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026 - Stadt der Untoten

026 - Stadt der Untoten

Titel: 026 - Stadt der Untoten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Claudia Kern
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hin und her.
    Wärme /Tod, dachte das Volk, während es durch die Augen der beiden Arbeiter die tiefer werdende Kuhle betrachtete. Es wusste, wie man die Beutel nannte, die schon bald darin verschwinden würden.
    Man nannte sie Bomben.
    ***
    Sie hatten sich alle in dem kleinen Raum versammelt: Matt, Pieroo mit Fiigo auf der Schulter, Samtha, Yuli, Tek, Chorge und seine Soldaten, der Maa'or und seine Gäste. Die Kisten, die an den Seiten standen, waren zu provisorischen Hockern geworden, während andere zu Feuerholz zertreten neben dem Kamin lagerten.
    Es war heiß und stickig, aber trotzdem trugen sie' alle Mäntel und Handschuhe oder hatten sich Decken um ihre Schultern gelegt.
    Matt hatte den Vorschlag gemacht, die
    Lagebesprechung mit einem Test zu verbinden. Wenn einer von ihnen tatsächlich infiziert war, würde er sich in der Hitze schnell verraten. Alle hatten der Idee zugestimmt - einige allerdings zögernder als andere.
    Matt richtete sein besonderes Augenmerk auf Si'Logah, der am lautesten protestiert hatte. Er hatte sich einen Platz in dem Raum ausgesucht, der direkt an der Wand und weit entfernt vom Kamin lag.
    Der Minenbesitzer bemerkte Matts Blick und starrte giftig zurück.
    Der Maa'or erhob sich von einer Kiste und begann langsam im Raum auf und ab zu gehen. Seine Glatze war schweißnass.
    »Ihr alle kennt unsere Lage«, sagte er. »Unter uns sind die Frosen, draußen bringen sich die Leute gegenseitig um. Ich bin über jeden Vorschlag dankbar, den ihr habt. Vielleicht fällt uns gemeinsam etwas ein, um dieses Problem zu lösen.«
    »Sir.« Chorge trat vor. »Ich denke, wir sollten…«
    Matt ließ ihn nicht ausreden. »Maa'or, ich halte das für keine gute Idee. Die Würmer handeln im Kollektiv. Was einer weiß, wissen alle. Wir sollten keine Pläne besprechen, solange nicht klar ist, ob es Infizierte unter uns gibt.«
    Der Maa'or nickte. »Ein guter Einwand. Ist jemand anderer Meinung?«
    »Ich möchte nur wissen«, warf Si'Logah ein, »woher der Fremde so viel über die Würmer weiß. Mir war dieses Detail zum Beispiel gänzlich unbekannt, dabei habe ich mein Leben in dieser Stadt verbracht, nicht nur wenige Tage.«
    Matt bemerkte, dass er plötzlich im Zentrum der Aufmerksamkeit stand. Fast alle sahen ihn an und warteten auf seine Antwort.
    »Ich bezweifle«, sagte er, »dass Ihr, Si'Logah, Zeit bei den Sabwejs verbracht habt, unter denen die Krankheit ausgebrochen ist.«
    Er hatte den Satz noch nicht ganz ausgesprochen, als er bereits wusste, dass er einen Fehler begangen hatte.
    Der Minenbesitzer stürzte sich wie ein Geier auf diese Antwort. »Aber Ihr wart dort und behauptet jetzt, als Einziger den Würmern entkommen zu sein? Ich halte das für sehr unwahrscheinlich.«
    Matt fluchte innerlich. Außer Pieroo und Samtha wusste niemand, dass er für kurze Zeit von den Würmern übernommen worden war. Er hatte es nicht absichtlich geheim gehalten, aber die Gelegenheit, darüber zu sprechen, hatte sich einfach nicht ergeben. Jetzt war es allerdings zu spät, das noch zu ändern. Wenn er die Wahrheit zugab, war er tot. So viel erkannte er zumindest in den Blicken der Soldaten, deren Hände vorsichtig nach den Fackeln tasteten.
    Betont ruhig nahm Matt einen Holzscheit und warf ihn in das lodernde Feuer. »Wir werden schon bald wissen, wer in diesem Raum infiziert ist«, sagte er, ohne auf die Anschuldigung einzugehen.
    Si'Logah verschränkte die Arme vor der Brust und lehnte sich schweigend zurück.
    Das Warten hatte begonnen.
    ***
    Das Volk spürte den Schmerz der Hitze. Es wand sich unter den Qualen, spendete Kraft und Trost, wusste jedoch, dass es dem Drang nicht mehr lange widerstehen konnte.
    Es musste etwas unternehmen.
    Zwei Mitglieder des Volks hingen immer noch unter der Falltür. Das Holz war hart und alt und selbst mit den zusätzlichen Kräften, die das Volk ihnen zugestanden hatte, fiel es den Arbeitern schwer, es aufzubrechen.
    Die Menschen in dem großen Haus hatten sich mit ihren Fackeln durch das Volk gekämpft und schließlich, während sie mit blutigen Fäusten gegen die Falltür schlugen, das Geschenk erhalten. Von ihnen hatte das Volk ein neues Wort gelernt.
    Opfer.
    Die Menschen waren von einem anderen geopfert worden, der damit sich selbst gerettet hatte. Es war eine fremde Vorstellung für das Volk, aber es erkannte, dass es einen Teil seiner selbst opfern musste, um alles zu gewinnen.
    Das Volk akzeptierte seine Entscheidung.
    ***
    Mit jeder vergehenden Minute wurde die Hitze

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