Usher Grey 1 - Vampirküsse (Usher Grey - Jäger im Zeichen der Lust) (German Edition)
Die Jagd
Usher Grey holte tief Luft, sein Blick traf auf grün funkelnde Augen. Sofort begann sein Herz zu rasen, er konnte es kaum fassen: Die ganze Nacht jagte ihn dieses Weib durch die Gegend und plötzlich stand sie vor ihm. Genauer gesagt, wurde sie in der vollen Métro gegen ihn gedrängt. Ihre Brüste steckten in einem schwarzen Mieder, das feste Fleisch berührte ihn und ihr Atemhauch traf seine Wange. Schauer überliefen Usher , er müsste den Kopf nur leicht drehen, um die sinnlichen Lippen mit den seinen zu berühren.
Den kurzen Rock mit den Netzstrümpfen konnte er gerade nicht sehen, aber in seiner Fantasie war er sehr präsent. Verdammt, er war schon auf dieses Outfit abgefahren, als er sie zum ersten Mal vor ihrem Haus zu Gesicht bekommen hatte – Sekunden, bevor diese wahnsinnige Hetzjagd begann. Ohne Verschnaufpause war es von York durch ganz England gegangen und sie hatten sogar den Ärmelkanal übersprungen, um letztendlich nach Paris zu kommen.
Er hatte sie endlich erwischt! Angesichts des zuvor Erlebten konnte er kaum an einen Zufall glauben. Ushers Stimmung schwankte zwischen Ärger und Begehren. Sie durfte ihn nicht erneut zum Narren halten, es war wichtig, sie am Weglaufen zu hindern. Auch, wenn sie hier Aufsehen erregen würden, gedachte er die Handschellen in seiner Jackentasche zu benutzen. In seiner Vorstellung hörte er bereits das Klicken um ihre Handgelenke ...
Ein nervöses Kichern holte ihn aus seinen Gedanken, dann fuhr etwas Spitzes über die Beule, die sich in seinem Schritt gebildet hatte. Ihr Fingernagel? Augenblicklich wurde ihm heiß. Das Gefühl war so intensiv und traf ihn unvorbereitet, er hätte beinahe aufgestöhnt. Der Kitzel schoss in seine Schwanzwurzel, setzte ihn unter Strom. Usher sog bebend die Luft in seine Lungen, denn in seiner Jeans zuckte es, sämtliches Blut wich aus seinem Kopf.
Dieser Satansbraten! Abgeschirmt von den sie umgebenden Menschen war sie sehr mutig. Aber dieses Spiel beherrschte er ebenfalls. Usher drückte seine Härte gegen ihre Hüfte, bewegte verstohlen das Becken. Wow , das fühlte sich gut an. Ihr Körper war weich und fraulich, mit genau den richtigen Kurven. Nun war es an ihr, tief einzuatmen. Ihre Reaktion brachte sein Herz erneut zum Pochen, es vibrierte in seinen Lenden. Wenn er sie erst dingfest gemacht hatte, ließ sich diese Erfahrung sicher ausbauen.
Als er in ihren Augen versank, schluckte er. Leider war sie ein wenig von ihm abgerückt, doch sie biss sich verführerisch auf die Unterlippe, zeigte die Andeutung eines Lächelns. Sie hatte etwas Unschuldiges in ihrem Blick, das ihn daran denken ließ, sie sanft zu verführen. Im Hintergrund lauerte eine Wildkatze ...
Shit, seine Fantasien verselbständigten sich, Usher bemühte sich um einen klaren Kopf und rieb sich kurz über das Gesicht. So viele Leute. War es die letzte Bahn, ein Lumpensammler für Nachtschwärmer? Während er sich noch über den Betrieb wunderte, hielten sie an einer Station.
„Wir sollten uns unterhalten“, murmelte er und sog den Duft der Frau an seiner Seite ein, der in der unbewegten Luft hing. Er erinnerte ihn an einen Hauch Zimt mit Vanille. Doch er bekam keine Antwort – sie war weg! Laut fluchend drückte er sich durch die Menge und schaffte es gerade noch, auszusteigen, bevor sich die Türen schlossen.
Als er aus dem U-Bahnschacht trat, musste Usher sich zunächst orientieren. Sie waren in Saint-Denis, nördlich von Paris, so viel hatte ihm das Schild auf dem Bahnsteig verraten. Die Haltestelle hieß Université , sie stand also auf Bildung.
Da war sie! Die junge Frau rannte ein ganzes Stück vor ihm durch die menschenleeren Straßen, das lange, schwarze Haar wehte um ihren Kopf. Er hatte an den seidigen Strähnen riechen wollen, ihnen nicht schon wieder hinterherjagen . Verfluchtes Weibsstück!
Erst hatte sie ihn genötigt, ihr von York nach Paris zu folgen – via Nachtflug. Dann wurde er wie ein verdammter Tourist mit der Métro durch die nächtliche Großstadt gehetzt. Da sie ein Faible für bekannte Sehenswürdigkeiten zu haben schien, vermutete er, dass die gotische Kathedrale ihr nächstes Ziel war.
Das Straßenschild der Avenue Jean Moulin flog an ihm vorbei. Ushers Lungen brannten. Manchmal ließ sie ihn näher herankommen, aber nur, um ihm mit einer Leichtigkeit wieder zu entgehen, die ihn rasend machte. War er wirklich noch der Jäger? „Wenn ich dich kriege ...“, zischte er. Wie ein Blasebalg ging sein Atem, es
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