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0258 - Die Mikro-Henker

Titel: 0258 - Die Mikro-Henker Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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die hohe Säule eines Generators. Immer noch schössen blendend helle Energiebahnen durch die Halle, gruben sich tief in den Bodenbelag, schmolzen Löcher in Wände und Decke. Der Großadministrator hatte seine Waffe gezogen, aber er konnte es nicht wagen, einen Blick aus seiner Deckung hervorzuwerfen. Weder von den Angreifern noch von Icho Tolot war im Augenblick etwas zu sehen.
    Während die Hitze immer unerträglicher wurde, überlegte Perry, wieso die Tefroder frühzeitig aus der Tiefnarkose hatten erwachen können. Er zweifelte keinen Augenblick daran, daß es die Tefroder waren, die ihn mit ihrem Beschuß in Deckung zwangen.
    Mit einem Ruck riß er die Druckhelmfolie über sein Gesicht, als die zunehmende Hitze ihm den Atem nahm. Frischer, belebener Sauerstoff zischte aus dem Atemtornister und strömte in seine Lungen. Wieder einmal, wie so oft schon, waren sie in eine Falle gelaufen, dachte er bitter. Doch woher hätte jemand wissen sollen, daß die Tefroder um einige Stunden zu früh aufwachen würden?
    Ein Energiestrahl schlug einen halben Meter neben ihm ein. Die Entladung schleuderte Rhodan aus der Deckung heraus. Er fand sich auf dem Boden liegend. In der Hand fühlte er das kühle Metall seines eigenen Impulsstrahlers. Er schoß blind um sich und versuchte, eine neue Deckung zu finden.
    Die Tefroder schienen durch die glühenden Gase, die durch die Halle zogen, ebenfalls in ihrer Sicht behindert zu sein. Zwar schössen sie, aber kein Energiestrahl traf.
    Perry wunderte sich, wo der Haluter geblieben war. Tolots wandlungsfähiger Körperstruktur konnte ein Beschuß aus normalen Energiewaffen nichts anhaben. Dazu hätte man schon ein Impuls- oder Desintegrator-Geschütz einsetzen müssen. Um so weniger vermochte der Großadministrator sich zu erklären, warum der Gigant kein Lebenszeichen von sich gab. Normalerweise hätte er die Lage längst zu ihren Gunsten geklärt.
    Er zielte kurz und schoß, als er schemenhafte Bewegung im Hintergrund des Raumes erkannte. Ein gellender Schrei antwortete ihm; ein Körper polterte auf den Bodenbelag. Einige Impulsstrahlen röhrten dicht an Rhodans Kopf vorbei und schlugen in die rückwärtige Wand.
    Perry lief geduckt durch eine weißliche Rauchwolke. Er hatte die Leiter zu einem erhöhten Rundgang entdeckt. Wenn er dort hinaufkam, würde er zwar noch weniger Deckung haben, aber er konnte dann die Tefroder besser sehen.
    Ein Blasterschuß veranlaßte ihn zu einem weiten Sprung.
    Zu seinem Glück kam der Großadministrator mit Händen und Füßen zugleich auf. Seine Füße fanden nämlich keinen Halt, und die Knie rutschten über eine scharfe Kante abwärts. Rhodan rollte sich über die Schulter nach vorn. Danach musterte er das eigenartige „Hindernis".
    Plötzlich wußte er, wo Icho Tolot geblieben war.
    Das Loch, das ihn beinahe verschlungen hatte, war ein Teil des Schußkanals, der bis zum Halbraumfeld-Konverter führte. Von hier allerdings führte der Kanal nach draußen. Wer da hineinstürzte der schoß mit unverminderter Geschwindigkeit in den Weltraum hinaus. Vielleicht war die Anziehungskraft des Planetoiden groß genug, daß er in weitem Bogen zurückkehrte; wenn nicht, gab es keine Rettung.
    Perry entsann sich, daß der Haluter kein Rückstoßaggregat getragen hatte, als sie den Konverterraum inspizierten. Auch Icho Tolot trug nicht gern offensichtlich überflüssige Ausrüstungsstücke mit sich herum.
    Der Großadministrator zögerte nur kurz.
    Tolot hatte genügend Atemluft in dem Materiewandler seines Raumanzuges. Falls er wirklich die dünne Hermetikwand durchschlagen hatte, die das Loch an der Außenhülle verschloß, so konnte er es stundenlang draußen aushalten. Zudem waren Haluter in der Lage, völlig ungeschützt bis zu fünf Stunden im eisigen Vakuum des Raumes zu existieren.
    Perry hätte ihn ohne Gewissensbisse abtreiben lassen können, bis die Gefangenenrevolte in der ASKAHA niedergeschlagen war.
    Doch da waren zwei Dinge, die seinen Entschluß beeinflußten. Einmal war Icho Tolot kein beliebiger Verbündeter; er war zum Freund der Menschen und zum persönlichen Freund Rhodans geworden.
    Freunde aber ließ man nicht im Stich. Das zweite Faktum, das Perrys Entschluß entscheidend beeinflußte, war die Erkenntnis, daß der Kampf ohne Tolots Hilfe blutiger und länger sein würde als mit der Unterstützung des Haluters.
    Das alles zusammen waren Gründe genug, um den Großadministrator zu einer gewagten Rettungsaktion zu veranlassen.
    Er ließ sich

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