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0243 - Die Schädelkette

0243 - Die Schädelkette

Titel: 0243 - Die Schädelkette Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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sie zu ihrem Arbeitsplatz gingen. Bei jedem Schritt tanzten die hellen Strahlen und strichen geisterhaft über die rauhen Wände.
    Die Geräusche der unterirdischen Anlage blieben hinter ihnen zurück.
    Stille umfing die Männer, nur durchbrochen von ihren Laufgeräuschen.
    Viele Arbeiter fürchteten sich, die leeren Stollen zu betreten, denn sie glaubten, daß die Berggeister Rache an denen nehmen würden, die sie störten. Alter Aberglaube, den Kunta, der Vorarbeiter, weit von sich wies.
    So etwas war in seinen Augen der reinste Unfug.
    Nach fünf Minuten erreichten sie die Stelle, wo der neue Stollen in den Berg geschlagen werden sollte. Wenn sie am Ende der Schicht die ersten Yards geschafft hatten, würden andere kommen und die Decke mit den Stempeln abstützen.
    Kunta blieb stehen. »Hier ist es!« sagte er. Seine Stimme klang seltsam dumpf.
    Die anderen schauten sich um. Ihre Augäpfel leuchteten unnatürlich weiß in den schwarzen Gesichtern. Es war ihnen anzusehen, daß sie sich nicht wohl fühlten.
    Ein jeder hatte Angst.
    Aber das Geld lockte. Sie bekamen den doppelten Lohn. Davon konnten sie sich und ihren Familien etwas kaufen.
    Kunta holte Kreide aus der Tasche. Im Licht der brennenden Lampen zeichnete er genau ein, wo gebohrt werden sollte.
    »Verstanden?« fragte er.
    Nicken.
    »Will noch jemand etwas sagen?« Kunta schaute seine Männer der Reihe nach an.
    Bis auf Oko schwiegen sie. Der jedoch meinte: »Hier kommen wir nicht mehr raus!«
    »Anfangen!« fauchte Kunta und ballte seine linke Hand.
    »Ich wollte nur meine Meinung sagen!«
    »Das hast du hiermit getan. Los jetzt!«
    Sekunden später begann das ohrenbetäubende Rattern der Bohrer. Zu dritt fingen sie an, setzten mit Diamanten bestückten härtesten Edelstahl gegen das in Jahrmillionen gewachsene Gestein ein und frästen tiefe Löcher hinein. Sie arbeiteten hart, und zwei Männer schauten zu.
    Es waren Kunta und Oko. Sie hatten eine andere Aufgabe zu erfüllen und nahmen sie in Angriff, sobald die Bohrer das erste Gestein gelockert hatten.
    Vor lauter Staub waren die Männer kaum zu sehen. Ihre Körper glänzten, die brütende Hitze machte ihnen zu schaffen, der Staub raubte ihnen den Atem, und die Arbeiter mit den Bohrern waren froh, als sie abgelöst wurden.
    Erschöpft ließen sie sich zu Boden fallen. Mühsam rangen sie nach Luft.
    Auch Kunta sah dies. Er beschloß, bei den Weißen zu intervenieren, damit sie am morgigen Tag eine Frischluftzufuhr in den Stollen leiteten.
    Sonst war die Arbeit auf Dauer Mord.
    Kunta und Oko traten nun in Aktion. Sie waren die beiden Kräftigsten, und sie nahmen ihre Hacken, um das Gestein wegzuschlagen, das noch hängengeblieben war.
    Keine ungefährliche Arbeit. Mehr als einmal fielen kopfgroße Brocken nach unten. Sie trafen die Helme und die Körper der Männer, rissen die Haut auf, und Blut vermischte sich mit Staub.
    Oko hatte sich weiter vorgearbeitet. Voller Haß und Zorn schwang er die Hacke. Er stellte sich vor, daß er hier nicht gegen irgendwelche Felsen schlug, sondern gegen die Körper der weißen Ausbeuter. Und das machte ihn wild. Er schaffte auch mehr als sein Vorarbeiter, bis er plötzlich einhielt, denn die Hacke war gegen einen merkwürdigen Stein geschlagen und hatte ein hohl klingendes Echo erzeugt.
    Sofort zuckte Oko zurück und wäre fast noch von Kuntas Hackenspitze am Oberarm getroffen worden.
    »Verdammt, was ist geschehen? Warum machst du nicht weiter? Hier kriegt keiner was geschenkt.«
    »Schlag selbst!«
    Kunta duckte sich. »Du weigerst dich?«
    Jetzt kamen auch die anderen näher. Die drei bauten sich hinter den beiden im Halbkreis auf.
    »Ich habe nur gesagt, daß du selbst schlagen sollst. Vielleicht fällt dir etwas auf.«
    »Na gut«, erwiderte Kunta mit einem Seitenblick auf Oko. »Mal sehen, was du als Ausrede gebraucht hast.« Sein breiter Mund verzog sich zu einem Grinsen, dann holte er weit aus, drückte seinen Körper nach hinten und schlug zu.
    Die Spitze der Hacke traf das Ziel genau. Wie auch bei Oko gab es ein dumpfes und seltsam hohl klingendes Geräusch. Im Licht der Helmlampen sahen die fünf, Arbeiter, daß das Ziel vor ihnen erzitterte.
    »Da ist was!« sagte. Oko.
    »Wir werden nachschauen!« Kunta wollte vorgehen, doch Oko hielt ihn an der Schulter zurück.
    »Nein«, sagte er, »nein. Tu es nicht! Du weißt, die Geister der Tiefe…«
    Als Antwort schlug Kunta ihm den Handrücken quer durchs Gesicht.
    »Das war mal fällig.«
    Oko war zurückgefallen

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