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0258 - Die Mikro-Henker

Titel: 0258 - Die Mikro-Henker Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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aufgerieben, als eine Wende eintrat. Zuerst wehrten sich nur einzelne Walzenraumer mit Impuls- und Desintegratorgeschützen; doch dann schienen auch die anderen zu bemerken, wo die Achillesferse der Kugelraumer lag. Von da an explodierten immer mehr Tefroderschiffe. Ihre rot leuchtenden Energieschirme man hatte sie als „Halbraumfelder" bezeichnet - schützten zwar vor der Maah kschen Konverterkanone, aber nicht vor Beschuß mit konventionellen Energiewaffen.
    Die anfänglich starre Gliederung der beiden Flotten löste sich mehr und mehr in einzelne Pulks auf, die einander erbittert bekämpften. Nach und nach trieben die Flotten in das Atrun-System hinein.
    Von den fünfzig ausgeschleusten Moskito-Jets kam keine Meldung. Rhodan hatte jegliche Funkverbindung zwischen ihnen und dem Mutterschiff untersagt. Die CREST III durfte auf gar keinen Fall in das Kampfgeschehen hineingezogen werden.
    Der Großadministrator schaltete den Interkom zur Funkzentrale durch. Major Wholeys schwarzes Gesicht erschien auf dem kleinen Bildschirm des Gerätes.
    „Senden Sie den vereinbarten Hyperkomspruch im Rafferkode!" befahl Rhodan. „Die Jets sollen umgehend zurückkommen!"
    In Kinser Wholeys Zügen malte sich Erleichterung. Der Major hatte sich offenbar ebenfalls Sorgen um die Moskito-Jäger gemacht. „Es wurde Zeit!" bemerkte Atlan. Perry drehte sich schnell zu dem Arkoniden um und erwiderte heftig: „Ich weiß selbst, wann es Zeit zu dieser oder jener Maßnahme ist! Die Jets mußten so lange draußen bleiben; ihre Aufnahmen und Meßergebnisse können entscheidend für unsere weiteren Maßnahmen sein.
    Das rechtfertigt das Risiko ausreichend."
    Atlan wandte sich brüsk ab und ging mit schwerem Schritt zum Aufgang der Ortungszentrale. Perry Rhodan seufzte resigniert. Ein dezentes Räuspern ließ ihn auf dem Absatz herumfahren.
    Der klein gebaute Terraner mit dem gelben Gesicht und den schrägstehenden schwarzen Augen lächelte maskenhaft, wie es seine Art war. Perrys Gesicht entspannte sich.
    „Haben Sie die bisherigen Meßergebnisse ausgewertet, Kao?"
    Dr. Hong Kao, der Chefmathematiker des Flaggschiffes, neigte den Kopf und schwenkte eine Symbolfolie. Er las jedoch nicht ab, sondern sprich frei.
    „Es steht nach der Logikauswertung fest, daß der tiefrote Schutzschirm der Tefroder, den wir Halbraumfeld nannten, speziell gegen die Konverterkanone der Maahks konstruiert wurde."
    Der Großadministrator runzelte die Stirn.
    Die Konverterkanone war eine Vernichtungswaffe, die vor zehntausend Jahren erstmals von den Arkoniden als neuestes Kampfmittel gegen die Maahks eingesetzt wurde. Nur dadurch konnten damals die Methanatmer entscheidend geschlagen werden. Später vielleicht durch ein erbeutetes Arkonidenraumschiff - gelangten die Maahks selbst in den Besitz der Konverterkanone und erkoren sie zu ihrer Hauptwaffe.
    Woher wußten die Tefroder davon? Waren ihre Herren, die „Meister der Insel", so gut informiert, daß sie die Geheimwaffe der Methanatmer kannten?
    Hong Kaos nächste Worte bestätigten Rhodans Verdacht.
    „Die Positronik hält es für wahrscheinlich, daß die MdI mit einem Angriff der Maahks seit langem gerechnet haben und eine spezielle Defensivwaffe gegen die Konverterkanone konstruierten oder konstruieren ließen.
    Der rote Schutzschirm ist diese Defensivbewaffnung.
    Er bricht nur dann zusammen, wenn eine völlige Übersättigung durch das Feuer vieler Konverterkanonen stattfindet. So etwas geschieht jedoch bei dem vorhandenen zahlenmäßigen Gleichgewicht äußerst selten."
    „Nun gut!" rief Perry grimmig. „Die Herren Andromedas scheinen alles zu wissen! Was mich erschreckt, Kao, ist die Tatsache, daß die MdI dem tefrodischen Hilfsvolk eine so vorzügliche Defensivbewaffnung gaben."
    „Sie mußten es tun, Sir", erwiderte Kao ruhig, „oder sie hätten sich selbst zum Kampf stellen müssen."
    „Natürlich", gab Perry Rhodan zu. „Dennoch ist es bedenklich. Sie wissen ebensogut wie ich, wie sehr die Meister der Insel auf ihre eigene Sicherheit bedacht sind. Sie trauen nicht einmal ihren Elite-Hilfsvölkern. Wenn sie dennoch die Tefroder mit Waffen wie dem roten Halbraumfeld ausrüsten, müssen sie selbst noch Besseres in Reserve haben. Verstehen Sie, was ich meine?"
    „Ich verstehe, Sir." Der Chefmathematiker verlor etwas von seiner lächelnden Ruhe. Der Großadministrator winkte ab. „Lassen wir dieses Problem jetzt! Berichten Sie mir, was Sie über die Offensivwaffe der Tefroder herausgefunden

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