0257a - Der Tod lud sie zum Whisky ein
Tür vor der Nase zu.
Ich klingelte bei Salisbury.
Ich hörte hinter der Tür Trippelschritte. Das Girl linste durch den Spion. Ohne zu zögern, riss Susan die Tür auf.
»Hallo, Jerry«, flötete sie und zog mich in die Wolinung.
»Habe ich nicht gesagt, dass ich wiederkomme«, sagte ich. »Wo ist Henry?«, fragte ich
»Henry Salisbury?«
»Dein Vater.«
»Nein, er ist nicht mein Vater - er ist mein Onkel.«
Der Alte riss die Tür auf. Die Haare hingen ihm in die Stirn. Er hielt sich an beiden Türpfosten fest.
»Was willst du, G-man?«, lallte er.
»Ich bezweifle erheblich, dass du so betrunken bist, wie du tust, Henry«, sagte ich leise. Über sein Gesicht huschte ein bösartiges Lächeln. Seine Augen wanderten von Susan zu mir und zurück.
»Hast du diesen Gentleman alarmiert?«, fragte Salisbury merkwürdig nüchtern.
»Lass das Mädchen aus dem Spiel«, sagte ich, »Pantricks hat dich verraten. Reck deine Arme in die Höhe. Das Doppelspiel ist vorbei, Henry. Bequemer konntest du dein Geld nicht verdienen. Du brauchtest nicht einmal dein Haus zu verlassen. Du hast Pete den Tipp gelief ert von den beiden Girls, die an Pantricks adressiert waren. Und du hast Pantricks über alle Pläne von Pete informiert. Allerdings immer mit dem genügenden Zeitabstand. Dann hast du einen Fehler gemacht. Ich habe dir erzählt, dass auf dem Zettel von Helen Zakir der Name des Schiffes Liberia stand, das heute Abend im Hafen anlegte. Aber du konntest nicht wissen, dass die Liberia gar nicht auf unserer Liste stand, denn du hattest ja nur den Zettel von Eve Sunward. Du alarmiertest Pantricks. Der Bursche ging uns auf der Liberia prompt in die Falle. Ausgespielt, Henry Salisbury!«
Der Kerl wirbelte herum, griff nach ‘ der halb vollen Whiskyflasche und schleuderte sie gegen mich. Mit einem Sprung zur Seite wich ich aus. Die Flasche krachte gegen den Spiegel, der in tausend Scherben zerbarst.
Nur ein Griff war notwendig. Dann klickten die Handschellen um die Gelenke von Henry Salisbury.
Susan hockte weinend auf der Couch.
Ich bestellte einen Polizeiwagen, der uns zum FBI-Distriktgebäude 69th Street East brachte.
In der Zwischenzeit hatte sich Phil gemeldet.
Im Haus fand er den verletzten Gorilla. Auch einen Koffer mit Heroin konnte er sicherstellen. Die Leiche von Eve Sunward fand Phil im Keller versteckt. Außerdem fand Phil hinreichendes Material, um den ganzen Schmugglerring auszuheben. Auch fanden wir noch Material, das für Interpol von großem Interesse war.
***
Es folgten pausenlos Vernehmungen durch unsere Spezialisten. Es dauerte mehrere Tage, bis wir ein klares Bild hatten.
Die Oberbosse in Paris hatten immer hübsche Mädchen als Kuriere eingesetzt.
Boss des New Yorker Rauschgiftringes war Henry Salisbury. Er hatte Pantricks mit seiner Gang für die schmutzige Arbeit angeheuert. Gleichzeitig aber beauftragte er Pete, Pantricks auszuschalten, um so Geld zu sparen. Sid Frazer, ein Gorilla von Pantricks, wollte den Brief und das Heroin von Miss Zakir holen. Als er sah, dass das Girl den Brief geöffnet hatte, handelte er weisungsgemäß, als er sie umbrachte. Dabei war es ein seltenes Zusammentreffen, dass auch die Zentrale in Paris den Mord an Miss Zakir befohlen hatte, wie wir aus dem Geheimtext ersahen.
Frazer war bei seinem Mord gestört worden, sodass uns das eine Stück der Meldung in die Hände fiel.
Pete hatte Eva Sunward entführt und ermordet.
Da Salisbury die Dollars aber nur dem Gangsterboss geben musste, der ihm beide Mädchen - tot oder lebendig - brachte, bekämpften sich beide Banden.
Pete und Frazer büßten ihre Schuld auf dem elektrischen Stuhl. Salisbury erhielt dreißig Jahre Zuchthaus und Pantricks verschwand für zwanzig Jahre nach Sing Sing.
Insgesamt erhielten weitere zwölf Gangster hohe Zuchthausstrafen für Bandenverbrechen und Rauchgifthandel.
Susan Salisbury war angeklagt wegen Teilnahme am Bandenverbrechen. Aber die Beweise waren dürftig. Ihre Strafe wurde zur Bewährung ausgesetzt.
ENDE
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