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0259 - Der Prophet des Teufels

0259 - Der Prophet des Teufels

Titel: 0259 - Der Prophet des Teufels Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Der Prophet des Teufels
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sicherlich bereits einen Ersatz beschafft hat. Was den Rest anbelangt, so steht es jedem frei, seinen Arzt zu wechseln. Diese Tatsache allein stellt kein Verdachtsmoment gegen irgendjemanden dar.«
    »Juristisch natürlich nicht. Das habe ich mir auch schon überlegt, aber ich kann mich des Gedankens nicht erwehren, dass in dem Haus nicht alles so ist, wie es sein soll.«
    »Um das zu wissen, Mister Harris, bedarf es keiner Überlegungen. Das weiß ich auch so, aber was wollen wir tun?«
    Das konnte er mir auch nicht sagen.
    »Sprechen Sie mit Mister Thrillbroker«, riet ich ihm. »Der ist kein Beamter und auch kein Privatdetektiv, aber er kennt die Antworten auf die meisten Fragen. Vielleicht gibt er Ihnen einen Rat.«
    Louis Thrillbroker wusste tatsächlich eine Antwort, und er gab sie auf seine Weise, In der News stand in der Abendausgabe eine kurze-Notiz, die besagte, dass das Ehepaar Rice, das er gestern wegen Cynthia Dangon interviewt hatte, von seiner Brotgeberin, Mrs. Rhodes fristlos entlassen worden sei. Außerdem habe Mrs. Rhodes es aus unerfindlichen Gründen für richtig befunden, ihrem langjährigen Hausarzt die Freundschaft zu kündigen.
    Louis Thrillbroker drückte sich sehr vorsichtig aus, aber der Leser musste den Eindruck gewinnen, dass die alte Dame nicht mehr recht bei Verstand sei.
    ***
    Mitten in der Nacht, um zwölf Uhr zwanzig, ich war ausnahmsweise einmal beizeiten schlafen gegangen, wurde ich hochgescheucht.
    »Ich verbinde«, sagte der Mann in der Vermittlung, und dann hörte ich eine raue Stimme, die ich im Augenblick nicht unterzubringen wusste.
    »Hallo ) ist da Mister Cotton?«
    »Ja. Ich bin es in eigener Person. Was gibt es denn so Dringendes?«
    »Hier spricht Sergeant Marbel vom 17. Presinct. Ich habe Ihnen eine Botschaft auszurichten. Mister Louis Thrillbroker, der Reporter der News, wurde vor einer halben Stunde in der Greyhound Bar in der Delancy Street angerempelt und von drei Schlägern ziemlich übel zugerichtet. Bevor er ins Krankenhaus gebracht werden konnte, bat er darum, Sie zu benachrichtigen und meinte, Sie wüssten schon, um was es sich handele.«
    »Ist er verletzt?«, fragte ich erschreckt.
    »Nicht lebensgefährlich. Er hat zwei Platzwunden am Kopf und wahrscheinlich ein gebrochenes Schlüsselbein. Außerdem noch ein paar Prellungen.«
    »Und wohin hat man ihn gebracht?«
    »Ins 42nd Street Hospital. Wissen Sie, was er mit seiner Andeutung meinte? Bei uns wollte er keine Erklärung abgeben.«
    »Haben Sie einen der Schläger erwischt?«
    »Nein. Und wie üblich wollte der Wirt sie nicht kennen.«
    Ich sprang mit beiden Füßen aus dem Bett und fuhr in die Hose. Fünf Minuten später fuhr ich schon die Amsterdam Avenue hinunter.
    Als ich um zwölf Uhr vierzig am Hospital ankam, wollte man mich natürlich nicht einlassen und ich musste erst schweres Geschütz auffahren, bis der Arzt mich in das Einzelzimmer führte, in dem Louis im Bett lag.
    Das Bett war zu kurz für ihn, sodass er die Beine hatte anziehen müssen. Sein Schädel war mit weißen Bandagen umwickelt, sein linkes Auge zugeschwollen und der linke Arm hing in einem Drahtgestell.
    Trotzdem schien Louis bei bester Laune zu sein.
    »Hallo, Jerry«, grüßte er und gab sich Mühe, ein Grinsen auf sein Gesicht zu zaubern, aber es wurde nur eine schmerzhafte Grimasse daraus.
    »Hallo, Louis. Wie geht es Ihnen?«, fragte ich.
    »Blöde Frage. Lausig selbstverständlich. So etwas ist mir in meinem ganzen Leben noch nicht passiert. Aber die ganze Geschichte ging so schnell, dass ich gar nicht dazu kam, mich zu wehren. Ich saß an der Bar im Greyhound, als so ein fieser Bursche mit Goldzähnen mir zuprostete. ›Cheerio, Louis‹,- sagte er, ›wir haben dich, gewarnt und du Drecksack hast nicht gehört.‹ Im gleichen Augenblick bekam ich von hinten ein paar über die Birne, wurde groggy und konnte dem Boxhieb des Kerls neben mir nicht mehr ausweichen. Ich kippte rücklings vom Hocker 14 und da trat mir einer der Kerle das Schlüsselbein kaputt. Der Wirt schrie Zeter und Mordio und die Gäste verkrümelten sich genauso schnell wie die Schläger, die mich bearbeitet hatten. Als zwei Minuten danach die Cops kamen, war alles vorüber. Sie verfrachteten mich in einen Unfallwagen und brachten mich hierher. Da liege ich nun. Kein Mensch kümmert sich um mich. Ich habe gebeten und gedroht, man solle jemand von der News bestellen, damit ich eine Reportage über den sensationellen Überfall auf Louis Thrillbroker diktieren

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