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0254 - Am Hafenkai regiert Gewalt

0254 - Am Hafenkai regiert Gewalt

Titel: 0254 - Am Hafenkai regiert Gewalt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Am Hafenkai regiert Gewalt
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zu.
    »Jawohl, Mr. Fargo«, sagt dieses, setzte sich an die Schreibmaschine und klapperte drei Zeilen herunter.
    »Wollen Sie das bitte unterschreiben«, sagte Fkrgo und schob uns das Papier hin.
    Darauf stand:
    Die Unterzeichner erklären hierdurch, dass ihr Besuch auf Pier 18 und die Besichtigung des Silos zwölf auf eigene Gefahr und Verantwortung erfolgen. Weder die Getreidetransport- und Lagerungsgesellschaft noch Louis Crain noch die Verwaltung des Piers übernimmt irgendwelche Verantwortung für ihre Sicherheit.
    Darunter stand das Datum.
    Phil und ich blickten uns kurz an und unterschrieben. Es war wirklich nur eine Formsache, aber unwillkürlich fragte ich noch, ob Chester Eigin nicht vielleicht ebenfalls einen derartigen Revers unterzeichnet habe.
    Wir gingen hinüber. Mr. Fargo öffnete die Tür zu einem Lift, der an der Außenseite des Silos angebracht war. Wir stiegen ein und surrten nach oben, höher und höher.
    »Wie hoch ist das Ding eigentlich?«, fragte ich.
    »Hundertsechzig Fuß, eine ganz schöne Höhe, um herunterzufallen«, feixte Mr. Fargo.
    Dann ruckte es, und wir waren oben. Unter uns lag das Panorama des Hafens und der City, und von weit draußen grüßte die graue Statue der Freiheitsgöttin herüber. Vor uns waren ein paar Laufstege, die nicht breiter als zwei Fuß waren und durch ein schmales eisernes Geländer gesichert wurden. Man musste schwindelfrei sein, um hier spazieren zu gehen.
    Das Rattern, rumpeln und Rauschen des Elevators erfüllte die Luft. Es war so laut, dass man sich nur schreiend hätte verständigen können. Mr. Fargo machte eine Handbewegung und ließ uns den Vortritt.
    Dann standen wir an der großen, runden Öffnung, durch die sich der Strom des Weizens unablässig ergoss. Von hier also musst Eigin abgestürzt sein. Jetzt, da ich selbst an dieser Stelle stand, kam es mir gar nicht so unwahrscheinlich vor, dass der Mann einen Schwindelanfall erlitten habe. Andererseits blieb immer noch die Frage, was er hier gewollt und wie er überhaupt hierher gelangt war.
    Ich machte noch zwei Schritte nach vorn, und Phil folgte mir. Jetzt konnten wir in die Höhlung blicken, aus der der Staub des aufgewirbelten Getreides in dicken Schwaden hervorquoll. Es war eine reichlich ungemütliche Situation. Jedenfalls wussten wir, was wir hatten wissen wollen und würden Mr. Fargo einige recht peinliche Fragen stellen müssen.
    Das Brett, auf dem wir standen, zitterte und vibrierte.
    Plötzlich hatte ich das Gefühl, es neige sich nach vorn direkt auf die Öffnung des Silos zu. Für den Bruchteil einer Sekunde war ich vor Schrecken wie angefroren. Dann machte ich rein instinktiv einen gewaltigen Satz nach hinten und prallte gegen Fargo. Das Brett vor mir kippte wie eine Wippe nach vorn. Phil, der den rettenden Sprung nach rückwärts nicht mehr geschafft hatte, klammerte sich mit beiden Händen an das schmale eiserne Geländer. Er hing in verzweifelter Lage über der Öffnung des Silos, während über ihn hinweg der Weizen nach drinnen rauschte.
    In diesem Augenblick gab ich keinen Penny mehr für das Leben meines Freundes.
    »Stehen Sie nicht da wie ein Klotz!«, schrie ich, so laut ich konnte. »Lassen Sie das Ding abstellen.«
    Fargo machte eine ratlose Bewegung, aus der ich ersehen konnte, dass es dazu von hier oben keine Möglichkeit gab. Ich verließ meinen sicheren Standplatz und glitt am Geländer entlang, jeden Augenblick darauf gefasst, dass dieses brechen oder nachgeben würde.
    ***
    Dann hatte ich Phil linke Hand im Griff und zerrte. Fargo, der endlich aus seiner Ratlosigkeit erwacht war, packte mich am Rockkragen und zog seinerseits. Zentimeter für Zentimeter gelang es mir, meinen Freund nach rückwärts und zuletzt in Sicherheit zu bringen.
    Wir standen beiden schweratmend und wussten, dass wir dem Tod nur um Haaresbreite entgangen waren.
    Fargo war ebenfalls blass. Er winkte und machte uns klar, wir sollten den Aufzug besteigen und nach unten fahren. Das jedoch war das letzte, was ich in diesem Augenblick tun wollte. Zuerst musst ich feststellen, aus welchem Grund die Laufplanke sich aus ihrer Verankerung gelöst und nach vorn gekippt war.
    Wir gingen mit dem Vorarbeiter ein Stück rückwärts bis dahin, wo das ohrenbetäubende Getöse weniger stark war.
    »Holen Sie sofort ein Tau oder eine starke Leine«, befahl ich.
    »Wozu?«, fragte er mit krausgezogener Stirn.
    »Weil ich feststellen möchte, wodurch das Brett nachgegeben hat«, erwiderte ich. »Und ich möchte das

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