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0243 - Der Henker kam mit 13 Briefen

0243 - Der Henker kam mit 13 Briefen

Titel: 0243 - Der Henker kam mit 13 Briefen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Der Henker kam mit 13 Briefen
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Snyder von hinten zu überraschen.«
    Der Toms River war breit und reißend. Zudem würde ich schräg gegen den Strom schwimmen müssen, wollte ich nicht zu weit von der Brücke abgetrieben werden. Um möglichst wenig behindert zu sein, zog ich Schuhe und Jacke aus.
    Ich hoffte nur, dass meine Waffe nach dem nassen Bad nicht streikte. Bei einer Automatic mit ihrem komplizierten Mechanismus wäre ich da sehr im Zweifel gewesen. Aber die vergleichsweise einfach konstruierten Colts sind robust genug, um eine raue Behandlung ohne Störung zu überstehen.
    »Sobald Snyder den Motor anlässt, rennen sie los!«, empfahl ich Collins. Dann ließ ich mich ins Wasser gleiten.
    Nein, ein Vergnügen war das wirklich nicht. Ich hatte zwar vorgehabt, in meinem Urlaub ausgiebig zu baden, aber nicht unter solchen Umständen.
    Das Wasser war kalt, und die Strömung ziemlich stark. Ich musste gewaltig rudern, um dagegen anzukommen. Hätte ich den Colt in der Hand oder zwischen den Zähnen gehalten, ich hätte ihn wohl fallen lassen müssen.
    Ich hatte kaum ein Viertel der Flussbreite durchschwommen, da hörte ich einen Automotor brummen.
    Gleich würde der Feuerzauber wieder losgehen! Ich holte das Letzte aus mir heraus. Wenn der verdammte Scheinwerfer mich mitten im Fluss traf, konnte Snyder mich abschießen wie eine Ente.
    Aber trotz aller Anstrengungen schaffte ich es nicht. Das rettende Ufer war noch gut zwanzig Yards entfernt, da überfiel mich der grelle Lichtkegel. Ich pumpte die Lungen voll Luft und tauchte weg.
    ***
    Allzu viel nützte das nicht. Ich wusste es. Ewig konnte ich nicht unter Wasser bleiben. Ich bin kein Fisch. Snyder brauchte nur abzuwarten, bis ich, um Luft zu schnappen, wieder an die Oberfläche kam.
    Notfalls kann ich zwei Minuten den Atem anhalten. Aber nicht, wenn ich dabei noch schwer arbeiten muss. Und das Schwimmen in dem reißenden Fluss war Schwerarbeit. Dennoch blieb ich untergetaucht, solange es irgendmöglich war. In meinen Ohren brausten schon wahre Niagarafälle, die Lungen schienen platzen zu wollen, in den Adern kribbelte es wie von tausend Ameisen. Die Gier nach Luft wurde unwiderstehlich. Ich musste hinauf! Auch wenn der Fluss, wie ich von unten ganz gut sehen konnte, in vollem Licht lag.
    Mitten in blendende Helle hinein tauchte mein Kopf aus dem Wasser. Ich riss den Mund auf und zog begierig die Luft ein. Dabei bemerkte ich, dass ich dem Ufer nicht näher gekommen war, während ich U-Boot gespielt hatte.
    Ich hatte unter Wasser die Orientierung verloren und war abgetrieben worden.
    Da knatterte die verteufelte Tommy Gun auch schon wieder los! Vor mir spritzten Wasserfontänen hoch. Sie liefen genau auf mich zu. Ich ging sofort wieder auf Tauchstation. Bei einigermaßen vernünftiger Überlegung hätte ich mich nun von der Strömung flussabwärts treiben lassen müssen.
    Nur weg aus dem Bereich des verdammten Scheinwerfers. Ich kam jetzt doch nicht mehr ungesehen aus dem Wasser und an Snyder heran.
    Aber ich überlegte nicht vernünftig. Genauer gesagt: Ich überlegte überhaupt nicht. In meinem Schädel hatte sich der Gedanke festgekrallt, den hinterhältigen Snyder und damit einen Komplizen des bestialischen Mörders zu stellen.
    Endlich fanden meine Hände festen Widerstand. Ich hatte das Ufer erreicht. Ich drehte mich auf den Rücken, bog den Kopf in den Nacken und hielt nur den Mund übers Wasser. Ich bekam fast ebenso viel Wasser wie Luft zu schlucken.
    Dafür aber wurde ich von dem schieß wütigen Gangster nicht entdeckt. Oder aber er wartete ab, bis ich an Land stieg und ein besseres Ziel bot. Jedenfalls schwieg die MP zurzeit. Aber wie lange noch?
    Ich nahm den Kopf wieder unter Wasser, drehte mich auf den Bauch und tastete mit den Händen und Füßen die Beschaffenheit des Ufers ab. Es schien griffig und nicht allzu steil zu sein.
    Dann sprang ich aus dem Wasser. Aber Snyder hatte auf der Lauer gelegen.
    ***
    Die Tommy Gun begann zu rattern. Es hatte gar keinen Sinn, mich zu Boden zu werfen. Die einzige Deckung war unten im Fluss oder der tote Winkel der Brücke vor mir. Für mich gab es nur eins: Flucht nach vorn. Unter Aufbietung der letzten Kräfte rannte ich gebückt los.
    Die tödlichen Geschosse surrten mir um die Ohren wie ein wild gewordener Bienenschwarm. Zum Glück war Snyder ein miserabler Schütze. Aber bei der beträchtlichen Streuwirkung einer MP konnte die Garbe mich dennoch jeden Augenblick erwischen.
    Da krachten zwei, drei einzelne Schüsse. Das war die Sprache

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