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0250 - Der Höllensohn

0250 - Der Höllensohn

Titel: 0250 - Der Höllensohn Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Werner Kurt Giesa
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Zehntelsekunden dehnten sich zu Jahrtausenden.
    Warum klappte es immer noch nicht?
    Da schlug der Hubschrauber auf!
    Und im Moment des Aufpralls gelang der Druidin der Sprung! Von einer Sekunde zur anderen befanden sich Parker und sie nicht mehr im Innern der berstenden Kanzel, sondern fünf Meter hoch irgendwo in der Nähe über dem Eis. Sofort begann der neuerliche Absturz.
    Teri ließ Parker los.
    Federnd kam sie auf, rollte sich ab und machte Bekanntschaft mit Eis, das hart wie Stein war. Sie waren hier unten im Trichter, und da gab es noch keinen weichen Neuschnee. Unwillkürlich schrie die Druidin auf, als der Schmerz sie durchraste.
    Ganz in der Nähe brüllte eine furchtbare Explosion auf.
    Der Hubschrauber, durchfuhr es sie, und sie machte sich auf der Eisfläche so klein wie eben möglich.
    Der Hubschrauber zerschellte auf dem Boden, mitten zwischen den Riesenspinnen, und im nächsten Moment gingen die Treibstoffvorräte hoch. Sekunden später die restliche Munition.
    Im Trichter ging eine winzige Mini-Sonne auf, die mit ihrer Glutkraft das Eis metertief abschmolz. Qualm, Flammen und Dampf mischten sich zu einem feurigen Chaos. Sprengstücke flogen glühend und heulend nach allen Seiten davon und bohrten sich in den Boden, sanken blitzschnell darin ein.
    Langsam richtete Teri sich wieder auf. Sie sah zu dem glühenden und brennenden Resten des Hubschraubers, dann suchte sie Parker. Er lag nur ein paar Meter neben ihr. Sie kroch zu ihm. Er lebte, aber er war bewußtlos.
    Teri sah erneut zum Wrack hinüber.
    Sie erstarrte.
    Sie sah sie kommen, mit hohem Tempo. Sie hatten sogar die fürchterliche Gewalt des explosierenden Hubschraubers unbeschadet überstanden, änderten ihre Marschrichtung und rasten auf ihren jeweils acht dürren Beinen direkt auf die beiden Menschen zu, um sie zu morden.
    Der Pulk der Riesenspinnen…
    ***
    Von überraschendem Besuch hatte Raffael Bois, der gute Geist des Schlosses, noch nie viel gehalten, aber er kannte Gryf und wußte, saß es ernst war, wenn er plötzlich im Château Montagne aufmarschierte. Aber dann gingen ihm fast die Augen über, als Gryf immer mehr Leute heranschleppte.
    »Fehlt nur noch Zamorra selbst?« sagte der Druide schließlich.
    »Der Herr Professor und Mademoiselle Duval befinden sich in der Antarktis«, erklärte Raffael, der alte Diener. Gryf wunderte sich immer wieder, wenn er ihn sah, darüber, daß Raffael noch in Amt und Würden war. Aber der, längst jenseits von gut und böse, dachte gar nicht daran sich pensionieren zu lassen. Seine Arbeit war sein einziger Lebensinhalt. Außerdem vermochte er immer wieder davon zu überzeugen, daß niemand sonst so perfekt und aufmerksam war wie Raffael selbst.
    Er wurde auch mit Überraschungsbesuchern fertig, selbst wenn er solche Überfälle gar nicht mochte. Aber keiner der bisher eingeladenen Gäste kam zu kurz.
    Da saßen sie im Salon und unterhielten sich über das Problem, das sie alle herführte - Merlins Bitte, von der Gryf bislang nur in Andeutungen gesprochen hatte.
    Da lag Fenrir, der riesige, große graue Wolf, halb zusammengerollt vor dem Kaminfeuer und ließ sich, alter Mann, der er war, von den wärmenden Flammen den zottigen Pelz braten. Hin und wieder gähnte er kräftig und entblößte dabei nadelspitze Zähne. Raffael wußte, daß der Wolf intelligent war und telepathische Fähigkeiten besaß. Aber er konnte nicht feststellen, ob der Wolf sich auf seine Weise an der Unterhaltung beteiligte, weil er ihn selbst nicht ansprach.
    Daneben ein Mann in Jeans und Rollkragenpullover. Ihm schien die Zimmerwärme nichts auszumachen. Keine Schweißperle glitzerte auf seiner Stirn, obgleich wirklich gut geheizt war. Das war Colonel Balder Odinsson, der Exekutivagent des amerikanischen Pentagon. Der Mann, der unglaublich weitreichende Vollmachten besaß und seinen Colonelsrang nur aus Spaß trug - weil er an den Generalssternen keinen Gefallen fand. Aber Generale sprangen, wenn Odinsson pfiff. Der Mann mit dem skandinavischen Namen war an allen Brennpunkten der Welt zu finden, arbeitete auch mal mit gegnerischen Geheimdiensten zusammen und besaß eine Machtfülle, die ihn zum Welt diktator hätte machen können - wenn er gewollt hätte. Doch er wollte nicht. Er besaß keine machtpolitischen Ambitionen. Vielleicht war er nur deshalb in diese einmalige Stellung aufgerückt. Er hatte schon häufig mit Zamorra zusammengearbeitet, vor allem dann, wenn es um die Meeghs ging.
    Krasser Gegensatz zu seiner

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