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026 - Der Doppelgänger

026 - Der Doppelgänger

Titel: 026 - Der Doppelgänger Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Edgar Wallace
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schaute ihn argwöhnisch an.
    »Sind Sie etwa verheiratet?«
    »Nein!« Aber plötzlich kam ihm eine Erleuchtung. »Ja!«
    »Ja - nein«, sagte sie ungeduldig. »Was sind Sie denn -geschieden?«
    »Nein. Sie müssen doch einsehen, daß das nicht geht, Heloise!«
    »Sie sind mit Diana verheiratet!« rief sie anklagend.
    Gordon nickte ganz verwirrt.
    »Sie müssen wirklich gehen, sonst bin ich ruiniert!«
    Sie trat einen Schritt zurück und stemmte die Arme in die Hüften.
    »Und was erbe ich bei diesem Ruin?« fragte sie.
    »Sie müssen zu Ihrem Mann zurückgehen!« Seine Gedanken begannen sich wieder zu sammeln. »Sie müssen ihm sagen, daß Sie einen Irrtum begangen haben!«
    »Das vermutet er schon so«, klagte sie. Langsam legte sie ihren Mantel ab. Gordon eilte zu ihr hin und wollte sie daran hindern.
    »Ziehen Sie ihn schnell wieder an!« sagte er, aber sie machte sich von ihm frei.
    »Ich gehe nicht - unter keinen Umständen gehe ich fort! Gordon, Sie können mich doch nicht auf die Straße werfen, nach allem, was wir einander waren!«
    Er schob sie nach der Hoftür zu. Er war außer sich vor Furcht und hoffte kaum noch auf eine glückliche Lösung.
    »Schnell durch diese Tür«, zischte er ihr zu. »Ich treffe Sie in einer halben Stunde in irgendeinem Restaurant. Heloise, verstehen Sie denn nicht, mein guter Ruf hängt davon ab -«
    Aber nun ließ sie die Maske vollkommen fallen.
    »In einem Restaurant - wollen Sie mich wirklich den Löwen zum Fraß vorwerfen?«
    Er sah sie erbittert an. War es möglich, daß eine Frau in einem so ernsten Augenblick noch dumme Witze machen konnte?
    »Ihr guter Ruf kümmert mich gar nicht«, sagte sie kühl.
    »Deswegen würde ich nicht den kleinsten Schritt tun. Ich werde dieses Haus nicht - allein verlassen!«
    Gordon bedeckte seinen Mund mit der Hand, obwohl er ja gar nicht sprechen, sondern nur ihr die Rede abschneiden wollte. Aber er stand zu weit von ihr entfernt, um ihr den Mund zuhalten zu können. Seine unfreiwillige Geste hatte aber wenigstens den Erfolg, daß sie schwieg. Plötzlich klopfte es an der Tür.
    »Wer ist in dem Zimmer?« fragte Diana.
    Gordon zeigte auf die Seitentür und suchte Heloise durch Gebärden verständlich zu machen, daß sie gehen solle, aber sie reagierte nicht darauf.
    »Wer ist hier?« fragte Diana lauter.
    »Schnell durch die Seitentür«, flüsterte Gordon.
    Heloise schüttelte den Kopf, zögerte und trat dann leise hinter den Vorhang. Das war ihr einziges Zugeständnis.
    »Wer hat die Tür abgeschlossen?«
    Dianas Stimme war jetzt dringend und erregt. Gordon zog seinen Rock zurecht, fuhr mit der Hand über das Haar, schloß die Tür auf und öffnete sie weit.
    »Es ist alles in Ordnung, meine liebe Diana!« Er grinste geistlos und fade. »Haha - Gordon ist wieder da! Gord, wie du ihn immer nennst. Ich komme gerade nach Hause. Hier bin ich ... hier bin ich wieder wie ein falscher Pfennig!«
    Diana war ganz starr vor Schrecken, als sie hereintrat.
    Sein Mut sank, aber er hielt sich durch die Überzeugung aufrecht, daß sie schließlich überhaupt kein Recht hatte, sich in diesem Hause aufzuhalten. Er war doch der Hausherr, er war die höchste Autorität in seinen eigenen vier Wänden, obwohl er sich eben wie ein Dieb ins Zimmer geschlichen hatte.
    Sie betrachtete ihn schnell von Kopf bis zu Fuß und bemerkte eine fabelhafte Ähnlichkeit mit Gordon. Aber dann sah sie ihn genauer an: Er war etwas korpulenter als ihr Vetter (der graue Sportanzug mit den roten Tupfen brachte diesen Eindruck hervor), er war auch kleiner. Außerdem hatte er einen ganz gewöhnlichen Geschmack. Anscheinend wollte er sich durch diesen Aufzug als Sportsmann legitimieren. Gordon war ein Ruderer und ging auf die Jagd, aber er hätte sich niemals in einer solchen Aufmachung blicken lassen. Sie überlegte sich das schnell, ihre Gedanken rasten. Er dachte überhaupt nicht mehr. In Dianas Augen sah er jenes Leuchten, das er nicht liebte, und als sie auf ihn zuging, wich er vor ihr zurück.
    »Aber das ist doch nur der alte Gordon, haha!« scherzte er schwach.
    »So, Sie sind nur der alte Gordon!« Sie nickte verstehend. »Setzen Sie sich einmal dorthin, alter Gordon!«
    »Nun hör doch einmal zu, liebes Kind! Ich will dir alles erklären. Ich habe meinen Zug versäumt ...«
    Sie öffnete langsam eine Schublade des Schreibtisches, ließ ihn dabei aber nicht aus den Augen. Plötzlich hielt sie eine Browningpistole in der Hand.
    Er hörte, wie sie lud und

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