Wenn Dich der Falsche richtig liebt
Prolog
Sechs Monate zuvor…
Es war Ende März und laut Kalender seit einigen Tagen auch Frühlingsanfang doch davon war in Berlin weit und breit nichts zu sehen, stattdessen kam man sich vor wie in einem Wintersportgebiet irgendwo in den Bergen. In einer Woche stand das Osterfest vor der Tür und man hatte eher das Gefühl, das es sich dabei um Weihnachten handelte.
Mit ihren dreißig Jahren gehörte Alice Smith bereits zu einer der erfolgreichsten PR Agenten in Ihrer Branche und arbeitete seit fünf Jahren für die bekannte Agentur Schröder Public Relations in Berlin. Als Alice an diesem Freitagnachmittag ihr Büro in der Friedrichstraße verließ, war sie von dem Wetter alles andere als begeistert, hektisch kramte sie in Ihrer Tasche und suchte nach Ihrem Handy, das am Klingeln war. „Alice Smith“, sagte sie genervt. „Störe ich Dich etwa?“, fragte Jenny am anderen Ende der Leitung. „Nein ich habe nur gerade mein Handy gesucht, es lag in meiner Tasche ganz unten“. Jenny Meyer war seit über zwanzig Jahren die beste Freundin von Alice, die beiden hatten sich in der Schule kennengelernt und waren seitdem unzertrennlich.
„Gut ich wollte Dich nämlich fragen, ob wir uns heute Abend treffen können, ich müsste was Wichtiges mit Dir besprechen“, sagte Jenny. „Klar warum denn nicht. Wie wäre es mit dem Zeitlos in der Franklinstraße?“, erwiderte Alice spontan. „Klingt gut. Dann kriegen wir ja wieder zwei Cocktails für einen Preis“, bemerkte Jenny begeistert.
„Genau. Wie wäre es denn mit neunzehn Uhr, klappt das bei Dir?“ „Ja das sollte ich schaffen.“„Prima dann sehen wir uns um neunzehn Uhr im Zeitlos“, beendete Alice das Gespräch und machte sich auf den Heimweg. Im Tiergarten direkt an der Spree hatte Alice eine zwei Zimmer Altbauwohnung in ruhiger Lage und den besten Einkaufsmöglichkeiten direkt um die Ecke.
Als sie sich am Abend mit ihrer Freundin traf, hatte sie noch nicht die geringste Ahnung was auf sie zukommen würde, doch das sollte sie schon sehr bald erfahren. Die beliebte Cocktailbar Zeitlos war nur wenige Gehminuten von Alice Wohnung entfernt und lag direkt an der Spree, im Sommer saßen die Leute draußen auf der großen Terrasse, schauten direkt auf das Wasser und konnte dabei zusehen wie die Reedereien mit ihren Schiffen, während den Spree-Rundfahrten vorbeifuhren. Alice und Jenny nahmen in einer Ecke platz, wo sie ungestört reden konnten, und bestellten Ihren Lieblingscocktail, Pina Colada. „Also Jenny was wolltest Du so Wichtiges mit mir besprechen?“ „Na ja ich weiß gar nicht, wo ich anfangen soll“, erwiderte Jenny verlegen und hoffte, dass Alice nicht ausflippen würde, bei dem, was sie gleich zu hören bekam.
„Am besten am Anfang.“ „Du weißt doch bestimmt noch wie wir früher immer davon geträumt haben Schauspiele rin zu werden und in unsere Lieblingsstadt New York zu ziehen“, begann Jenny vorsichtig das Gespräch. „Ja daran erinnere ich mich gut, wir hatten immer viel Spaß und haben uns die verrücktesten Sachen ausgedacht“, sagte Alice lachend.
„Morgen findet ein Casting statt am Potsdamer Platz für die amerikanische Serie NYC, Du weißt doch die in der Neal Black mitspielt.“ Langsam begann es Alice zu dämmern, was ihre Freundin ihr mitteilen wollte und ihre Stimmung war auf dem null Punkt angelangt.
„Jenny was willst Du mir damit sagen?“, fragte Alice leicht gereizt. Nervös griff Jenny nach ihrem Cocktail und nippte daran während Alice sie erneut aufforderte: „Jenny ich habe Dich was gefragt, was hast Du gemacht?“ „Wenn ich Dir das erzähle, musst Du mir aber versprechen, dass Du nicht gleich ausrasten wirst“, antwortete Jenny verängstig.
Alice holte tief Luft und erwiderte ganz ruhig und entspannt: „Versprochen.“
„Ich habe Dich bei dem Casting angemeldet“, jetzt war es raus und Jenny fühlte sich kein wenig besser. „Bist Du wahnsinnig geworden“, schrie Alice beinahe so laut das Es sogar die Musik in der Cocktailbar übertönte. „Was ist denn so schlimm daran, es ist nur ein Casting und vielleicht nehmen die dich ja auch gar nicht.“ „Darum geht es doch gar nicht. Du kannst mich nicht einfach für ein Casting anmelden, ohne mich vorher zu fragen, was hast Du dir dabei überhaupt gedacht!“ „Du hast selbst gesagt, dass Du nicht ewig in der Agentur arbeiten willst und vor hast dich irgendwann beruflich zu verändern“, entgegnete Jen ny. „Was Du dir so alles merkst, nur die
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