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0254 - Am Hafenkai regiert Gewalt

0254 - Am Hafenkai regiert Gewalt

Titel: 0254 - Am Hafenkai regiert Gewalt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Am Hafenkai regiert Gewalt
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Mechaniker bestellt hat.«
    »Tun Sie das, aber vorher sehen Sie sich die durchgebrochenen Bolzen der Planke an, über die wir nach menschlichem Ermessen kopfüber in den Silo hätten stürzen müssen.«
    »Ich kann mir nur denken, dass es sich dabei um einen außerordentlich tragischen Unglücksfall handelt«, antwortete er kopfschüttelnd. »Gerade die Laufstege werden jede Woche gründlich geprüft. Es scheint fast unglaublich, dass man bei dieser Gelegenheit nichts bemerkt haben soll.«
    »Na ja, jetzt kommen Sie endlich drauf«, lächelte Phil. »Wir haben nichts dagegen, wenn Sie eine gründliche Untersuchung anberaumen , aber die Untersuchung darüber, ob die Bolzen durch einen fast unmöglichen Zufall beide zu gleicher Zeit gebrochen sind, oder ob sie mit Vorbedacht abgebrochen wurden, müssen Sie uns überlassen.«
    »Da ist selbstverständlich. Seien Sie versichert, dass die Firma Crain alles tun wird, um diesen Fall aufzuklären.«
    Nachdem wir dann endgültig unten angelangt waren, wurde Mr. Lee außerordentlich geschäftig. Die Schreibkraft Elfe Frost wusste nichts davon, dass Fargo Mechaniker angefordert hatte. Dann hängte sich Mr. Lee ans Telefon und sprach mit seinem Chef, Mr. Louis Crain. Er berichtete aufs Genaueste, und als er einhängte, sagte er: »Mr. Crain setzt keinerlei Zweifel in Ihre Angaben. Trotzdem behält er sich natürlich vor, sie nachzuprüfen.«
    »Da ist sein gutes Recht«, sagte ich. »Ich bin im Augenblick vor allem daran interessiert, diesen Fargo zu finden. Er scheint mir der Schlüsselpunkt der ganzen Sache zu sein. Kennen Sie seine Adresse?«
    »Elfie sehen Sie nach.«
    Das Mädchen schlug ein Buch auf, offensichtlich ein Verzeichnis der Arbeiter und Angestellten, und blätterte darin.
    »Steve Fargo«, sagte sie, »Clinton Street 106, verheiratet, keine Kinder.«
    »Sie werden von uns hören, Mr. Lee«, sagte ich, »und wir rechnen damit, dass Sie uns sofort mitteilen, wenn Ihr tüchtiger Vorarbeiter wieder auftauchen sollte.«
    »Ich kann mir das immer noch nicht denken«, meinte Mr. Lee. »Ich begreife es nicht, dass ein Mann, der zehn Jahre lang das Vertrauen der Firma genossen hat und die Arbeiten am Pier 18 fast selbständig leitete, ein Verbrecher oder gar ein Mörder sein soll.«
    »Nun, es wird sich ja heraussteilen. Warten wir es ab«, sagte ich.
    Als wir gegen 13 Uhr 30 wieder im Jaguar saßen, und ich bereits die Richtung zu unserem Office eingeschlagen hatte, fasste mich Phil plötzlich am Arm.
    »Jerry, stoppte an der nächsten Schnapsinsel. Mir ist da soeben etwas eingefallen, dass unsere ganzen Kombinationen über den Haufen wirft.«
    »Kannst du mir das nicht hier sagen, Phil?«, fragte ich, verminderte aber bereits das Tempo.
    »Ich möchte nicht, dass du vor Schrecken gegen die City Hall bumst.«
    Also stoppte ich in der Center Street, nicht weit vom Hauptquartier der Stadtpolizei. Die Kneipe hieß bezeichnenderweise »Handcuff«, was so viel wie Handschelle, bedeutete, war aber ein ganz gemütlicher Laden. Wir parkten am äußersten Ende der Theke, und Phil bestand darauf, zuerst einmal seine Kehle anzufeuchten. Ich dachte schon, er habe mir einen aufs Auge erzählt, nur weil er Durst hatte, aber ich konnte mich schnell davon überzeugen, dass dem nicht so war.
    »Pass auf, Jerry«, sagte mein Freund. »Erinnerst du dich noch daran, wann wir bei Mr. Lyons von der Waterfront-Commission ankamen?«
    »Es kann nicht viel mehr und nicht viel weniger als 10 Uhr 45 gewesen sein.«
    »Stimmt haargenau. Und wann gingen wir dort weg?«
    »Um 11 Uhr 20. Ich erinnere mich, dass ich auf die Uhr sah, und ich weiß auch noch, dass wir um 11 Uhr 27 am Pier 18 ankamen.«
    »Ausgezeichnet. Dort kann es höchstens fünfzehn Minuten gedauert haben, bis wir zum Silo Nummer zwölf hinauffuhren. Merkst du immer noch nichts?«
    »Tut mir leid, aber ich habe heute meinen blöden Tag.«
    »Dann will ich dir helfen. Es ist klar, dass Mr. Fargo unseren Besuch erwartete und seine Maßregeln traf. Das kann nicht alles während der fünfzehn Minuten geschehen sein, die dort vergingen. Fargo muss Zeit für seine Vorbereitungen gehabt haben. Das heißt, er muss schon vorher, wenn auch nicht die Gewissheit, so doch den dringenden Verdacht gehabt haben, wir würden dort hinkommen und herumschnüffeln. Das aber war das letzte, was der Bursche wollte. Ich schätze, dass es mindestens dreißig Minuten gedauert hat, bis er die Falle auf dem Silo auf stellen konnte. Er muss also spätestens

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