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0244 - Die Kugel aus Zeit und Raum

Titel: 0244 - Die Kugel aus Zeit und Raum Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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können wir sie abschießen wie die Hasen wer immer sie auch sind."
    „Harno sagte etwas Merkwürdiges - er behauptete, wir könnten die Angreifer ohne moralische Hemmungen vernichten, denn wir würden damit kein organisches Leben zerstören. Ich glaube Harno, aber es widerstrebt mir, zu töten. Wenn es keine Roboter sind, was sind es dann?"
    Tolot erhob sich ebenfalls, um den Schirm besser sehen zu können.
    Das Licht der Sterne genügte nicht, Einzelheiten erkennen zu lassen. Man sah nur die Bewegungen des Grases. Die Büsche schoben sich langsam an das Schiff heran.
    „Wenn es keine Roboter sind", sagte Tolot, „dann sind es Androiden oder sonstige künstliche Lebewesen. Vorausgesetzt natürlich, Harno hat die Wahrheit gesagt."
    „Daran kann kein Zweifel bestehen."
    „Holen Sie ihn doch, Sir. Harno, meine ich."
    In der Kuppel der Zentrale war plötzlich ein Flimmern, und aus dem Nichts heraus entstand die schwarze Kugel, senkte sich langsam tiefer und blieb pulsierend auf dem Metallboden liegen.
    Die schwarze, gerundete Oberfläche wurde milchig weiß, und dann war auf ihr das Gelände außerhalb des Schiffes zu erkennen, so als schwebe man in geringer Höhe darüber hinweg.
    Die geheimnisvollen Angreifer waren ohne Deckung, wenn man sie von oben sah.
    „Seht ihr sie?" fragte Harno lautlos, nur in ihren Gedanken. „Sind sie nicht grauenhaft - vom menschlichen Standpunkt aus betrachtet? Könnt ihr noch zögern, sie zu vernichten?"
    Rhodan war keiner Antwort fähig, auch Tolot und Kasom schwiegen.
    Was sie sahen, hätten sie sich in ihrer kühnsten Phantasie nicht vorzustellen vermögen. Das Bemerkenswerteste an den Monstren, die da vorsichtig und jede Deckung ausnützend an das Schiff heranschlichen, war die Tatsache, daß praktisch jeder einzelne Angreifer eine andere Form besaß.
    Da gab es Zweifüßler, Vierfüßler, Sechsfüßler und Tausendfüßler. Manche hatten humanoides Aussehen, andere erinnerten wieder an Quallen und riesenhaft angeschwollene Amöben. Echsen waren dabei, aber auch Schlangen und hundeähnliche Geschöpfe. Es war ein unvorstellbares Gewirr aller Lebensformen - es war ein Alptraum.
    „Was ist das?" fragte Kasom heiser.
    Harnos Kugelfläche wurde wieder schwarz.
    „Das sind Sirener, wenn ihr so wollt. Die Überlebenden des Mondes Siren. Sie entkamen der Katastrophe auf dem Mond und retteten sich hierher. Es ist ihre Aufgabe, alles Leben zu zerstören, das nicht von den 'Meistern der Insel' sanktioniert wird. Sie sind die Wächter der zerstörten Steueranlage für die Mobys. Sie kommen, um euch zu vernichten. Wehrt euch."
    Rhodan sah wieder auf den Panoramaschirm. Die erste Welle der Angreifer konnte keine fünfzig Meter mehr entfernt sein.
    „Sie können uns im Schiff nichts anhaben", sagte er. Es widerstrebte ihm, auf die Angreifer das Feuer zu eröffnen. Sie waren der Kaulquappe und ihrer Bewaffnung eindeutig unterlegen.
    „Wenn wir den Schutzschirm einschalten, schon gar nicht."
    „Das mag sein", gab Harno zu bedenken. „Aber was ist morgen und übermorgen? Wollt ihr immer im Schiff bleiben? Was nützt euch der Stützpunkt, wenn ihr das Schiff nicht verlassen könnt?"
    „Es wäre unfair, sie zu töten", beharrte Rhodan auf seinem Standpunkt.
    „Vielleicht hat Harno recht", meinte Tolot. „Zumindest müssen wir ihnen einen Denkzettel geben, sonst kommen sie immer wieder und..."
    „Auch das hilft nicht", unterbrach Harno. „Und wenn ihr jetzt die Hälfte von ihnen vernichtet, so wird die andere Hälfte weiter angreifen. Solange, bis sie euch getötet haben, oder bis sie getötet worden sind."
    „Jedes vernünftige Wesen... „, begann Rhodan, wurde aber erneut von Harno unterbrochen: „Es handelt sich nicht um vernünftige Wesen, Perry Rhodan. Es handelt sich um die Wächter des Mondes Siren, um künstlich in der Retorte hergestellte Lebensformen, die ihren jeweiligen Aufgaben angepaßt wurden. Ich betone nochmals: es sind keine organischen Lebewesen, sondern Androiden. Und zwar Androiden, die auf Befehl handeln."
    „Wenn sie auch nur eine Spur von Intelligenz besitzen, werden wir mit ihnen reden können."
    „Die Intelligenz bezieht sich nur auf die Ausführung der erhaltenen Befehle, die posthypnotischer Natur sind. Sie sind nicht zu ändern. Von niemand, außer den 'Meistern der Insel'. Und die Meister halten ihre Sirenwächter für vernichtet."
    „Kann man das den Androiden nicht klarmachen?"
    „Unmöglich. Sie werden sich solange hier in der Nähe des Schiffes

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