Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

0253 - Vorstoß in die Dunkelwelt

Titel: 0253 - Vorstoß in die Dunkelwelt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
Vom Netzwerk:
Austausch informiert und wartete neben dem geöffneten Einstieg.
    Baar Lun nahm die Klarmeldung mit unbewegtem Gesicht zur Kenntnis und kletterte als erster in den Pilotensitz. Wie es das Reglement vorschrieb, ging er mit Perry Rhodan zusammen die Kontrollen durch. Der Großadministrator konnte ein befriedigtes Schmunzeln nicht unterdrücken, als der Modul die Klarmeldung der Normalbesatzung völlig ignorierte. Aber so mußte es sein. Der Pilot, der die Maschine flog, hatte sich persönlich von der Einsatzbereitschaft seiner Maschine zu überzeugen. Er durfte sich die Verantwortung dafür nicht abnehmen lassen, selbst wenn das noch so gut gemeint gewesen war.
    Wieder einmal bewunderte er das ausgeprägte technische Verständnis des Moduls. Obwohl ohne praktische Erfahrung, benötigte Baar Lun keine Sekunde länger als die vorgeschriebene Zeit.
    Eine Spezialpositronik hatte diesmal die Einsatzleitung übernommen. Ihr flossen alle notwendigen Daten zu. Sie errechneten die günstigsten Einsatzmöglichkeiten für die fünfhundert Zweimann-Jäger und die fünfzig Beiboote der CREST III. Weder ein einzelner Mensch noch ein ganzes Team hätte mit gleicher Präzision und Geschwindigkeit Entscheidungen treffen und über fünfhundert Sperrkanäle notfalls fünfhundertfünfzig verschiedene Einsätze gleichzeitig leiten können. Dennoch vermochten der Kommandant des Mutterschiffes und seine Offiziere jederzeit in die Operation einzugreifen oder auch den Einsatz selbst zu übernehmen.
    Baar Lun überzeugte sich davon, daß die beiden Männer der Normalbesatzung den Hangar verlassen hatten. Dann gab er seine Meldung an die Leitpositronik durch.
    Unmittelbar darauf erfolgte der Startbefehl, und die Kurs- und Zieldaten wurden angegeben. Das Außenschott verschwand von einer Sekunde zur anderen. Abstoßfelder rissen die Moskito-Jet vorwärts und stießen sie mit ungeheurer Wucht in den Raum hinaus.
    Baar Lun beschleunigte mit den vorgeschriebenen Werten. Zur Linken und Rechten sah er silbern glänzende Schemen dahinhuschen. Für kurze Zeit schien chaotisches Durcheinander zu herrschen.
    Dann hatten die Maschinen die befohlene Verbandsformation eingenommen und lagen auf Zielkurs.
    Baar Luns Maschine gehörte zu einem Verband von insgesamt zweiunddreißig Jets, die ihrerseits einen Verband von drei Korvetten begleiteten. Der Einsatzbefehl lautete, den Planeten Ollura anzufliegen und nach dreimaliger Umkreisung mit drei Korvetten bei der ehemaligen Stadt Boltra zu landen. Die Jets hatten dabei die Funktion der Wächter zu übernehmen.
    Baar Lun beobachtete aufmerksam die Instrumente, während seine Hände den Steuerknüppel umspannten. Zum erstenmal in seinem Leben spürte er das Gefühl, das jeder empfindet, der einmal ein Raumschiff oder auch nur ein gewöhnliches Flugzeug steuert. Er fühlte sich wie von einer ungeheuren Woge emporgetragen zu den Sternen; alles Kleinliche dieser Welt blieb tief unter ihm zurück. Das Vibrieren des starken Impulstriebwerkes übertrug sich durch den Steuerknüppel auf Baar Luns Sinne. Fast berauschte ihn das Empfinden, eine so gewaltige Kraft mit seinem Geist und Körper zu beherrschen.
    Als der Befehlsimpuls der Leitpositronik kam, aktivierte der Modul den Mikrokonverter des Hypertriebwerks. Es handelte sich um ein Erzeugnis siganesischer Industrie, die auf der bewährten Kalup-Konstruktion für Linearkonverter basierte.
    Die Sterne schienen im Nichts zu versinken, als die Moskito-Jet in den Zwischenraum glitt. Nur die Relieftaster verschafften dem Piloten Eindrücke seiner Umgebung. In dem gewölbten B-Schirm schimmerte der Tasterreflex des Planeten Ollura. Die neuartige Neutrino-Zieloptik arbeitete mit Feinstwerten. Es wäre ein Kinderspiel gewesen, den gesamten Linearflug vom Autopiloten durchführen zu lassen. Aber Baar Lun war in diesen Augenblicken viel zu sehr mit der gesamten Maschinerie der Jet verschmolzen, um überhaupt auf diesen Gedanken zu kommen. Mit winzigen, dem Auge kaum sichtbaren Bewegungen der Hände und Füße hielt er die Maschine auf Zielkurs. Seine angeborene Hypersensibilität wirkte sich hierbei als positiver Faktor aus. Was anderen Piloten erst nach vielen Flugstunden gelang, trat bei dem Modul fast augenblicklich ein: Er wurde eins mit dem gesamten Flugzeug. Überall in dem komplizierten Steuermechanismus, in den Triebwerksreglern, den Tasterantennen und in allen Teilen der Zelle, schienen seine Nervenenden zu sein und ließen ihn handeln als wäre er selbst das Raumschiff

Weitere Kostenlose Bücher