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0259 - Der Prophet des Teufels

0259 - Der Prophet des Teufels

Titel: 0259 - Der Prophet des Teufels Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Der Prophet des Teufels
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war.
    Dann schob ich vorsichtig die Portiere an der Glastür zurück. Selbst jetzt bei Tag war das Zimmer finster bis auf eine einzige rot glühende Lampe. Unter dieser Lampe standen zwei Frauen.
    Ich hielt einen Augenblick den Atem an, als ich sie erkannte. Es waren Joyce West und Cynthia Dangon. Joyce im Straßenkleid und Cynthia in einem Hausanzug.
    Es war bestimmt keine freundschaftliche Unterhaltung, in die sie verwickelt waren. Wir hörten die Stimmen und sahen die Gesichter, aber wir konnten nichts verstehen. Ich suchte die Türklinke, fand sie, und geräuschlos öffnete sich die Tür um einen Spalt. Jetzt hörten wir: »Ich warne dich zum letzten Mal, Joyce«, sagte Cynthia mit wutbebender Stimme. »Ich weiß, dass du, während ich im Gefängnis saß, versucht hast, mich ganz hineinzureißen. Du hast verraten, dass ich Fabian auf Alexander gehetzt hatte, weil ich wissen wollte, wie weit seine Kenntnisse gingen. Du warst es, die den Reporter, der mich heraushauen wollte, hat zusammenschlagen lassen, und als er wider Erwarten am Leben blieb, sollten die, denen er davon erzählt hatte, erledigt werden. Du brauchst nicht versuchen, dich zu verteidigen. Ich kenne deine Freunde von der Bären-Gang. Ich weiß, dass du ein Gangsterliebchen bist und was hinter der Fassade des eleganten Mannequins steckt. Fabian hat ja nicht nur Rhodes, sondern auch dich beschattet.«
    »Schweig! Schweig, bevor ich kurzen Prozess mit dir mache«, fauchte Joyce und griff unter die Kostümjacke.
    Ein blitzender Dolch glänzte in ihrer Faust.
    Cynthia lächelte. Es war ein fast liebenswürdiges Lächeln, mit dem sie den Revolver aus der Tasche zog.
    ***
    »Du siehst, meine liebe Joyce, dass ich gerüstet bin. Eine Kugel ist schneller als ein Messer. Ich hätte dich auf alle Fälle erledigt, denn du wurdest mir lästig und du gefielst Vincent zu gut. Ich habe es schon lange bemerkt, dass du versuchtest, ihn mir auszuspannen. Ich habe nur gewartet, ob du Erfolg haben würdest oder nicht. Du hattest Erfolg, aber nur die paar kurzen Tage, die ich im Untersuchungsgefängnis saß. Ich werde dich jetzt erschießen, und-Vincent wird dafür sorgen müssen, dass man deine Leiche niemals findet. Weißt du, wie man das hier macht?… Wir haben einen wunderbaren Keller, und in diesem Keller stehen ein paar Säcke Zement. Du wirst einzementiert, meine schöne Joyce. Stell dir nur vor, wie wohl das deinem süßen Gesicht tun wird.«
    »Du. Scheusal. Du wirst es nicht wagen«, schnaubte Joyce. »Glaubst du, ich hätte nicht vorgesorgt? Wenn ich innerhalb einer Stunde nicht zurück bin, wird das FBI sich dahinterklemmen. Dann wird man das Haus durchsuchen, und man wird auch im Keller die einbetonierten Leichen der übrigen Opfer finden. Warum habt ihr die beiden Rices nicht auch da unten vergraben? Ich weiß genau, dass Vincent oder einer seiner Vertrauten sie ermordet hat, als sie Vincent erpressen wollten. Dagmar Rice wusste zu viel und anstatt das dem FBI-Mann zu sagen, versuchte sie von dem ›armen Propheten‹ Geld zu bekommen. Du siehst also, Cynthia, ich weiß alles und jetzt schieße, wenn du Mut hast.«
    Mit gezücktem Dolch ging sie auf ihre Widersacherin los. Ich stieß die Tür auf. Ich sah das Unheil kommen. Im gleichen Augenblick, in dem ich Cynthias Hand hinaufschlug, krachte der Schuss.
    Joyce stand einen Augenblick, und ein Zug maßlosen Erstaunens ging über 64 ihr Gesicht. Mit einer letzten Kraftanstrengung schleuderte sie den Dolch, der in Cynthias Schulter drang. Dann knickte Joyce in die Knie und sackte schwer auf den Teppich.
    ***
    Mit einem schnellen Griff brachte ich den Colt an mich, während Crosswing sich über Joyce West beugte. Er fühlte den Puls, lauschte nach dem Atem, und dann richtete er sich auf. »Ich verhafte Sie, Cynthia Dangon, wegen Mordes an Joyce West«, sagte er und griff in die Tasche nach den Handschellen.
    Cynthia stieß einen schrillen Schrei der Wut aus, riss mit der rechten Hand den in der linken Schlüter steckenden Dolch heraus und stürzte sich damit auf den Lieutenant. Der packte sie am Handgelenk und entwand ihr den Dolch.
    Die Handschellen klickten. Einen Augenblick starrte die schöne Cynthia Dangon wie gebannt auf die stählernen Armbänder an ihren schmalen Gelenken. Dann schrie sie plötzlich gellend auf: »Vincent! Vincent! Hilfe!«
    / »Hände hoch!«, sagte eine melodische Stimme hinter uns. »Hände hoch oder ich muss, so schwer mir das fällt, von der Waffe Gebrauch machen. Einbrecher und

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