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0255 - Als die Pflanzen Rache nahmen

0255 - Als die Pflanzen Rache nahmen

Titel: 0255 - Als die Pflanzen Rache nahmen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Werner Kurt Giesa
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aber für den Wagen befahrbar sind. Präge sie dir gut ein. Du wirst mich finden, wenn ich dich brauche.«
    »Woher kennst du dich eigentlich hier so gut aus?«
    »Du vergißt, daß ich vor ein paar Wochen schon einmal allein in dieser Gegend war. Damals, als Scopulus Pembroke Castle übernehmen wollte. Damals habe ich nicht nur im Cottage über meinen Büchern gebrütet, sondern auch ein paar Streifzüge durch das Umland gemacht. Jetzt weiß ich, wofür diese Spazierfahrten und Spaziergänge gut waren.« [2]
    Er stieg aus.
    »Paß auf dich auf, ja?« bat Nicole.
    »Sicher.« Er grinste ihr zu und verschwand. Die Nebelschwaden verschluckten ihn.
    Nicole kletterte ebenfalls aus dem Wagen, weil sie nicht über den Kardantunnel auf den Fahrersitz klettern wollte. Diese neuen Autos waren alle so fürchterlich verbaut mit Mittelkonsolen und anderem überflüssigen Kleinkram, daß man kaum Platz hatte, die Füße unterzubringen, geschweige denn von links nach rechts oder umgekehrt zu kommen. Wenn die Fahrertür zugekeilt war und man zur anderen Seite aussteigen mußte, geriet dies zur artistischen Übung. Sie sehnte sich nach ihrem Cadillac-Cabrio aus den endfünfziger Jahren zurück. Der Wagen war nicht nur breit, sondern besaß auch eine durchgehende Sitzbank vorn, einen extrem flachen Kardantunnel und Lenkradschaltung. Da störte nichts. Aber der Traumwagen stand unerreichbar fern in der Garage von Château Montagne. Sie konnte nur hoffen, daß Leonardo sich nicht an dem Fahrzeug vergriff.
    Bevor sie wieder einstieg, ging sie noch ein paar Schritte weiter. Da entdeckte sie eine Wegkreuzung. Jetzt wußte sie genau, wo sie sich befand. Wieder im Wagen, verglich sie mit der Karte und prägte sich auch die Abstände der schmalen Wirtschaftswege voneinander ein.
    Per Knopfdruck ließ sie die Fensterscheiben nach unten surren, um Zamorras Ruf rechtzeitig hören zu können.
    Die schleichenden Schritte hörte sie nicht.
    ***
    Zamorra bewegte sich wachsam vorwärts. Er war gar nicht so sicher, die Monsterpflanze zu finden, wie er sich gab. Im Nebel sah alles ganz anders aus als bei Sonnenschein. Zudem klangen auch die Geräusche fremd, und die Entfernungen schienen anders.
    Zamorra war im Zeitdruck. Er mußte schnell sein. Bald würde der Nebel aufreißen und fallen, und das wußte mit Sicherheit auch das Ungeheuer. Es suchte nach einem sicheren Versteck, das es bis dahin gefunden haben würde. Zamorra mußte den grünen Tod vorher aufspüren.
    Er fragte sich, was das für eine Kreatur sein mochte. Ein Dämon war es nicht, sonst hätte der Juju-Stab darauf reagiert. Also mußte es ein Zwischending sein, eine Erscheinung zwischen Dämon und Mensch. Denn für einen reinen Dämonendiener, einen finsteren Hexenmeister, war es zu stark.
    Wahrscheinlich war es eine Kreatur ähnlich Leonardo, der auch kein richtiger Dämon war, weil die Höllenmächte seinen Werdegang unterbrochen hatten. Ihnen war Leonardo selbst zu furchtbar, und so hatten sie ihn aus der Hölle auf die Erde zurückgesandt.
    Zamorra schob den Gedanken beiseite. Es ging hier um das Pflanzenwesen, das er besiegen mußte. Immer wieder verglich er die Eindrücke in seiner Umgebung, soweit er sie erkennen konnte, mit den verwaschenen Bildern aus seiner geistigen Berührung.
    Plötzlich wußte er, daß er dicht vor der Stelle war, wo sich das Ungeheuer vor einer halben Stunde noch aufhielt. Weit konnte es nicht mehr gegangen sein, weil es sich nach einem Versteck für die Dauer des Tages umsehen mußte.
    Das Pflanzenwesen mußte ganz in der Nähe sein.
    Plötzlich konnte er es spüren. Da war die schwarzmagische Aura, die von dem Ungeheuer ausging. Es war sehr nah!
    Seine Hand umschloß den Talisman fester. Er fühlte, wie seine Haare zu knistern begannen. In Gedanken wiederholte er die Zauberworte, die er sich eingeprägt hatte, und begann in der Tasche nach dem Feuerzeug zu tasten.
    Die Pflanze mußte brennen! Nur so ließ sie sich vernichten. Und diesmal durfte sie nicht wieder entweichen. Auch wenn er selbst dabei nicht ganz ungeschoren davonkam - er mußte sie zerstören!
    Da war etwas im Nebel. Er sah es aus den Augenwinkeln. Wirbelte herum. Sah die Gestalt, die ihn ansprang. Sie kam unglaublich schnell. Zamorra duckte sich, streckte den Sternring der Gestalt entgegen und schrie die Zauberworte. Dennoch prallte der Körper schwer gegen ihn. Hände strichen durch sein Gesicht.
    Nein! dachte er erschrocken. Diesmal nicht!
    Er schlug kräftig zu. Die Angreiferin

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