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0253a - Die Bestie mit dem Todeszeichen

0253a - Die Bestie mit dem Todeszeichen

Titel: 0253a - Die Bestie mit dem Todeszeichen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Die Bestie mit dem Todeszeichen
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durchbrechen. Aber die Menschen lachten, stellten sich enger zusammen. Sie sahen zu mir herüber. Was würde ich tun? Ich machte ein paar Schritte auf Pendrace zu. Die Leute ließen mich durch. Vermutlich wollten sie sehen, was ich mit Pendrace anfangen würde, wenn ich ihn hätte.
    Pendrace starrte mich an. Er sah, dass ich immer näher kam, die Menschen hinter ihm bildeten eine dicke Mauer. Neue Zuschauer kamen hinzu, das Stimmengemurmel senkte sich, es wurde still. Ich sah, dass Pendrace blass wurde. Schweißperlen standen auf seiner Stirn.
    »Bleiben Sie stehen«, sagte er leise.
    »Gehen wir irgendwohin, einen Kaffee trinken«, schlug ich Vor, und ging weiter. Er rief jetzt etwas lauter: »Stehen bleiben!«
    Ich ging weiter.
    Plötzlich machte er eine schnelle Bewegung. Ein Aufschrei ging durch die Menge Pendrace hielt einen Revolver in der Hand.
    »Hände hoch!«, befahl er.
    Langsam hob ich die Hände. Das, was ich verhindern wollte, war eingetreten. Jetzt waren zahlreiche Menschen in Gefahr.
    Die Menschen schrien.
    »Hilfe! Polizei!«
    Alle drängten sich langsam wie flüssige Lava von Pendrace weg auf mich zu. Es war, als wollten sie mich begraben, um Pendrace zu besänftigen.
    Er lachte mir leise zu, drehte sich um und verschwand durch die breite Gasse, die die Menschen für ihn gebildet hatten.
    Als er weg war, schloss sich die Gasse.
    Einen Moment verharrte alles wie erstarrt. Dann erhob sich ein unheimlicher Sturm.
    Ich machte keinen Versuch, Pendrace zu folgen, ich hatte sein Gesicht gesehen.
    Er würde nicht davor zurückschrecken, hier zu schießen. Hier, mitten unter Hunderten von unschuldigen Menschen.
    Ein paar Männer aus der Menge kamen jetzt auf mich zu.
    Sie hatten drohende Mienen.
    Der erste hob die Faust.
    »Halt, Polizei!«, rief eine Stimme.
    Es war Phil. Er bahnte sich einen Weg durch die Menge. Mit ihm kamen sechs Cops in Uniform, die Knüppel in der Hand. Sie erschienen als Retter in höchster Not.
    »Danke, Phil!«, sagte ich und knallte ihm meine Pranke auf die Schulter.
    ***
    Wir fuhren die Park Lange hinunter. Plötzlich packte mich Phil am Arm. An einer Ecke vor einem Zeitungsladen 52 stand ein junger Mann und hielt eine Zeitung in der Hand, Zigarette im Mund, Hornbrille auf der Nase.
    Ich bremste und lenkte den Wagen an den Randstein.
    Wir sprangen heraus.
    Bill Brooks sah hoch und grinste uns an.
    »Hallo«, sagte er und faltete seine Zeitung zusammen.
    »Gehen wir zusammen einen trinken?« fragte ich ihn. Er nickte gelassen, und wir marschierten auf die nächste Bar zu.
    »Na, was gibt es?«, fragte er, als wir unsere Drinks hatten und der Kellner weg war.
    »Wie stehen Sie zu Ormand?«, fragte ich ihn, aber meine Gedanken waren nicht bei der Sache. Ich dachte noch an Pendrace. Was hatte er mit Hannah Keewatin zu besprechen gehabt? Warum war er unter solchen Umständen geflohen? Wir wollten ihn doch nur sprechen, denn es lag kein Haftbefehl vor. Hatte Pendrace irgendetwas bei sich getragen, was wir nicht finden durften? Vielleicht etwas, was ihm Hannah besorgt hatte, da er immer unter Beobachtung stand.
    »Wie meinen Sie das?« Bill Brooks riss mich aus meinen Gedanken.
    Ich verscheuchte alle anderen Gedanken und konzentrierte mich auf Bill. »Ich möchte wissen, ob Sie Ihren Boss hassen.«
    »Hassen?« Seine Augen zogen sich zusammen hinter den starken Gläsern.
    »Sie hassen Ormand«, sagte ich.
    Er musterte mich, dann senkte er den Blick.
    »Ja, ich hasse ihn, aber ich werde Ihnen nichts sagen, keine Silbe.«
    »Wollen Sie Ihre Brüder schützen?«
    »Auch, aber das ist es nicht.«
    »Wollen Sie den großen Rächer spielen?«
    »Das geht Sie nichts an. Ormand geht nur mich etwas an. Und ich werde die Sache allein erledigen.«
    »Sie haben ja vielleicht eine ganze Menge guter Gründe aber in einer Sache irren Sie sich gewaltig«, sagte Phil.
    Bill sah einen Moment auf, dann widmete er sich wieder seinem Drink.
    »Nämlich?«
    »Dieser Fall geht nicht nur Sie an. Es ist ja nicht nur Ihre Freundin ermordet worden. Es sind noch drei weitere Frauen ermordet worden, und bevor wir den Fall nicht geklärt haben, können noch andere Menschen in Gefahr sein.«
    Aber Phils Rede machte keinen Eindruck auf Bill. Er zuckte die Achseln und schwieg.
    »Er hat eine ziemliche Wut auf Sie gehabt, als Sie ihm das Mädchen ausgespannt haben.«
    Bill sah mich an.
    »Das wissen Sie auch?«
    »Tja, die Polizei ist nicht so dumm, wie ihr immer denkt.«
    »Was heißt hier ausgespannt, er mochte sie

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