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0250 - Die sechste Epoche

Titel: 0250 - Die sechste Epoche Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Reaktoren. Wir brauchen auf alle Fälle genügend Strom, um die CREST sicher in ihren Antigravfeldern halten zu können. Wenn es dem Phantom gelingt, unsere Schwerkraftneutralisatoren lahmzulegen, krachen wir mit der unteren Kugelhälfte auf das Landefeld. Was dann passiert, wage ich nicht auszudenken."
    Atlan nickte dem Chefingenieur zu.
    „Sie müssen noch etwas berücksichtigen, Doc! Wenn uns der Cheyenne unter Feuer nimmt, so wird es ihm nicht möglich sein, alle vierundzwanzig Stützen gleichzeitig zu durchschneiden. Das bedeutet, daß Sie erst dann Fahrt aufnehmen können, wenn das letzte Landebein eindeutig abgetrennt worden ist.
    Diese Toleranzsekunden entscheiden über das Schicksal der CREST. Sie muß nach dem Ausfall der ersten Teleskoptürme stabilisiert werden, oder wir kippen ab. Das gelingt nur mit Antigravfeldern. Wenn der unbekannte Gegner die Energiezufuhr unterbricht, oder die künstliche Schwerkraft seiner Station in schnellen Intervallen verändert muß Ihre Anpassungsautomatik mit ungeheurer Präzision arbeiten. Ich hätte nie gedacht, daß ein paar angeklebte Auflageteller solche Probleme mit sich bringen könnten. Also, fangen wir an."
    „Man lernt eben nie aus", brummte Hefrich vor sich hin. Kasom warf ihm seinen Funkhelm zu, drückte beide Daumen und reichte ihm dann ein gebratenes Hähnchen.
    „Stärken Sie sich vorher, Doc. Dieser Bissen stammt aus meinem geheimen Notvorrat."
    Hefrich griff wortlos zu und hakte ein Flügelende in seinen breiten Kombinationsgürtel. Kasom wurde blaß. „Eh - Sie essen doch gar keine Hähnchen. Hallo, warten Sie doch. Doktor - Sie werden doch nicht mein gutherziges Demonstrationsangebot ernst nehmen! Ein anständiger Mensch lehnt so etwas ab. Doc ...!"
    Hefrich verschwand grinsend hinter der Panzerpforte der Hauptschleuse.
    „Das hatten Sie sich gedacht, wie?" spöttelte ein Ingenieur. „Was denken Sie wohl wie wir armen Hunde über diese USO-Wohltat herfallen werden? Auf solaren Schiffen gibt es meistens nur Synthesegrütze."
    „Hefrich!" schrie der Gigant von Ertrus verzweifelt. „Das war mein letztes Hähnchen. Hefrich ...!"
    Der zweite Ingenieur kitzelte Melbar mit dem Zeigefinger unter dem Kinn.
    „Kleines Schleckermäulchen. Du wirs tes überleben."
    Kasom holte aus. Der Zweite verschwand im Sprintertempo. Kasoms schauerliche Verwünschungen hörte er sogar noch jenseits der Panzertüren.
    Niemand ahnte in diesen Augenblicken, daß dieser Zwischenfall, der für die Mentalität der Menschen so typisch war, einen Fremden erstarren ließ.
     
    10.
     
    Kalak hatte Atlans ersten Anruf nicht gehört. Im Zustand der molekularen Strukturverschmelzung arbeiteten seine Sinne nicht.
    Er hatte den Sockel verlassen, nachdem der „kleine Tod" verschwunden war. Kalak hatte den vergeblichen Startversuch abgewartet und war dann bis zur Zentrale vorgedrungen. Durch die ständig eingeschaltete Rundrufanlage hatte er die kurze Diskussion in der Zentrale gehört. Er wagte es nicht, die Panzerwände zu durchschreiten. Drinnen stand sein gefährlichster Feind.
    Zu dieser Zeit bot Kasom dem Chefingenieur das Hähnchen an. Kalaks Translator übersetzte den Begriff mit „eßbarer Flugfüßler".
    Als Hefrich lachend aus der Zentrale kam und sein Zweiter Ingenieur vor dem erstbesten Ertruser die Flucht ergriff, wußte der Paddler plötzlich, weshalb in diesem Schiff eine fremde Sprache gesprochen wurde. Er erkannte nun auch, weshalb die Maschinen einesteils veraltet, dann ultramodern und schließlich völlig fremdartig waren.
    Kalak fühlte den brennenden Schmerz an seiner rechten Körperhälfte. Er war schwerer verletzt worden, als er angenommen hatte. Diese Wunden waren durch eine Strukturentstofflichung nicht zu beseitigen.
    Sie entstanden immer wieder mit gleicher, bohrender Hartnäckigkeit. Kalaks Fähigkeiten waren begrenzt.
    Er stöhnte und krümmte sich im Schutze seines Deflektorfeldes zusammen. Niemand sah ihn, obwohl einige Männer an ihm vorüberhasteten.
    Kalak fühlte sich plötzlich wie betäubt. Welche Fehler hatte er begangen? Welche Schäden hatte das Schiff durch die gewagten Startversuche bereits davongetragen?
    Kalak durchschritt das Äquatordeck und kam in einem Rundgang vor den Offizierskabinen heraus. Er betrat einen Raum und ließ sich auf ein Lager fallen.
    Jene, die er suchte und die er haßte, wären niemals zu einem solchen Spaß fähig gewesen. Niemand unter ihnen wäre auf die Idee gekommen, in einer solchen Situation einem anderen Mann

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