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0250 - Der Höllensohn

0250 - Der Höllensohn

Titel: 0250 - Der Höllensohn Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Werner Kurt Giesa
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achttausend Jahre hinter sich, also immerhin ein Fünftel dieser gewaltigen Zeitspanne, zuckte respektlos mit den Schultern. »Ein alter Kasten ist das«, sagte er abfällig. »Technisch veraltet, unmodern. Überholt. Und selbst auf dem Antiquitätenmarkt wirst du nichts dafür erhalten.«
    Nicole lachte leise.
    »Trotzdem ist es ein eigenartiges Gefühl, vor diesem Kontrollpunkt zu stehen«, sagte sie, »und zu wissen, daß die Anlage mit einem einzigen Fingerdruck wieder zum Leben erwachen kann. Wohin sie wohl führen mag?«
    »Das läßt sich programmieren«, behauptete Gryf. »Freunde, mir kommt dazu eine Idee. Davon aber später. Merlin ruft. Ihr werdet die Erforschung der Stadt zurückstellen müssen. Es geht um Wichtigeres.«
    »Merlin ruft?« echote Zamorra verwundert. »Wo brennt es jetzt schon wieder?«
    »Es gibt einen Großeinsatz«, sagte Gryf. »Kommt in dein Schloß, Zamorra. Je schneller wir dort sind, desto mehr von deinen Weinvorräten läßt sich vielleicht noch retten, bevor die versoffene Bande die geheimen Keller entdeckt…«
    »Hä?« machte Zamorra verblüfft.
    Gryf faßte nach seiner und Nicoles Hand. »Euch zwei hole ich anschließend«, versprach er Bill und Teri. Im nächsten Moment verschwand er im zeitlosen Sprung nach Frankreich.
    Er verzichtete sogar darauf, sich und die anderen bei Petra Gonzales abzumelden.
    Und diesmal gab es keine Barriere mehr, die ihm am »Springen« hindern konnte…
    ***
    Und dann befanden sich alle im Château Montagne.
    Bill Fleming fühlte sich von allen am unwohlsten, weil er doch eigentlich mit Petra Gonzales das Südpol-Camp zu betreuen hatte, aber unabgemeldet verschwunden war. »Wir müssen auf jeden Fall zumindest noch einmal hin«, sagte er und rutschte etwas unruhig in seinem Sessel hin und her.
    Zamorra lächelte fein. So nervös war Bill eigentlich sehr selten.
    »Natürlich müssen wir noch einmal hin«, sagte Zamorra. »Allein, um die Stadt näher zu erforschen. Jetzt aber sollte Gryf erst einmal seine Geheimnisse preisgeben. Los, alter Freund, was hat Merlin dir beziehungsweise uns allen aufgetragen?«
    Der Druide lehnte sich zurück, sah in die Runde und nahm einen kräftigen Schluck aus dem Bierglas. Zwar gab es in Zamorras Kellergewölbe fast unschätzbare Weinvorräte mit allerlei Raritäten, aber Gryf schmeckte das Bier eben besser.
    »Vorab eine Frage an dich, Zamorra«, sagte er. »Wärest du bereit, ein sehr, sehr großes Risiko einzugehen?«
    Zamorra schmunzelte. »Da schon alle hier versammelt sind, bleibt mir wohl nichts anderes, als ja zu sagen, oder?«
    Gryf schüttelte den Kopf. »Du kannst nein sagen.«
    »Was passiert dann?« wollte der Professor wissen.
    »Dann wird unser Freund Merlin sich etwas einfallen lassen müssen«, sagte Gryf trocken.
    »Worum geht es denn überhaupt?«
    »Um einen Vorstoß in die Welt der Meeghs«, sagte Gryf.
    Seine Worte schlugen wie eine Bombe ein. Fast eine Minute lang herrschte Totenstille im Salon, dann sprang Nicole auf.
    »Das ist doch Irrsinn«, rief sie.
    Gryf winkte ab, wartete, bis sich die Freunde und Kampfgefährten wieder halbwegs beruhigt hatten, dann begann er zu erklären, was Merlin ihm aufgetragen hatte. Er erläuterte die verschiedenen Zukunftsmöglichkeiten und versuchte den anderen klarzumachen, worum es ging.
    Zamorra rieb sich das Kinn.
    »Interessant wäre es schon«, sagte er überlegend. »Immerhin sind wir ja schon einmal wieder heil zurückgekommen. Und mehr und mehr reizt es mich herauszufinden, was es nun wirklich mit den Meeghs auf sich hat. Gerade nach unserem letzten Erlebnis in der Antarktis-Stadt…«
    »Das heißt aber nicht, daß wir es diesmal wieder schaffen«, gab Nicole zu bedenken.
    »Wenn Merlin uns seinen Schutz verleiht… warum eigentlich nicht?« sagte Zamorra. »Ich bin dafür, es zu versuchen.«
    »Ich mache mit«, warf Colonel Odinsson ein. »Schon allein, weil ich neugierig bin…«
    Bill Fleming schüttelte den Kopf.
    »Das ist alles ganz gut und schön«, sagte er. »Aber wie hat unser allseits verehrter Freund Merlin sich das überhaupt gedacht? Die Weltentore hinüber in die Meegh-Dimension sind verschlossen, der Materietransmitter an Bord des Raumschiffs vor Australiens Küste blockiert… das ist doch nichts zu machen!«
    Gryf lächelte.
    »Oh, doch«, widersprach er. »Merlin hat mir zwar nicht mehr als eben nötig angedeutet, aber ich habe mir meine Gedanken gemacht. Wir werden den Materietransmitter in der Blauen Stadt nehmen. Er läßt

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