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026 - Bote des Grauens

026 - Bote des Grauens

Titel: 026 - Bote des Grauens Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: L. Ron Hubbard
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während keiner deiner Leute auch nur dazu käme ein letztes Gebet zu sagen. Ich hab mir die Mühe gemacht, mich über ihn zu informieren. Es gibt keinen Flug, bei dem er nicht Verluste hatte. Ich weiß es, er ist ein Unheilbringer. Achtzehn Begleitflugzeuge hat er schon verloren, seit er wieder an der Front ist.“
    „Aber das ist doch nicht seine Schuld! Bei solchen Spezialaufträgen, wie er sie immer bekommt, geht es eben nun einmal nicht ohne Verluste ab. Ich würde gern als Beobachter mit ihm fliegen, er ist ein feiner Kerl, das weiß ich!“ trumpfte der dritte auf.
    „Du bist wohl lebensmüde, was? Aber was soll’s? Reden wir lieber von etwas Erfreulicherem. Frau Wirtin! Noch eine Runde, auf meine Rechnung.“
    Laura nippte an ihrem Glas. Clay war ein Held. Berühmt, aber offenbar in Fliegerkreisen auch berüchtigt. Dem ersteren jedenfalls verdankte sie es, dass sie die Ausreisegenehmigung überhaupt erhalten hatte, denn ihre Beteuerungen, das Britische Rote Kreuz käme nicht ohne sie aus, wollte man nicht so recht ernst nehmen.
    Die Wirtin brachte ihr eine Tasse Fleischbrühe und ein Omelett und zwang sie, etwas zu sich zu nehmen.
    „Ist ja schön und gut, auf einen Mann zu warten“, brummte sie. „Aber wenn Sie nichts essen, werden Sie noch dürrer und er erkennt Sie schließlich gar nicht mehr, wenn er kommt.“
    Laura stocherte auf ihrem Teller herum, die Augen jedoch fast nur auf die Tür gerichtet. Plötzlich überfiel sie eine seltsame Ahnung und ohne lang zu überlegen, warf sie ein paar Münzen auf den Tisch und eilte zur Tür hinaus, um durch den nebenan liegenden Eingang auf ihr Zimmer zu kommen.
    Vor der Tür zur Blue Boar Taverne stand ein schmutzbespritztes Motorrad, dessen Militärnummer nicht zu erkennen war. Laura nahm die Treppe hinauf zwei Stufen auf einmal, und sah ihn gerade an ihrer Zimmertür klopfen.
    Als er ihre Schritte hörte, wandte er sich um. Er war so überrascht, sie zu sehen, dass er keinen Ton herausbrachte. Sie rannte auf ihn zu und schlang ihre Arme um seinen Hals. Sekundenlang standen sie so, ohne etwas zu sagen.
    „Ich wusste nicht …“ Er drückte seine Mütze zusammen und starrte auf seine Hände. „Ich wäre nicht gekommen, wenn ich …“
    „Nur einen Augenblick“, flehte sie.
    „Nein – nein, ich darf nicht!“
    „Clay“, die Tränen liefen über ihre Wangen. „Clay, verstehst du denn nicht, dass es viel schlimmer für mich ist, von dir getrennt zu sein, als das Risiko einzugehen, in deiner Nähe zu sterben!“
    „Du hättest nicht hierher kommen dürfen!“
    „Ich musste! Ich wusste, wo ich dich finden würde. Ich setzte mich am Tag nach deiner Verlegung mit Montreal in Verbindung.“
    „Aber wie schafftest du es?“
    „Es half, dass ich die Frau eines so berühmten Fliegers bin. Komm herein, du bist ja durch und durch nass. Ich mache uns eine Tasse Kaffee. Echten Bohnenkaffee. Ich hab noch ein bisschen davon aufgespart.“
    „Du hast den Brief nicht unterschrieben. Ich wusste nicht …“
    „Du warst nicht gekommen, wenn du es gewusst hättest. Nur auf eine Minute, Clay. Bitte!“
    Sanft drängte sie ihn durch die Tür. Er blieb regungslos stehen, und der schmelzende Schnee tropfte von seinen Schultern. „Wir dürfen den Teppich nicht so nass machen“, gab sie vor und nahm ihm schnell den Mantel ab und den durchweichten Schal. Sie läutete dem Hausdiener und bat ihn, die Sachen trocknen zu lassen.
    Dann schubste sie Clay in einen Sessel und brachte ihn schließlich auch noch dazu, ihr die schmutzigen Stiefel zu überlassen. Auch diese gab sie dem noch einmal herbeigerufenen Hausdiener, mit der Bitte, sie schnell zu putzen, bedeutete ihm aber heimlich, sich viel Zeit zu lassen.
    Sie drückte Clay einen Drink in die Hand und verschwand in die winzige Kochnische, wo er sie herumhantieren hörte.
    Clay blickte sich um. Es tat gut, nach der langen holprigen Fahrt mit dem unbequemen Motorrad, in einem warmen Zimmer zu sitzen. Seine Augen blieben an den verschiedenen kleinen, so vertrauten Gegenständen hängen, die Laura von New York mitgebracht hatte. Allmählich wirkten die Wärme und der Drink und ein trügerisches Gefühl der Geborgenheit hüllte ihn ein.
    Laura kam mit einem vollbeladenen Tablett herein und schob den Esstisch an seinen Sessel heran. Lieblos gekochtes Kantinenessen war alles, was er in letzter Zeit zu kosten bekommen hatte. Und das Aroma des frischen Kaffees, der betörende Duft des gut durchbratenen Steaks und der knusprige

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