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096 - In Soho regiert der Tod

096 - In Soho regiert der Tod

Titel: 096 - In Soho regiert der Tod Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: A.F.Morland
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Burt McDiarmid schlich um das Gebäude herum. Er hielt eine achtschüssige Luger in der Hand. Mit vorsichtig gesetzten Schritten näherte sich McDiarmid der Ecke. Er war aufgeregt. Seit Tagen lag er mit seinem Partner auf der Lauer. Kalter Schweiß glänzte unter seiner Nase.
    Nacht für Nacht waren sie durch das dunkle Soho gezogen, um eine Spur des Stechers zu finden, doch das Glück war ihnen bisher nicht hold gewesen. Der Killer schien sie riechen zu können, und bisher war er ihnen stets geschickt ausgewichen.
    Zwölf Menschen hatte er bereits umgebracht, und ein Ende war nicht abzusehen. Er war grausam, und die Medien verglichen ihn mit einem hungrigen Tier, doch er war schlimmer, denn Tiere töten nicht, wenn sie satt sind.
    Der Stecher von Soho wurde niemals ›satt‹.
    Ständig war er auf der Suche nach neuen Opfern. Niemand war vor ihm sicher. Er tötete junge Mädchen genauso wie alte Männer. Er war nicht wählerisch.
    Er lebte, um zu töten. Es hatte lange gedauert, bis er begriff, daß es seine Bestimmung war, Leben zu vernichten.
    Nach dem dritten Mord war eine Belohnung auf seinen Kopf ausgesetzt worden, und mit jedem weiteren Opfer war sie erhöht worden.
    Dieses Geld wollten sich die beiden Privatdetektive Burt McDiarmid und Gordon Yates verdienen. Aus diesem Grund trieben sie sich Nacht für Nacht in den finstersten Winkeln von Soho herum.
    Sie verstanden etwas von ihrem Beruf, und sie waren davon überzeugt, daß sie irgendwann einmal auf den Stecher stoßen würden.
    Der dunkelhaarige McDiarmid erreichte die Gebäudeecke. Er war vor zehn Minuten auf eine schattenhafte Gestalt aufmerksam geworden. Sie war durch einen kleinen Park gelaufen, und die beiden Detektive versuchten sie nun in die Zange zu nehmen. Deshalb befand sich Yates nicht bei McDiarmid. Sie würden in wenigen Augenblicken aufeinandertreffen.
    So war es geplant.
    McDiarmid warf einen Blick um die Ecke. Eine einsame, menschenleere Straße lag vor ihm. Das warme Abwasser nährte die grauen Dampfsäulen über den Gullys mit immer neuer feuchter Luft.
    McDiarmid bog um die Ecke, ging bis zur Straßenmitte. Der Stecher mußte sich hier irgendwo versteckt haben. Er konnte ihnen nicht entwischt sein, denn sie waren ihm zu dicht auf den Fersen gewesen.
    Der Detektiv wich dem Dampf aus, der vor ihm aus dem Gully stieg, ging daran vorbei. Seine Nervenstränge waren straff gespannt. Locker lag sein Finger auf dem Abzug, bereit, sich zu krümmen.
    Da!
    Eine rasche, huschende Bewegung!
    McDiarmid zuckte zusammen. »Halt! Stehenbleiben und Flossen hoch!« rief er mit schneidender Stimme.
    »Nicht doch!« kam es aus der Finsternis zurück. »Reg dich ab, Freund! Du willst doch nicht auf deinen Partner ballern!«
    Es war Gordon Yates, der jetzt in das Streulicht einer Straßenlaterne trat.
    »Wenn du auf mich schießt, bin ich für den Rest meines Lebens sauer auf dich«, sagte Yates.
    »Laß den Quatsch!« zischte McDiarmid ärgerlich. »Hast du ihn gesehen?« Er blickte sich verdrossen um.
    »Ich hatte leider nicht das Vergnügen«, sagte Yates. Der Detektiv trug Sportschuhe, konnte unheimlich schnell und ausdauernd laufen. Er trainierte jeden zweiten Tag im Hyde Park, joggte sich dort den Streß aus den Gliedern.
    »Verdammt noch mal, er muß hier irgendwo stecken!« sagte McDiarmid. »Ich kann ihn förmlich riechen.«
    Yates grinste. »Was dir da so penetrant in die Nase steigt, ist nicht die Ausdünstung des Stechers, sondern deine eigenen Schweißfüße.«
    »Ha, ha«, dehnte McDiarmid. »Heute bist du mal wieder nicht zu bremsen. Zum Teufel, wann wirst du endlich begreifen, daß man in so 'ner ernsten Situation keine blöden Witze reißt?«
    »Nie.«
    »Das befürchte ich«, knurrte McDiarmid.
    Jedes Wort, das sie sprachen, hörte Keenan Aprea, denn er befand sich ganz in ihrer Nähe!
    In einem Gullyschacht verbarg er sich. Die übelriechenden Dämpfe stiegen an ihm vorbei nach oben.
    Sie zogen sich auch in seine Kleidung. Wohin er auch ging, den Gestank würde er mitnehmen.
    Vorsichtig, um kein Geräusch zu verursachen, kletterte er die Eisensprossen hinunter.
    Einen Mann hätte er angegriffen, aber sie waren zu zweit, und das behagte ihm nicht. Er sah sich deswegen nicht als Feigling. Er fiel immer nur über seine Opfer her, wenn sie allein waren, das hatte er sich zur Gewohnheit gemacht.
    Die Detektive hatten keine Ahnung, daß der Stecher sich langsam absetzte.
    Die eisernen Sprossen waren feucht und rostig. Ab und zu krabbelte

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