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0243 - Der Henker kam mit 13 Briefen

0243 - Der Henker kam mit 13 Briefen

Titel: 0243 - Der Henker kam mit 13 Briefen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Der Henker kam mit 13 Briefen
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zitronengelbem Dach, war wirklich eine Pracht. Der Gentleman stellte sich nun als Cris Snyder vor. Ich wies Collins an, mit seinem Hund neben dem Fahrer Platz zu nehmen, während ich mich im Fond verkrümelte. Noch ehe Snyder abfuhr, sagte ich: »Collins, halten Sie ihren Colt bereit. Vielleicht treffen wir unterwegs auf den oder die Gangster. Dann dürfen wir keine Sekunde verlieren!«
    Klar, dass ich das selber nicht glaubte. Ich wollte aber Snyder nachdrücklich zu verstehen geben, dass er von zwei wachsamen Beamten mit schussbereiten Waffen begleitet wurde.
    Ich war nämlich schon mal zu einer Gangsterverfolgung in einem Privatwagen mitgenommen worden. Unterwegs hatte sich dann der hilfsbereite Bürger als Ganove übelster Sorte entpuppt. Allerdings war ihm das nicht gut bekommen.
    Offensichtlich hatte Snyder jedoch keine hinterhältigen Absichten. Er gab seinem Chrysler die Sporen, dass es eine wahre Freude war. Die Scheinwerfer fraßen das helle Band der Straße nur so in sich hinein. Der Zeiger des Tachos kletterte zeitweise tatsächlich bis auf 100 Meilen.
    Nach knapp sechs Minuten Fahrt kam die Brücke über den Toms River in Sicht. Ich ersuchte Snyder, hinter der Brücke anzuhalten. Es dauerte eine Ewigkeit, bis der Chrysler endlich stoppte. Die Bremsen dürften besser sein.
    »Bleiben Sie im Wagen und warten Sie auf uns!«, gab ich Snyder zu verstehen. Ich wusste nicht, was uns am Bahndamm erwartete. Vielleicht würde die Luft bleihaltig werden. Zudem befürchtete ich, dass Snyder eventuelle Spuren zertrampeln oder uns doch zumindest im Wege herumstehen könnte.
    Wir, der Polizist mit seinem Hund und ich, sprangen aus dem Superschlitten und liefen querfeldein nach Osten. Gegen den Nachthimmel konnte man schwach die Bogen der Eisenbahnbrücke ausmachen, etwa 200 Yards entfernt.
    Plötzlich flammte in unserem Rücken ein Scheinwerfer auf. Noch lief der grelle Strahl an uns vorbei. Aber der Lichtstrahl schwenkte nach rechts. Er musste uns gleich erfasst haben.
    ***
    »Mister Snyder will uns wohl mit dem Scheinwerfer den Weg beleuchten«, meinte Collins treuherzig.
    »Darauf pfeife ich«, sagte ich. »In dem Scheinwerferlicht geben wir eine herrliche Zielscheibe ab. Nicht umsonst habe ich die Handlampe nicht eingeschaltet.«
    »Ich glaube kaum, dass…«
    Collins konnte nicht mehr bekannt geben, was er glaubte. Von der Straße her ratterte eine Maschinenpistole los.
    »Volle Deckung!«, brüllte ich, ohne einen Augenblick zu überlegen. Dann lag ich auch schon auf dem Boden. Auch Collins hatte sich neben mir ins Gras geworfen. Von dem Hund sah ich nichts mehr. Der mochte wer weiß wo in der Gegend herumsausen.
    Die MP-Garbe zwitscherte bösartig, doch wirkungslos über uns hinweg. Aber der nächste Feuerstoß konnte uns erwischen. Volle Deckung nützte hier so gut wie nichts. Das Gelände war flach wie ein polierter Präsentierteller. Außerdem befand sich der heimtückische Schütze vermutlich neben der Brücke, also in einer überhöhten Schussposition. Nur hinter der abfallenden Uferböschung wären wir nicht mehr in Feuerlinie gewesen.
    »Collins, ’runter zum Fluss!«, stieß ich hervor Wir robbten, so schnell wir konnten, aus dem scharf gebündelten Scheinwerferstrahl.
    Die Tommy Gun verstummte. Dafür tastete der Scheinwerfer wieder nach uns.
    Aha, der Gangster war allein! Er konnte nicht gleichzeitig den Scheinwerfer richten und seine Kugelspritze bedienen.
    Ehe der Lichtkegel uns erneut erreichte, rutschten wir hinter die Uferkante. Wenige Yards tiefer rauschte der Fluss.
    »Es ist Snyder, der uns beschießt. Dieses Schwein!«, zischte Collins wütend.
    »Diesen Eindruck habe ich auch!«, erwiderte ich sarkastisch. »Sein großzügiges Angebot kam mir gleich etwas verdächtig vor. Immerhin hat der Halunke einen entscheidenden Fehler begangen. Hätte er gleich geschossen, nachdem wir aus dem Wagen gestiegen waren, so hätten wir keine Chance mehr gehabt. Die Festbeleuchtung hätte er gar nicht nötig gehabt. Aber vermutlich hatte er seine MP nicht schnell genug parat.«
    »Zum Glück«, stellte Collins durchaus richtig fest. »Aber was machen wir nun? Snyder braucht nur bis auf die Brücke zurückzufahren, dann gibt es für uns keinen toten Winkel mehr!«
    »Solange Snyder zurückfährt, kann er nicht schießen. In dieser Zeit rennen Sie auf die Brücke zu. Wenn Sie sich beeilen, sind Sie unter dem Brückenbogen, ehe er wieder losballern kann. Ich schwimme unterdessen ans andere Ufer und versuche,

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