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026 - Der Doppelgänger

026 - Der Doppelgänger

Titel: 026 - Der Doppelgänger Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Edgar Wallace
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wurde aber niemals benutzt. Weshalb sie überhaupt angebracht war und welchen Zwecken sie diente, wußten nur der Erbauer und der frühere Eigentümer dieses Hauses, der dreimal geschieden worden war. Jetzt war er im Himmel, wenn seine in schönen Worten abgefaßte Grabschrift nicht log.
    Gordon ging wieder in sein Zimmer hinauf, um den Schlüssel zu holen, dann öffnete er die Tür und trat in den »Garten« hinaus. Draußen war es dunkel und ruhig. Der feuchte Wind erfrischte ihn. Auf der anderen Seite des Hofes war eine kleine Tür, die in eine Seitenstraße führte. Die Mauer, die den Hof nach dort abschloß, war hoch, bot aber einem gewandten Einbrecher kein allzu großes Hindernis. Er fror, ging wieder in sein Studierzimmer und zu dem heißen Kaffee zurück und setzte sich an das Kaminfeuer, das er angesteckt hatte.
    Er hätte gern tausend, ja zehntausend gegeben, wenn er dieses verrückte Abenteuer hätte aufgeben können. Es wäre doch viel besser, wenn er hierbliebe bei ... nun ja, bei Diana.
    Er mußte sich ja nun auf sie verlassen, wenn Mr. Tilmet am Sonntag kam. Sie mußte mit ihm verhandeln, es war wahrscheinlich niemand anders diesem schlauen und listigen Amerikaner gewachsen.
    »Ich will es gern tun«, hatte sie ohne Zögern erwidert, als er sie darum bat. »Ist die Quittung ausgeschrieben und auch der endgültige Vertrag? Er hat aber durchaus keinen Wert, wenn der Text nicht von einem amerikanischen Notar aufgesetzt ist. Tante hat damals eine Petroleumquelle in Texas gekauft und mußte einen amerikanischen Rechtsanwalt aufsuchen, bevor der Vertrag geschlossen werden konnte.«
    »Und sie ist dann doch beschwindelt worden«, sagte Gordon.
    »O nein, sie hat siebzigtausend Dollar bei der Sache verdient. Sie hatte eine unwiderstehliche Neigung, sich an Geschäften zu beteiligen. Sind denn die Banknoten im Geldschrank?«
    »Zusammen mit dem aufgesetzten Vertrag und der Quittung. Du bist wirklich eine tüchtige Geschäftsfrau, Diana!«
    »Am besten ist es, du übergibst mir das Geld.«
    Er öffnete den Geldschrank, und sie zählte die Scheine. Dann schloß sie die Banknoten wieder ein.
    »Es ist gut«, sagte sie. »Ich werde großes Reinemachen halten, wenn du fort bist. Ich habe mir einen Mann bestellt, der die Fenster im Studierzimmer putzen soll. Sie sehen schauderhaft aus. Außerdem brauche ich jemand hier, weil du mit Trenter zu gleicher Zeit fortgehst. Ich werde ein Ehepaar hier ins Haus nehmen. Oben im Dachgeschoß ist ein Raum, wo sie schlafen können. Du bist doch damit einverstanden?«
    Diana war sehr geschäftstüchtig, energisch und begabt, das gestand sich Gordon auch ein.
    Als Eleanor früh am Morgen in das Zimmer kam, um aufzuräumen, saß er noch im Schlafrock vor dem Kamin. Das Feuer war ausgegangen, und als sie versuchte, es wieder anzuschüren, wachte er auf.
    »Ach, mein Herr, Sie haben mich aber erschreckt!«
    Er erhob sich steif und blinzelte sie an.
    »Das tut mir leid, Eleanor. Schicken Sie mir Trenter!«
    Das war wirklich ein guter Anfang für seinen Reisetag. Ihm taten alle Glieder weh, bis er sich durch ein heißes Bad erfrischte.
    »Eleanor sagt, daß sie dich heute morgen schlafend vor dem Kamin angetroffen hat. Wann bist du denn heruntergekommen?« fragte Diana beim Frühstück.
    »Ich glaube, es war drei Uhr morgens. Es fiel mir ein, daß ich noch etwas zu arbeiten hatte.« Sie war besorgt.
    »Warum benützt du denn nicht den Nachtzug? Du könntest doch schlafen«, riet sie ihm.
    Er zwang sich zu einem Lächeln.
    »Ich werde schon gut schlafen«, sagte er und gab sich Mühe, recht vergnügt auszusehen.
    Die Unterhaltung wandte sich anderen Dingen zu. Bald darauf erschien Bobby, um seine letzten Instruktionen entgegenzunehmen. Gordon war sehr nervös darüber, daß sein Bruder so pflichteifrig war, und sein Gutenmorgengruß klang nicht gerade höflich.
    »Wenn du fort bist, werde ich Trenter bitten, mir deine Anzüge zu übergeben, die gereinigt und aufgebügelt werden müssen«, sagte Diana.
    »Trenter reist vor mir ab - er fährt mit dem Zug nach Bristol, seine Tante ist schwer krank.«
    »Was ist denn eigentlich mit dir los?« fragte Bobby plötzlich.
    Gordon fuhr herum und wollte recht unangenehm werden, aber Bobbys Worte waren nicht an ihn gerichtet.
    Diana war blaß geworden und sah ganz verstört aus. Gordon sprang auf und eilte zu ihr.
    »Was hast du denn?« fragte er erschrocken.
    »Es ist nichts - vielleicht ist es der Abschied, ich bin immer so niedergeschlagen, wenn

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