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0250 - Pandoras Botschaft

0250 - Pandoras Botschaft

Titel: 0250 - Pandoras Botschaft Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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über und bemerkte das Lächeln auf dem Gesicht des Mediziners. »Was haben Sie, Doc?«
    »Hören Sie, Sinclair.« Der Arzt versenkte seine Hände in beide Kitteltaschen. »Es ist so, wir haben das Wort Dämonen vorhin gebraucht. Gibt es die wirklich?«
    Er schaute mich nach dieser Frage so prüfend an, als wollte er eine Augendiagnose vornehmen.
    Ich hielt seinem Blick stand. »Ja«, erwiderte ich nach einer Weile, »es gibt Dämonen oder dämonische Wesen. So etwas sauge ich mir nicht aus den Fingern.«
    »Das kann ich nicht verstehen. Woher kommen Dämonen? Wie entstehen sie, Sinclair?«
    »Das weiß ich auch nicht.«
    »Sie sind wenigstens ehrlich«, meinte der Arzt.
    »Wieso?«
    »Ach, das ist eigentlich eine Sache, die in meinen Bereich fällt. Es fiel mir nur ein, als ich Sie behandelte. Ich habe einen Kollegen, der mit einem etwas außergewöhnlichen Problem konfrontiert worden ist, für das er keine Lösung findet. Oder besser gesagt, keine Erklärung.«
    »Und?«
    »Haben Sie denn noch Zeit?«
    »Für Sie immer, Doc. Im Büro ist es langweilig.«
    »Gibt es da nicht eine nette Dame namens Glenda Perkins?« wollte der Doc wissen.
    »Hat sich das schon herumgesprochen?« fragte ich.
    »Inzwischen ja.«
    »Die existiert tatsächlich«, gab ich zu. »Glenda ist in Ordnung. Sie kocht übrigens einen hervorragenden Kaffee. Wenn Sie mal Lust auf einen guten Schluck haben, dann kommen Sie vorbei.«
    Der Arzt streckte seinen Arm aus. »Kaffee, das ist das Stichwort. Wollen wir nicht in mein Büro gehen? Da habe ich noch eine Kanne. Er müßte noch heiß sein.«
    »Das ist ein Wort.«
    Das Büro des Arztes lag gleich nebenan. Der Raum war klein. Zudem befanden sich zahlreiche Akten darin, und ich mußte von einem Besucherstuhl einige Schnellhefter wegräumen, bevor ich mich setzen konnte.
    »Wo drückt also der Schuh, Doc?« erkundigte ich mich und kam mir selbst wie ein Arzt vor.
    »Es geht da um einen Kollegen, einen Studienfreund von mir. Er lebt und praktiziert in Schottland.«
    »Von dort stammen meine Eltern.«
    »Um so besser. Dann wird Ihnen die Mentalität dieser Menschen ja nicht fremd sein.«
    »Das ist sie nicht.«
    »Mein Kollege, er heißt McGovern, praktiziert in einem kleinen Ort namens Billings. Zu seinem Gebiet gehören noch vier weitere Dörfer, denn es gibt kaum Ärzte, die sich in dieser Einöde niederlassen. Das aber ist zweitrangig.« Der Doc nahm einen Rezeptblock auf und spielte damit. »Seit einigen Tagen kommt er mit seiner Schulmedizin nicht weiter. Es sind da Dinge geschehen, die über den naturwissenschaftlich geschulten Verstand hinausgehen. Zahlreiche Menschen, ob Männer, Frauen oder Kinder, sind von einer seltsamen Krankheit befallen. Man kann sie mit dem Wort Lethargie umschreiben. Sie bewegen sich nur langsam, und wenn sie überhaupt etwas unternehmen, dann geschieht dies sehr lustlos. Gestorben ist noch keiner, aber sie verändern sich.«
    »Wie?«
    »Körperlich«, antwortete der Arzt. »Das ist äußerst seltsam. Sie verfallen. Ihre Haut ist mit Geschwüren übersät, so daß sie schon fast als Pestkranke bezeichnet werden können. Mein Kollege meinte, es wäre, als seien die Krankheitserreger vom Himmel gefallen und breit über das Land gestreut worden.«
    Da der Doc eine Pause einlegte, fühlte ich mich genötigt zu reden. »Gibt es eine andere Erklärung?«
    »Nein, keine.«
    »Hat Ihr Kollege es gemeldet?«
    »Auch nicht. Oder noch nicht. Es bestand eigentlich keine akute Gefahr, bis ich heute morgen einen Brief von ihm erhielt, der mich auf gewisse Art und Weise alarmierte.«
    Der Arzt legte den Rezeptblock weg und schaute mir offen ins Gesicht. »Meinen Kollegen Frederick McGovern hat es ebenfalls erwischt.«
    Ich war nicht einmal überrascht. Auch ein Arzt bleibt von Grippebakterien oder ähnlichen Dingen nicht verschont. Das wurde mir hier wieder einmal bestätigt. »Er hat nichts dagegen unternehmen können?«
    »Nein, nichts. Ich habe gemerkt, daß es ihm sogar schwergefallen ist, den Brief zu schreiben. Das war der Handschrift deutlich anzusehen. Irgend etwas geht da vor. Und wahrscheinlich nicht mit rechten Dingen, wenn man für so eine Krankheit keine Erklärung findet.«
    »Das stimmt«, murmelte ich und war mit meinen Gedanken schon ganz woanders.
    Schottland! Einsame Dörfer, Hügel, Seen. Ich kannte das Land, hatte genügend Fälle dort erlebt, und es müßte eigentlich möglich sein, da mal nachzuschauen.
    »Interessiert Sie der Fall?« wollte der Arzt

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