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0250 - Der Höllensohn

0250 - Der Höllensohn

Titel: 0250 - Der Höllensohn Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Werner Kurt Giesa
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jenen, für welche ihr uns haltet, haben wir nichts gemein - nicht mehr…
    »Was bedeutet das?« fragte Nicole schnell. »Ihr seht aus wie Meehgs, und ihr handelt wie Meehgs. Mir wird jetzt auch einiges klar, was uns damals im Friedhof der Spinnen unklar blieb. Menschen, die Schatten mit sechs Armen warfen… Sie waren wie ihr.« [4]
    Und dennoch sind wir keine Meeghs, lautete die sofortige, ablehnende Auskunft. Schon seit Jahrtausenden nicht mehr…
    Zamorra hob die Hand. »Nicht mehr? Erkläre das näher! Laßt euch nicht jede Information einzeln aus der Nase ziehen!«
    So wollen wir euch berichten, wer wir sind, fuhr der Dunkle fort. Vor vielen Jahrtausenden waren wir Meeghs. Wir waren wie sie, und wir handelten und dachten wie sie. Doche eines Tages gab es einige unter uns, die sich zu verändern begannen. Wir unterschieden uns geistig und körperlich von den anderen, und die Unterschiede traten immer deutlicher zutage. So beschlossen dann die anderen, uns wenige zu verbannen. Wir erreichten diese Blaue Stadt und nahmen sie in Besitz. Doch es gelang uns niemals, sie zu verlassen. Wir erhielten einen Auftrag. Wir sollten die Stadt instandhalten und sie bewachen, bis die ursprünglichen Besitzer zurückkehrten.
    »Wer sind diese Besitzer? Die ›richtigen‹, unveränderten Meeghs? Oder etwa die Lemurer?« fragte Bill Fleming ahnungsvoll.
    Wesen, die schwarzes Blut in sich tragen! behauptete der veränderte Ex-Meegh. Es heißt, daß ihr Herrscher Pluton die Stadt einst erbauen ließ. Nun sehen wir, daß ein Wesen mit schwarzem Blut nach vierzigtausend Jahren zurückgekehrt ist. Unserer Aufgabe ist erfüllt. Wir können gehen.
    »Die Information dürfte im Laufe der Zeit ein wenig verfälscht worden sein«, flüsterte Nicole hastig. »Pluton ist bekanntlich nur für die Transmitteranlagen verantwortlich. Für die Städte selbst nicht…«
    Zamorra nickte. Er sah jenen Ex-Meegh an, den er für den Wortführer der anderen hielt. »Ihr könnt gehen? Was bedeutet das?«
    »Unsere Existenz endet«, verriet ihm der Veränderte.
    »Warte! Wir haben noch viele Fragen!« schrie Zamorra. »Die Meeghs… wer sind sie wirklich? Wie weit habt ihr euch körperlich verändert? Wie sehen die Meeghs aus? Von wo kommen sie wirklich?«
    Er brach ab, weil er sah, daß er auf seine Fragen keine Antwort mehr bekommen würde.
    Die Ex-Meeghs waren wie zu Säulen erstarrt. Sie bewegten sich nicht mehr. Und dann, von einem Moment zum anderen, geschah es. Die großen Gestalten zerbröckelten. Risse und Sprünge zogen sich durch ihre Körper, verästelten sich mehr und mehr zu einem feinen Netzwerk. Die Veränderten fielen auseinander und regneten als Staub zu Boden. Die grauen, metallisch blitzenden Staubwolken quollen auf. Fluchend sprang Zamorra zurück, um aus der Reichweite des Zeugs zu gelangen.
    »Verdammt«, murmelte er. »Dein schwarzes Blut, Nici… manchmal weiß ich nicht, ob ich lachen oder weinen soll. Es hat uns wieder einmal gerettet, aber uns eine einmalige Chance genommen -die Chance, etwas über die Meeghs zu erfahren…«
    »Ob sie alle tot sind?« fragte Bill dumpf. »Auch alle anderen, die womöglich noch in der Stadt wohnen?«
    »Ich bin sicher«, sagte Zamorra. »Ich denke, wir können die Blaue Stadt in Besitz nehmen und nach dem Materiesender forschen, ohne daß weitere Gefahren auf uns lauem…«
    ***
    Das Entsetzen lähmte Parker. Er sah die Eiswüste heranjagen. Neben ihm hockte das Mädchen mit den goldenen Haaren.
    Und es entwickelte plötzlich eine ungeahnte, hektische Aktivität. Die Faust hieb auf die beiden Gurtschlösser. Die Sicherheitsgurte sprangen auf. Parker fühlte sich an der Hand gefaßt.
    »Springen Sie!« hörte er das Mädchen rufen. »Vorwärts!«
    »Wohin springen?« durchzuckte es ihn. Vor ihm waren doch die Armaturen des Hubschraubers, und unter ihm tobten die Riesenspinne und schnitt mit ihren Beißern den Helikopter auseinander…
    Aber Teri wußte genau, was sie wollte.
    Sie setzte alles auf eine Karte! Es mußte ihr gelingen, mit den so schwachen Kräften einen zeitlosen Sprung zu versuchen, der Parker und sie aus dem Hubschrauber holte!
    Obgleich es vorhin in der Station nicht funktioniert hatte…
    Aber inzwischen war eine auch kurze Zeitspanne verstrichen, während der sie ihre Kräfte zu -erholen versucht hatte. Sie konzentrierte sich mit aller Macht auf die Flucht, schaltete jeden anderen Gedanken aus und zerrte Parker mit in die Bewegung, die absolut notwendig war.
    Die

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