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0255 - Als die Pflanzen Rache nahmen

0255 - Als die Pflanzen Rache nahmen

Titel: 0255 - Als die Pflanzen Rache nahmen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Werner Kurt Giesa
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las.
    Nicole war die einzige, die Zamorras Bewußtseinsstrahlung wahrnehmen konnte, selbst wenn er sich abschirmte. Das geistige Band zwischen ihnen war zu stark. Und Zamorra konnte nicht ausschließen, daß das Ungeheuer huckepack auf diesem Band »ritt«.
    Das Risiko blieb, aber er mußte es so klein wie eben möglich halten.
    Kurz vor dem Gebäude hielt er an. »Alles aussteigen«, sagte er.
    »Was soll das?« fragte Nicole. »Hast du es dir plötzlich anders überlegt?«
    Er lächelte. »Der Wagen ist zu teuer, als daß ich ihn in Gefahr bringen möchte. Komm, Nici. Steig aus. Wir gehen die letzten zwanzig Meter zu Fuß.«
    Nicole nickte und schwang sich ins Freie. Zamorra lächelte ihr zu. Er setzte sich in Bewegung. Nicole folgte ihm. Unmerklich ließ er sich überholen und schob sich hinter sie. Plötzlich stockte sie.
    Sie fuhr herum.
    »Ich kann nicht weiter«, stieß sie hervor. Schweißtröpfchen erschienen auf ihrer Stirn. »Es geht nicht, Zamorra, ich…«
    Ihre Augen weiteten sich. Das Gesicht wurde zu einer Grimasse, und sie schlug ziellos um sich.
    Zamorra lächelte.
    Das Pflanzenungeheuer hatte die Falle erkannt und wehrte sich, aber jetzt war es zu spät. Mochte es gegen Nicole um die Vorherrschaft in ihrem Körper ankämpfen. Jetzt half es nicht mehr.
    Zamorra lächelte noch, als er die hagelnden Schläge unterlief und Nicole einen kräftigen Stoß versetzte.
    Sie schrie, breitete rudernd die Arme aus und versuchte, das Gleichgewicht zu halten. Aber es gelang ihr nicht mehr. Sie stürzte rückwärts, schrie immer noch und schlug auf den Boden. Dort rollte sie sich herum, wollte aufspringen, aber sie schaffte es nicht mehr.
    Ihre Bewegungen wurden immer matter.
    Lächelnd ging Zamorra auf sie zu und kniete neben ihr nieder. Er wußte, daß er gewonnen hatte…
    ***
    Der grüne Tod schrie, als ein Teil von ihm starb. Der geistige Schmerz war entsetzlich, der über die geistige Verbindung zu dem Ursprungswesen durchkam. Es gelang ihm erst zu spät, sich abzuschirmen. Aber da war bereits alles vorbei. Es konnte den Ableger nicht mehr stärken.
    Einer der beiden Ableger, noch dazu der am stärksten entwickelte, war tot. Vernichtet von weißer Magie. Und das nur, weil er zu lange gezögert hatte. Er hätte sofort zuschlagen sollen, als Zamorra in seiner Nähe war. Aber da hatte er warten wollen, bis er noch stärker war.
    Nun war er vernichtet.
    Der grüne Tod fühlte, wie die unsichtbare Schlinge um seinen Hals immer enger wurde. Und er fühlte das Bedürfnis, in einem fürchterlichen Amoklauf seinen Gegner und alles um ihn herum zu vernichten.
    Aber noch beherrschte er sich.
    ***
    Zamorra wußte, daß er jetzt keine Zeit verlieren durfte. Er berührte Nicoles Stirn. Sie tobte nicht mehr. Was in ihr war, schwand dahin, und Zamorra bemühte sich, eine geistige Verbindung herzustellen. Er tastete und suchte, spielte seine schwachen Para-Kräfte voll aus.
    Da waren Bilder, Eindrücke… verwaschen und fern. Er lächelte, als er einige dieser verschwommenen Bilder erkannte. Er wußte, wo sie zu finden waren.
    Alptraumhaft undeutlich, aber zu identifizieren…
    Dann verloschen die Eindrücke.
    Aber Zamorra wußte jetzt, was er hatte wissen wollen. In groben Umrissen wußte er, wo sich seine Gegner aufhielten, das Pflanzenungeheuer und sein Ableger in Laury Garrick.
    Er lächelte immer noch, als Nicole die Augen öffnete. Zärtlich tastete er ihre Fingerkuppen ab. Da gab es keine grünen Flecke mehr, auch nicht in ihrem Nacken.
    Das schwarzmagische Ungeheuer hatte sich aufgelöst. Es existierte nicht mehr.
    »Wie hast du das gemacht?« fragte Nicole leise. »Was war das?«
    Zamorra lächelte und küßte sie. In ihren dunklen Augen mit den goldenen Tüpfelchen glaubte er zu versinken. Er schloß sie in seine Arme, zog sie langsam mit sich hoch und strich sanft durch ihr Haar.
    »Ganz einfach«, sagte er. »Du weißt doch, daß wir Beaminster Cottage abgeschirmt haben. Zwar nicht so perfekt wie einst Château Montagne -aber immerhin gibt es eine Bannzone, die kein Schwarzblütiger durchdringen kann. Erinnerst du dich?«
    Nicole nickte. Nur zu gut erinnerte sie sich an die verzweifelten Versuche von Carsten Möbius und Michael Ullich, nach Zamorras Anweisungen die Dämonenbanner und Schutzzeichen überall anzubringen. Es war ein Wettlauf gegen die Zeit gewesen, und fast hätten sie ihn zum Schluß doch noch verloren.
    »Das war es also«, sagte sie begreifend. »Die Bannzone hat das Ungeheuer nicht

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