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026 - Der Doppelgänger

026 - Der Doppelgänger

Titel: 026 - Der Doppelgänger Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Edgar Wallace
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entsicherte.
    »Aber was tust du denn da, Diana!« rief er.
    Sie sah ihn durchbohrend und vernichtend an.
    »Wollen Sie bitte so liebenswürdig sein, mich nicht mehr Diana zu nennen«, erwiderte sie eisig. »Sie sind also doch gekommen, sehen Sie einmal an. Und selbst ich, die gewöhnlich auf alles gefaßt ist, habe Sie nicht erwartet! Aber Sie sind zu einer glücklichen Stunde gekommen, mein Freund!«
    »Aber begreife doch, mein liebes Mädel!«
    »Unterlassen Sie gefälligst die Vertraulichkeiten!« Energisch wies sie wieder auf einen Stuhl, und er setzte sich gehorsam.
    »Und bilden Sie sich ja nicht ein, daß ich mich von Ihnen täuschen lasse - ich kenne Sie!«
    »Du kennst mich?« fragte er heiser. Er wußte bald nicht mehr, ob er sich selbst noch kannte.
    »Ich kenne Sie«, wiederholte sie langsam. »Sie sind der Doppelgänger!«
    Er sprang auf, aber sie erhob sofort die Pistole. Er gestikulierte wild mit den Händen und wollte sprechen.
    »Sie sind der Doppelgänger!« Ihre Augen blitzten unheimlich. »Ich weiß alles von Ihnen - Sie erscheinen in der Gestalt Ihrer Opfer - Sie und die Frau, mit der Sie zusammenarbeiten, locken unschuldige Männer von ihren Häusern weg, damit Sie sie ausplündern können.« Sie schaute sich um. »Wo ist denn die Frau? Ist sie nicht auf der Szene? Oder ist ihre Aufgabe zu Ende, wenn sie die Leute weggelockt hat?«
    »Diana, ich schwöre dir, du irrst dich, ich bin dein Vetter Gordon!«
    »Mein lieber Doppelgänger, Sie sind diesmal nicht so sorgfältig zu Werk gegangen wie früher. Lassen Sie sich aber die Tatsache, daß ich Sie eben so freundlich angeredet habe, nicht zu Kopf steigen! Sie haben Ihr augenblickliches Opfer nicht genau genug studiert. Mein Vetter Selsbury trägt einen Backenbart - wußten Sie das nicht?«
    »Ich - ich hatte einen Unfall! In Wirklichkeit nahm ich ihn ab, um dir zu gefallen - dir zuliebe!«
    Ihr verächtliches Lächeln erschütterte ihn vollständig.
    »Mein Vetter Gordon gehört nicht zu den Männern, die Unfälle mit ihren Backenbärten haben«, sagte sie nachdrücklich.
    »Nun erzählen Sie mir einmal, wo Ihre Freundin steckt.«
    Er versuchte von dem Vorhang fortzuschauen und starrte feierlich geradeaus, aber dann wanderten seine Augen doch unfreiwillig zu dem Ausgang nach dem Hof. Diana folgte seinen Blicken und sah plötzlich, daß sich der Vorhang leise bewegte.
    »Kommen Sie, bitte, hervor!«
    Es kam keine Antwort.
    »Kommen Sie hervor - oder ich schieße sofort!«
    Sie sah, wie sich der Vorhang bewegte. Heloise stürzte kreidebleich ins Zimmer und warf sich dem vollständig geschlagenen Gordon an die Brust.
    »Schütze mich doch, sie darf nicht schießen! Sie darf nicht schießen!« schrie sie los.
    Diana nickte befriedigt.
    »Das ist also Ihr Mann?« konstatierte sie.
    Sie ging zur Tür und schloß sie ab.
    »Nun hören Sie einmal zu, Herr und Frau Doppelgänger, oder welchen Namen Sie sonst führen mögen. Sie sind hierhergekommen, um einen ganz gemeinen Betrug auszuführen. Wenn ich wollte, könnte ich sofort zur Polizei schicken, um Sie dem Arm der Gerechtigkeit auszuliefern. Ich bin aber noch nicht ganz sicher, ob ich das tun werde. Im Augenblick ist Ihre Gegenwart jedenfalls wie von der Vorsehung herbeigeführt. Gordon Selsbury!« sagte sie dann verächtlich. »Glauben Sie vielleicht, daß Gordon Selsbury heimlich eine Frau in dieses Haus bringen würde? Bilden Sie sich ein, er würde wie ein drittklassiger Komödiant in einem derartigen Aufzug erscheinen? Erwähnen Sie nie wieder Mr. Selsburys Namen in meiner Gegenwart!«
    Gordon öffnete und schloß seinen Mund, aber er brachte keinen Ton hervor.
    »Sie werden jetzt in diesem Zimmer bleiben, bis ich Ihnen erlaube, etwas anderes zu tun! Sie haben doch einen Schlüssel zu dieser Tür gehabt, geben Sie ihn sofort her!«
    Gordon gehorchte lammfromm und beobachtete, wie sie die Tür nach dem Hofe zweimal verschloß. Dann machte er einen letzten, verzweifelten Versuch, sich aus dieser Situation zu retten.
    »Diana, ich kann dir doch alles erklären«, sagte er verzweifelt.
    »Ich bin - es ist wirklich so - ich will dir die Wahrheit erzählen. Ich war im Begriff abzureisen, und - ich bin tatsächlich Gordon, obwohl der Schein gegen mich ist. Ich gebe ja gern zu, daß ich einen ganz abscheulichen Anzug trage und daß ich auch in anderer Weise mein Aussehen verändert habe, aber das kann ich dir alles genau erklären -«
    Es klopfte an die Tür.
    »Warten Sie!« sagte Diana und ging zur

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