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0256 - Der Zombie aus dem Kerkerschloß

0256 - Der Zombie aus dem Kerkerschloß

Titel: 0256 - Der Zombie aus dem Kerkerschloß Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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überbrückt, und es sah nicht nur seinen Freund, sondern auch die steife Leiche, die Andreas umklammert hielt und von der er gegen die Wand gepreßt wurde.
    Christa blieb stehen. Auf einmal wurden ihre Augen groß, das Gesicht zerfloß, die Züge schienen zu verschwimmen, der Mund stand offen, die Augen wurden groß, und wenig später drang ein undefinierbarer Laut über ihre Lippen, eine Mischung zwischen Stöhnen und Schreien.
    Als sie die Hände gegen das Gesicht schlug, wurde aus dem Schrei ein dumpf klingendes Gurgeln.
    »Wir müssen weg, verdammt!« zischte Andreas. »Mike ist tot. Die Fäden, sie haben ihn…«
    Er Verstummte, denn er hatte etwas gehört.
    Auch Christa hatte es vernommen. Sie ließ die Hände sinken und blieb in einer lauschenden angespannten Haltung. Ein Lied war an die Ohren der beiden jungen Menschen gedrungen. Aus dem Verlies oder Keller schallte es zu ihnen hoch, und eine geisterhaft klingende Stimme sang die Verse.
    »Spinnen, Fädchen, spinnen — mach Seide und auch Linnen…«
    Die anderen Worte verstanden die beiden nicht mehr, doch schon der erste Vers hatte ihnen gereicht.
    »Mein Gott, was ist das?« flüsterte Christa.
    Sie bekam keine Antwort. Andreas hatte sich endlich überwunden und stemmte die Leiche weg. Sie fiel nach hinten, prallte gegen die Wand und kippte schließlich zur Seite, wobei sie dumpf auf den Boden schlug und liegenblieb.
    Beide vernahmen das Geräusch, sie reagierten trotzdem nicht. Der junge Mann und seine Freundin standen da, schauten zu Boden und machten den Eindruck, als würden sie sich in einem Traum befinden.
    Von unten her drang wieder die Stimme an ihr Gehör.
    »Spinnen, Fädchen, spinnen…« Sie kam.
    Ruckartig drehte Christa den Kopf. Das Lied hatte sie aufgeschreckt, sie schaute die Treppe hinab und entdeckte etwas Helles in der Dunkelheit.
    Es bewegte sich…
    Lautlos glitt es die Stufen hoch und kam näher.
    Ein Gespenst, ein Geist…
    Aber konnten Gespenster Lieder singen!
    Sie wußte es nicht, sie hatte sich nie damit beschäftigt, sie sah nur das unheimliche Wesen, das immer näher kam und dessen Umrisse von Sekunde zu Sekunde deutlicher wurden.
    Es war eine Frau!
    Gewaltig die Haarflut, die von ihrem Kopf abstand. Feine Härchen, die so aussahen wie diejenigen, unter deren Druck Mike Palm sein Leben ausgehaucht hatte.
    Für eine Flucht war es zu spät.
    Beide spürten die unheilige Kraft und auch den Bann, der von dieser Frau ausging.
    Sie ließ sich nicht beirren. Mike Palm hatte sie bereits getötet, den beiden anderen jungen Leuten sollte es nicht anders ergehen, das genau war ihre Absicht.
    Totenbleich das Gesicht, gelblich schimmernd die Augen, hell auch das lange Kleid und wie ein gewaltiger Busch wuchsen die Haare auf ihrem Kopf.
    »Ihr seid gekommen«, flüsterte sie. »Ihr seid da!« Sie kicherte. »Endlich. Gestern habe ich euch schon schnappen wollen, das war mir jedoch nicht gelungen. Heute aber kriege ich auch den Rest. Zu fünft seid ihr gewesen, drei sind schon tot, nur ihr lebt noch, und ihr werdet es auch bald hinter euch haben…«
    Christa und Andreas hörten die Worte zwar, aber sie waren nicht in der Lage zu reagieren. Sie mußten alles auf sich zukommen lassen.
    Das Mädchen war für die unheimliche Totenfrau besonders interessant.
    »Dich«, so flüsterte sie, »dich hole ich als erste zu mir, darauf kannst du dich verlassen…« Die letzten Worte endeten in einem Kichern, und einen Augenblick später stand sie bereits so dicht vor der starren Christa, daß diese von der Haarflut fast berührt wurde.
    Und genau diese Haare waren es, die ihr den Tod bringen sollten. Sie bewegten sich. Als würden sie vom Wind umschmeichelt, so wurden sie in die Höhe gehoben.
    An beiden Seiten des Kopfes geschah dies.
    Christa konnte ihren Blick davon nicht lösen. Wie unzählige kleine Schlangen kamen ihr die Härchen vor.
    Sie ringelten dem Mädchen entgegen, streiften ihr Gesicht von der Stirn his fast zum Kinn und sie zuckte wieder zusammen, als hätte ihr jemand einen Stromstoß versetzt.
    Das war die Angst, die heiße Angst, die in ihr hochschoß, hinzu kam der Einfluß dieser lebenden Toten, und beides zusammen machte Christa zu einem wehrlosen Bündel.
    Juliana trat noch einen Schritt näher. Fast berührten sich die beiden Körper, aber so hatte sie genau die Distanz, die sie benötigte.
    Und die linke Haarhälfte griff zu!
    Sie bewegte sich gedankenschnell. Christa konnte ihren Kopf nicht mehr zur Seite nehmen, sie wurde

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