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0257a - Der Tod lud sie zum Whisky ein

0257a - Der Tod lud sie zum Whisky ein

Titel: 0257a - Der Tod lud sie zum Whisky ein Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Der Tod lud sie zum Whisky ein
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Helen Zakir fanden, keinen Zusammenhang miteinander?«
    »Auch das ist einleuchtend«, schaltete ich mich ein, »weil der erste Teil der Mitteilung auf dem Zettel, den Eve Sunward bei sich trug, steht. Der Schreiber hat also folgendermaßen verfahren: er beschrieb einen Bogen Papier mit normaler Tinte. Schnitt den Bogen durch und schrieb auf den einen halben Brief mit Geheimtinte den neuen Verteilerweg, auf den anderen Zettel schrieb er das Todesurteil für das Girl. Dann gab er den beiden Mädchen je eine Hälfte der Nachricht. Damit ergriff er eine doppelte Sicherheitsmaßnahme. Denn, wurde ein Girl gekidnappt, waren die Gangster nicht in der Lage, die Liste der Schmugglerschiffe zu entziffern. Vorausgesetzt, sie wussten überhaupt von dieser Mitteilung. Pete hatte davon keinen blassen Schimmer. Aber irgendjemand muss ihm von den beiden Girl erzählt haben. Vielleicht ist einer von Pantricks Gang zu Pete hinübergewechselt. Das müsste sich schnell feststellen lassen. Wir brauchen uns die Burschen nur der Reihe nach vorzuknöpfen.«
    Mister High nickte.
    »Jetzt versteht man auch das Interesse der Pantricks-Gang, in den Besitz von Helen Zakir zu kommen«, sagte Mister Munch, »die Burschen hatten es außerdem brandeilig, weil sie nicht wussten, ob sich die Geheimtinte nicht im Laufe der Zeit zersetzt. Aber wir haben Glück gehabt.«
    Ich nickte gedankenverloren.
    »Die ersten Schiffe werden erst in einigen Tagen erwartet«, sagte Phil und betrachtete die Liste. »Man weiß natürlich nicht, was auf dem Zettel von Eve Sunward gestanden hat. Das werden jedoch inzwischen die Gangster entziffert haben. Es dürfte nicht schwer sein, die Schmugglerschiffe auf hoher See aufzubringen und nach Rauschgift durchsuchen zu lassen. Wir müssten jetzt nur die Nachricht von Eve Sunward auftreiben, dann wüssten wir den neuen Rauschgiftverteiler und könnten sofort alle Löcher zustopfen.«
    Diesmal nickte Mister High.
    »Vielleicht können wir Pantricks ein lohnendes Angebot machen«, bemerkte ich. »Der Bursche ist clever genug, seinen Vorteil einzusehen.«
    »Und welches Geschäft willst du ihm vorschlagen?«, fragte Phil.
    »Ich bin mir noch nicht schlüssig«, wich ich aus. Noch zermarterte ich mein Gehirn. Aber im Augenblick hatte ich keine einzige brauchbare Idee.
    »Wir werden uns die Komplizen von Pete noch einmal vornehmen. Vielleicht erhalten wir dann einen Ansatzpunkt«, schlug Phil vor.
    »Gut, ich wünsche Ihnen dabei viel Erfolg«, sagte unser Chef.
    Wir verabschiedeten uns von dem Doc und von Mister High.
    ***
    Ich hatte Susan Salisbury vollständig vergessen. Das Girl saß in unserem Office. Sie hatte die Zwischenzeit genutzt, um Make-up aufzulegen und ihre Frisur zu ordnen.
    Wie kam ein schlampiger Kerl wie Henry nur an eine so reizende Tochter! Dieser Gedanke durchzuckte mich, als ich unser Office betrat.
    »Sie haben mich lange warten lassen«, flötete Susan. Für sie bestand das ganze Leben offenbar nur aus Spielerei. Immerhin hatte ihr die Ruhe gut getan, oder hatte die sachliche Atmosphäre unseres Offices sie beruhigt?
    »Umso mehr Zeit habe ich jetzt, um mich mit Ihnen zu unterhalten«, entgegn ete ich.
    Phil grinste vor sich hin. Ich zog mir einen Sessel heran und ließ mich hineinfallen.
    Susan schlug die Beine übereinander, wies auf das zerrissene Kleid und sagte: »Leider habe ich auf der ganzen Etage keine Nadel und keinen Faden bekommen können.«
    Das Girl versetzte mich in Alarmzustand, wenn ich mir vorstellte, dass sie bei allen Kollegen aufgekreuzt war, um nach Nadel und Faden zu fragen. Sie würde bestimmt jedes Mal meinen Namen genannt haben.
    »Das macht nichts. Ich hoffe, dass Sie zu Hause noch einige Kleider im Schrank hängen ha,ben«, erwiderte ich.
    »Wer holt mir die Kleider?«
    »Erstens brauchen Sie nur eins davon, und zweitens werde ich Sie nachher mit meinem Wagen nach Hause bringen.«
    »Aber ich will nicht nach Hause. Der Alte…«
    »Weil er dauernd betrunken ist? Das wird aufhören, sobald sein Lieferant Pete nichts mehr herausrückt. Und auch die Jollies Bar ist geschlossen. In der Nachbarschaft wird er kaum für Getränke Kredit bekommen.«
    »Aber ich will nicht nach Haus«, trotzte sie.
    »Ich habe Ihrem Vater versprochen, Sie wieder bei ihm abzuliefern.«
    »G-man, Sie sind abscheulich!« Sie machte mir eine Szene. Phil räusperte sich mehrere Male.
    Dann kam der Kaffee. Ich bestellte eine dritte Tasse. In der Zwischenzeit bot ich Susan meine Tasse an. Ich konnte warten.

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