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0255 - Als die Pflanzen Rache nahmen

0255 - Als die Pflanzen Rache nahmen

Titel: 0255 - Als die Pflanzen Rache nahmen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Werner Kurt Giesa
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so schnell, daß Nicole kaum an Abwehr denken konnte. Ihre eigenen Hände zuckten erst hoch, als sich die von Laury Garrick bereits um Nicoles Hals schlossen. Da setzte Nicole zu einem Judogriff an und sprengte den Würgegriff blitzschnell auf.
    Im gleichen Moment aber erkannte sie, daß sie einen Fehler begangen hatte, aber einen Fehler, den sie niemals hätte vermeiden können!
    Der Pflanzenableger in ihr hatte doch nur auf die Berührung gewartet!
    Blitzschnell berührten die Ranken aus Nicoles Fingerspitzen die Haut der Angreiferin. Plötzlich wurden Nicoles Arme von dem Ungeheuer gesteuert; es nutzte eiskalt die Verwirrung der Französin aus und packte zu. Dornen schossen hervor, wuchsen so blitzschnell, daß Nicole dem Wachstum kaum folgen konnte.
    Laury schrie gellend auf, als der Schmerz sie durchraste. Sie taumelte zurück, wollte sich losreißen, schaffte es auch, aber da war es schon zu spät.
    Nicole wußte es.
    Sie entsann sich, wie sie selbst infiziert worden war. Die sekundenlange Berührung der Ranke in ihrem Nacken reichte aus.
    Und hier war es genauso.
    Laury Garrick war infiziert.
    Auch sie trug jetzt einen Ableger des grünen Todes in sich!
    Und Laury Garrick begriff es im gleichen Moment, als Nicoles Arme herabsanken.
    Sie wurde wachsbleich. Im fahlen Sternenlicht sah sie aus wie ein Gespenst.
    »Nein…«, hörte Nicole sie entsetzt flüstern. »Nein… nicht das! Nicht das…«
    »Ich wollte es nicht…«, murmelte sie.
    Laury riß den Kopf hoch.
    »Du hast Steve ermordet«, keuchte sie. »Egal, wer immer du bist, der sich in Menschengestalt verbirgt. Du hast Steve gekillt, und jetzt hast du mich auch zu einem Ungeheuer gemacht… aber nicht umsonst, du verfluchte Bestie!«
    Abermals sprang sie Nicole an. Der grüne Tod in ihr konnte es nicht verhindern, noch nicht. Er war noch nicht stark genug und mußte sich erst die Position erkämpfen und erwachsen, die er in Nicole bereits besaß. Laury schlug, trat, kratzte und biß und verkrallte sich in Nicole, um sie zu töten. Stoff riß. Nicole schrie auf. Sie hatte alle Mühe, sich der rasenden Furie zu erwehren. Ihre Judo- und Karatekünste nützten ihr hier nicht viel. Es war, als ahnte Laury jede Bewegung im voraus und konnte sie abblocken.
    Und dann traf ein Schlag Nicoles Schläfe. Benommen sank sie neben dem Wagen zusammen. Vor ihr verschwamm alles. Sie spürte nur noch, wie Laury abermals ihren Hals umklammerte und zudrückte…
    ***
    »Da ist etwas, Sir«, sagte der Fahrer, der MacClany hieß. Er blendete das Fernlicht auf. Die Halogenstrahlen rissen einen grauen Wagen und zwei kämpfende Gestalten aus der Dunkelheit.
    Zamorra schreckte aus seiner Halbtrance auf und sah nach vorn. Er erkannte Nicoles Silhouette, dann den Jaguar. Wer aber kämpfte gegen Nicole?
    »Das ist sie!« schrie er. »Fahren Sie!«
    MacClany antwortete nicht, trat aber das Gaspedal durch und schaltete die Hupe auf Dauerton. Das schrille Alarmsignal drang aus den Lautsprechern und kündigte die Nähe der Polizei an.
    Die fremde Frau ruckte hoch, sah den heranfegenden Wagen. Im grellen Licht glühten ihre Augen auf wie die einer Katze. Dann schnellte sie sich empor und jagte auf den Straßenrand zu. Mit weiten Sprüngen verschwand sie zwischen zwei Häusern.
    MacClany stoppte den Wagen ruckartig vor dem Jaguar und sprang nach draußen. Zamorra hechtete bereits auf der anderen Seite heraus.
    »Kümmern Sie sich um Nicole!« schrie er MacClany zu und jagte der Fremden nach. MacClany hielt das nun wieder für Sache der Polizei und wollte ihr ebenfalls nach. Aber dann blieb er auf der Straßenmitte stehen.
    Zamorra flankte bereits über den niedrigen Zaun und verschwand im Dunkeln. Von der Frau war nichts mehr zu sehen.
    Lichter gingen an. Die Polizeisirene hatte Bürger aus dem Schlaf gerissen. Langsam ging MacClany auf die am Boden liegende Nicole Duval zu.
    Zamorra unterdessen hatte die Rückseite der beiden dicht nebeneinander stehenden Häuser erreicht. Er konnte die flüchtende Frau nicht mehr sehen. Er blieb stehen und lauschte. Aber er vernahm keinerlei Schritte. War die Flüchtige ebenfalls auf die Idee gekommen, stehen zu bleiben?
    Es war dunkel. Zwar erschien im Osten ein ganz schwacher Schimmer, der den neuen Morgen ankündigte, aber bis der dämmerte, dauerte es noch einige Zeit. Vorläufig sah man nichts.
    Da war etwas… ein leises Knacken. Zamorra fuhr herum, lauschte wieder. Er wußte nicht genau, wie er die Frau einschätzen sollte, aber daß sie gegen

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