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0250 - Angst war sein ständiger Begleiter

0250 - Angst war sein ständiger Begleiter

Titel: 0250 - Angst war sein ständiger Begleiter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Angst war sein ständiger Begleiter
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waren.
    »Hier habe ich es. Aufgenommen heute morgen um sieben Uhr fünfzig.«
    »So früh sind Sie schon an der Arbeit?« staunte ich.
    »Ich bin immer an der Arbeit. Ich schlafe nämlich hier«, erklärte er, legte das Band in den Wiedergabeapparat und ließ es ablaufen.
    Die Worte entsprachen genau dem Sinn des in der DRUM erschienenen Artikels.
    Die Stimme war grob und heiser.
    Die Wortstellung unglaublich.
    Der Mann sprach den wüstesten Slang, der mir je zu Ohren gekommen war. Und was seine Grammatik anging, so mußte man annehmen, er sei nicht über das erste Schuljahr hinausgekommen.
    Das konnte keinesfalls der ehemalige Medical Doctor Warner gesagt haben’. Dieser Mann war ein außerordentlich gewöhnlicher und vollkommen ungebildeter Kerl.
    »Hätten Sie etwas dagegen, Mr. Hemmingson, wenn ich uns eine Übertragung dieses Tonbandes mache?«
    »Ich will es Ihnen gerne leihen, so lange Sie es brauchen«, dienerte er. »Ich sagte ja schon, daß ich Ihnen stets voll und ganz zur Verfügung stehe.«
    Die Liebenswürdigkeit des Herrn fing an, mir auf die Nerven zu gehen.
    Wenn man den üblichen Tenor seines Blattes kannte, so mußte man daraus schließen, daß er allen Grund habe, sich mit uns G-men gut zu stellen.
    Ich bedankte mich und steckte das Tonband ein.
    Wir verabschiedeten uns und kletterten wieder in meinen Wagen.
    Wer konnte der Anrufer sein?
    Warner war es nicht, Frazer würde sich nicht selbst denunzieren, also blieb nur einer übrig, der genau Bescheid wußte.
    Phil und ich hatten gleichzeitig denselben Gedanken.
    »D. A. Larson«, sagten wir wie aus einem Mund.
    Der D. A. wohnte am Morris Park.
    Da wir nicht wußten, ob er nicht bespitzelt wurde, stellten wir den Wagen am Parkplatz auf der 116. Straße ab und bummelten die fünf Blocks hinunter.
    Larson sah blaß und schlecht aus, was nicht verwunderlich war. Er empfing uns mit der erregt hervorgestoßenen Frage.
    »Haben Sie etwas Neues? Ich halte es fast nicht mehr aus. Es sind nun schon sieben Tage, daß sich Daisy in der Gewalt diöser Verbrecher befindet. Fast fürchte Ich, ich werde sie niemals Wiedersehen.«
    »Ruhig Blut, Mr. Larson«, sagte ich und legte ihm die Hand auf den Arm. »Sie haben doch sicher ein TonbandWiedergabegerät im Haus.«
    »Selbstverständlich. Was soll ich damit?«
    »Wir möchten Ihnen etwas Vorspielen, Und Sie sollen uns sagen, ob Sie die Stimme kennen.«
    Seine Hände zitterten, als er das Band einlegte. Es knackte, und die rauhe, gewöhnliche Stimme begann. Larson fuhr auf wie von der Tarantel gestochen.
    »Das ist Rob Row, den ich wegen Mordes angeklagt hatte und dem das Gericht unverständlicherweise verminderte Zurechnungsfähigkeit bescheinigte.«
    Dann hörte er zu, £bhüttelte den Kopf und fragte zum Schluß:
    »Glauben Sie das?«
    »Natürlich nicht. Der Bursche ist zwar nicht besonders klug, aber er verfügt über die Bauernschläue derartiger Leute. Wenn er sagt, Frazer habe den Buchmacher erschlagen, so können wir wohl damit rechnen, daß er es selbst gewesen ist. Und wenn er behauptet, Frazer habe ihn angeschossen, so wird es wohl umgekehrt sein. Die Tatsache, daß die Kerle anfangen, untereinander Streit zu bekommen, kann sieh für uns nur günstig uuswirken. Sie werden dann unvorsichtig und verlieren die kalte Überlegung, mit der sie bis jetzt gehandelt haben.«
    »Das ist alles schön und gut, Mr. Cotton, aber mir geht es in erster Linie darum, meine Frau zu befreien. Wenn die Kerle in Streit geraten, muß Daisy das vielleicht büßen.«
    Wir gaben uns Mühe, ihm das auszureden, aber es gelang uns nicht.
    Wenn Row seinen Komplicen Frazer denunziert hatte, so ließ das vermuten, daß er nicht im Stande gewesen war, die Beute aus dem Raub einzustecken.
    Achtundzwanzig- bis dreißigtausend Dollar hatten die Verbrecher bis jetzt erbeutet.
    Frazer wußte sicherlich nur zu gut, daß eine Nichteinhaltung seines Versprechens eine weltweite, gnadenlose Fahndung nach ihm auslösen werde.
    Wer aber garantierte uns, daß Frazer die Oberhand behalten werde? Rows Bericht an die NEW YORK DRUM bewies, daß ein interner Kampf zwischen den Gangstern im Gange war.
    Wer dabei Sieger bleiben würde, stand in den Sternen geschrieben.
    ***
    Am Nachmittag machte ich einen betont harmlosen Besuch bei der City Police, und bei dieser Gelegenheit gelang es mir, die Nummer der 32er Pistole zu erfahren, die Frazer gelegentlich des Überfalls auf Burry hatte mitgehen heißen.
    Es war die Nummer 2-73571.
    In der Nacht zum 23.

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