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0243 - Der Henker kam mit 13 Briefen

0243 - Der Henker kam mit 13 Briefen

Titel: 0243 - Der Henker kam mit 13 Briefen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Der Henker kam mit 13 Briefen
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Postschaffner erschossen?«, wollte ich wissen.
    »Mit einer Maschinenpistole. Genaueres kann man erst sagen, wenn die Befunde der Schussexperten vorliegen. Zweifellos hatte der Gangster die Waffe unter der Decke in seinem Rollstuhl versteckt gehabt. Das wäre alles, was ich bis jetzt herausgebracht habe. Die Postleute sind noch dabei, eine Liste der geraubten Einschreibe- und Wertsendungen zusammenzustellen. Was an gewöhnlichen Briefen verschwunden ist, lässt sich erst registrieren, wenn Reklamationen der Absender einlaufen. Nun bist du an der Reihe. Was konntest du an der Toms Bridge ermitteln?«
    Ich lieferte Phil in Stichworten meine keineswegs rühmliche Story: Anschließend lehnte ich mich in die Polster zurück, und versuchte, eine Mütze voll Schlaf zu nehmen. Wenn Mr. High uns noch mitten in der Nacht zu sprechen wünschte, war die Wahrscheinlichkeit tausend gegen eins, dass es nicht viel später einiges zu tun geben würde. Vom Schlafen konnte dann keine Rede mehr sein.
    ***
    Der Chrysler 300 G raste wie ein Phantom durch die Nacht. Aber allmählich ging Snyder mit dem Gas zurück. Er schaffte es einfach nicht mehr, den Wagen voll auszufahren.
    Von dem gepflegten Aussehen des Gangsters war nicht viel übrig geblieben. Er hatte das Kinn vorgeschoben und die Oberlippe zwischen die Zähne gezwängt. Auf seiner Stirn stand kalter Schweiß. In den Augen flackerte ein gehetzter Ausdruck.
    Sein Plan war gründlich gescheitert. Er hatte die beiden verhassten Schnüffler nicht erledigt, war aber von ihnen angeschossen worden. Die Kugel hatte zwar nur den linken Oberarm gestreift, aber die Wunde schmerzte höllisch und blutete stark. Der ganze Ärmel war schon feucht und rot. Snyder nahm sich nicht die Zeit, die Verletzung zu versorgen. Er musste sich ’ranhalten, sein Ziel zu erreichen, ehe die verdammten G-men eine Großfahndung organisiert hatten.
    Snyder rechnete nach: Von der Toms Bridge bis nach Princeton waren es gute zweieinhalb Meilen.
    Zu Fuß würde Cotton rund zwanzig Minuten bis zur dortigen Polizeistation benötigen. Weitere fünf Minuten würden vergehen, bis er die zuständigen Dienststellen alarmiert hatte, und dann verstreichen nochmals mindestens zehn Minuten, bis Straßensperren errichtet wurden und Streifenwagen auf Patrouille unterwegs waren. Von diesen insgesamt fünfunddreißig Minuten waren jetzt erst fünfzehn vergangen.
    Die verbleibenden zwanzig Minuten genügten vollauf, um zu dem Treffpunkt, den er mit seinen Komplizen ausgemacht hatte, zu gelangen.
    Die Episode an der Toms Bridge war nur eine kleine Betriebsstörung, weiter nichts. Der großartige Plan würde davon in keiner Weise beeinträchtigt werden.
    Bald musste die Abzweigung nach Rahway kommen. Dort musste Snyder von der Highway herunter.
    Dann hatte er nur noch fünf Meilen zu fahren. Zum Glück, denn es wurde höchste Zeit, dass seine Verletzung verbunden wurde. Die Schmerzen konnte er notfalls ertragen. Aber der Blutverlust schwächte ihn zusehends. Schon begannen feurige Kreise vor seinen Augen zu tanzen.
    Was war denn das? Narrten ihn schon Wahnvorstellungen? Die flackernden Kreise formierten sich nebelhaft zu einem blinkenden Rotlicht, wie es auf den Dächern von Streifenwagen montiert ist.
    Verdammt, das war kein Wahngebilde. Das war tatsächlich ein Streifenwagen, der die Straße sperrte.
    Tausend Gedanken schossen durch den Kopf des Gangsters. Vielleicht war dies nur eine routinemäßige Kontrolle? Vielleicht hatte er irgendwo eine Geschwindigkeitsbegrenzung überschritten?Vielleicht hatten es die Cops wirklich auf ihn abgesehen? Aber das konnte doch noch gar nicht der Fall sein.
    Snyder wollte es nicht darauf ankommen lassen. Blitzschnell hatte er seine Entschlüsse gefasst. Er legte die MP schräg über die Oberschenkel, sodass die Mündung der Waffe auf die linke Scheibe zeigte. Dann drückte er auf einen Knopf an der Tür: Die Scheibe surrte in die Versenkung.
    Sein Plan war einfach, aber wirksam: Wenn sich der Beamte zur Kontrolle dem Wagen näherte, wollte Snyder die Tommy Gun sprechen lassen.
    ***
    Ein Polizist trat mitten auf die Fahrbahn ins volle Scheinwerferlicht. Er schwenkte eine reflektierende Kelle im Halbkreis über dem Kopf. Für Augenblicke war der Gangster versucht, die Sperre einfach mit Vollgas zu durchbrechen, zumal da er nichts von einem Nagelbrett auf der Straße entdecken konnte. Dann aber machte er eine bestürzende Feststellung.
    Am Straßenrand stand ein zweiter Cop, der eine

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