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0259 - Der Prophet des Teufels

0259 - Der Prophet des Teufels

Titel: 0259 - Der Prophet des Teufels Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Der Prophet des Teufels
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aushalten, bis Sie etwas Neues gefunden haben.«
    »Was meinst du, Darling?«, fragte Mrs. Rice ihren Mann. »Es geht mir ja nicht um das Geld, sondern um Cynthia.«
    »Ich bin einverstanden.«
    »Dann fahren wir sofort zurück in die Redaktion und machen die Sache perfekt«, lächelte Louis und zeigte seine gelben Pferdezähne.
    »Ich habe das Gefühl, dass die Veröffentlichung Staub aufwirbelt.«
    »Was denkst du darüber?«, fragte mein Freund, als wir wieder allein waren.
    »Vorläufig weiß ich es noch nicht. Es kann natürlich sein, dass Cynthia Dangon wirklich geschlafen hat. Dann ist sie nicht schuldig, das heißt, wenn es ein natürlicher Schlaf war. Sie kann ja auch Schlaftabletten genommen haben. Es kann sein, dass sie so gut simuliert hat, dass die Rice darauf hereinfiel. Was den Selbstmord von Rosie Holly angeht, so ist das schon komplizierter. Die Rice muss die Frau genau gekannt haben. Die beiden haben ja längere Zeit zusammengearbeitet und da merkt man, ob jemand nicht ehrlich ist. Eigentlich können wir nach wie vor nicht das Geringste unternehmen.«
    »Ich wüsste einen Weg«, sagte Phil. »Soviel ich weiß, hat Angel die Mord-10 kommission sechs. Jede Mordkommission hat einen Tag in der Woche dienstfrei und während dieser Zeit werden die Fälle von einer anderen wahrgenommen. Man müsste feststellen können, wann Homicide Squad sechs seinen freien Tag hat, und wer sie vertritt. Wenn wir Glück haben, und es ist einer unserer Bekannten, so können wir einen Blick in die Akten werfen.«
    »Dazu müssen wir Mister Highs Zustimmung haben, aber die bekommen wir. Wir können aber noch etwas anderes tun, und zwar heimlich. Ich möchte Doc Price anrufen und ihn bitten, den Obduktionsbericht der Holly herauszusuchen und uns zu sagen, ob es darin etwas Besonderes gibt.«
    Das tat ich sofort.
    »Hallo, Jerry, wo brennt’s?«, fragte der Doc.
    »Ich brauche Sie und zwar vertraulich. Es war jemand bei mir, der daran zweifelt, dass der Selbstmord der Köchin Rosie Holly in der 99. Straße West echt sei. Haben Sie das Protokoll Ihrer Untersuchung da?«
    »Klar, Jerry. Soll ich es Ihnen vorlesen?«
    »Nicht nötig. Ich will nur wissen, ob es bei dem Befund irgendwelche Ungereimtheiten gibt. Übrigens merken Sie sich, Doc, es darf niemand von meinem Anruf etwas erfahren. Die Sache ist streng vertraulich.«
    »Alles ist vertraulich, wenn es nach mir geht«, lachte der Doktor. »Warten Sie einen Augenblick.«
    Der Augenblick dauerte fast zehn Minuten.
    »Hier habe ich den Bericht. Also passen Sie auf. Die Frau hat sich am Fensterkreuz aufgehängt, eine etwas schwierige Sache, zu der sehr viel Willensstärke gehört, denn man kann im Augenblick, in dem einem die Luft wegbleibt, mit Leichtigkeit wieder auf die Füße kommen, wie das auch meistens der Fall ist, obwohl man glauben könnte, sie hätte in letzter Sekunde Reue bekommen und es versucht. Sie trug nichts weiter als ein altmodisches Nachthemd, und das war zerrissen. Sie hat sich wohl im Todeskampf hineingekrallt. Sie hing so tief, dass sie fast auf der Erde saß. Als Strick benutzte sie eine Vorhangschnur, die tief ins Fleisch eingeschnitten ist. Es sieht so aus, als habe sie sich einfach fallen lassen.«
    »Ist das nicht eine recht merkwürdige Art, um Selbstmord zu begehen?«, fragte ich.
    »Richtig, Jerry. Es ist sehr ungewöhnlich.«
    »Und nun eine Gewissensfrage, Doktor. Könnte es vielleicht Mord sein?«
    »Lieber Jerry. Für solche Fragen bin ich nicht zuständig. Natürlich kann es Mord sein. Fast jeder Selbstmord kann ein Mord sein. Das wissen Sie ja aus Erfahrung am besten. Es kann ihr jemand den Strick um den Hals gelegt und zugezogen haben. Dann erst könnte er sie ans Fenster kreuz gehängt haben. Dagegen spricht allerdings, dass im Zimmer alles in bester Ordnung war. Es geht niemals ohne Kampf ab, wenn jemand erwürgt wird, es sei denn, es handele sich bei dem Täter um eine besonders kräftige und bei dem Opfer um eine sehr schwache Person. Nun, die Holly war nicht schwächlich, ganz im Gegenteil. Sie hätte sich ganz sicherlich nicht ohne Gegenwehr erwürgen lassen.«
    »Und finden Sie es nicht merkwürdig, Doktor, dass eine Frau, die sich aufhängen will, sich zuerst auszieht und sich im Nachthemd auf hängt?«
    »Daran habe ich auch gedacht, aber man weiß ja nie, was in solchen Leuten vorgeht. Jedenfalls sah es so aus, als habe sie noch nicht geschlafen. Ihr Bett war gemacht. Ihre Kleider lagen zusammengefaltet auf einem Stuhl und die

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