0243 - Raumaufklärer 008
Nagezahn.
„Du bist in Ordnung, Bob", sagte er.
Bob hatte das Schott geöffnet und die Space-Jet in den Hangarraum gelenkt. Inzwischen waren Melbar Kasom und die Mutanten dort angekommen. Ishibashi hatte sich um Liggett, Shriver und Strombowski gekümmert und sie wieder zu Bewußtsein gebracht. Sie waren völlig verwirrt und erinnerten sich an nichts seit dem Augenblick, als das Ungeheuer ihnen an Bord des twonosischen Flaggschiffs seinen Willen aufzuzwingen begann.
Melbar Kasom sondierte von der Kanzel seiner Space-Jet aus die Lage außerhalb des Schiffes. Als er zurückkehrte, hatten sich die Besatzungen der drei Fahrzeuge in der Nähe des offenen Schotts versammelt und hörten Bob Vorbecks Bericht. Kasom wirkte ernst, als er zu ihnen trat.
„Die twonosische Flotte bewegt sich weiterhin in Formation", erklärte er. „Wenn der Kommandant davon weiß, was seinem Androiden zugestoßen ist, dann hat er offenbar nicht die Absicht, darauf zu reagieren. Für wahrscheinlicher halte ich allerdings, daß er ahnungslos ist. Von Siren kommen die ersten hochenergetischen Impulse der Bomben. Sie haben planmäßig gezündet, und der Kernbrand breitet sich im Innern des Mondes aus. Es kann nur noch ein paar Minuten dauern, bis die Twonoser, die die Impulse ohne Zweifel ebenfalls empfangen, sich einen Reim darauf machen können. Bis dahin, schlage ich vor, haben wir uns aus dem Staub gemacht." Er sah Bob an.
„Sie verdienen eine Medaille, Leutnant. Sie haben sich und drei andern das Leben gerettet. Da Captain Liggett sich im Augenblick nicht in bester Verfassung befindet, übernehmen Sie die Leitung der Nullnullacht. Wir starten in..."
Bob hob die Hand. Kasom unterbrach sich.
„Ja, bitte?"
„Sir, ich gebe zu bedenken", sagte Bob rauh, „daß sich an Bord des twonosischen Flaggschiffs Unterlagen befinden, die über unsere Herkunft genauen Aufschluß geben. Ich habe Anlaß zu glauben, daß der twonosische Kommandant über seine Entdeckung bislang nichts berichtet hat. Wenn es uns gelingt, das Schiff zu vernichten, bevor wir uns endgültig aus dem Staub machen, dann sind unsere Spuren verwischt, und unser Inkognito bleibt gewahrt."
„Ich weiß, Leutnant", bestätigte Kasom. „Die Geheimhaltung unserer Identität ist ebenso wichtig wie die Vernichtung von Siren.
Als ich Captain Liggetts Bericht erhielt, war ich ziemlich sicher, daß es uns leichtfallen werde, das twonosische Flaggschiff entweder zu übernehmen oder zu vernichten. Aber die Verhältnisse liegen nicht so, wie Liggett berichtete. Der twonosische Kommandant ist wachsam. Schöpft er auch nur den geringsten Verdacht, dann wird er seine gesamte Flotte einsetzen, um uns zu vernichten. Wir können einen Angriff auf das Flaggschiff nicht riskieren. Ich trage die Verantwortung für Sie, und als Träger der Verantwortung lehne ich einen Angriff auf das Flaggschiff als zu gefährlich ab."
Bob war noch nicht fertig.
„Mit Ihrer Erlaubnis, Sir - ich melde mich freiwillig."
Kasom sah ihn erstaunt an.
„Freiwillig - wozu?"
„Mit der Nullnullacht das feindliche Flaggschiff anzugreifen und zu vernichten."
„Sie haben nicht die geringste Aussicht auf Erfolg!"
„O doch, Sir. Der twonosische Kommandant wartet auf unsere Rückkehr. Er weiß nicht, was dem Androiden zugestoßen ist. Er wird unser Fahrzeug ungehindert herankommen lassen. Die twonosischen Schiffe sind nur von einem Meteoritenschutzschirm umgeben. Ich rechne..." Kasom winkte ab.
„Zugestanden. Aber die Nullnullacht braucht eine Mindestbesatzung von vier Mann, und ich glaube nicht, daß Sie noch drei andere Freiwillige finden können."
Bob drehte sich um. Einen Augenblick lang ruhte sein Blick auf Liggett, dessen faltiges Gesicht ihn unter dem struppigen Gewirr der grauweißen Haare hilflos und fragend ansah, dann auf Strombowski dessen steinerne Miene längst wieder zu dem Ausdruck gelangweilter Teilnahmslosigkeit zurückgefunden hatte, und schließlich auf Shriver dessen Pferdegesicht jetzt von der Schwellung des lädierten Unterkiefers verunziert wurde und der ihm trotzdem mit einem zähnebleckenden Grinsen antwortete.
„Ich habe diesen Männern viel abzubitten, Sir", wandte er sich wieder an Kasom. „Ich hielt sie für undiszipliniert und feige. Erst als ich sah, wie Korporal Rosenblatt mit seinem Leben für das eintrat, was er für richtig hielt, gingen mir die Augen auf. Ich bin überzeugt, Sir, daß..."
Er wurde unterbrochen.
„Sie reden zuviel, Leutnant", knurrte Liggett und hob die
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