026 - Stadt der Untoten
auf. Sie stolperte.
»Yuli«, schrie Matt. Er legte auch die zweite Hand um den Schwertknauf, ignorierte das Stechen in seinen Rippen und rannte los.
Die drei Männer blieben überrascht stehen. Sie waren mit Knüppeln und Äxten bewaffnet, die sie jetzt zögernd hoben. An ihren Bewegungen erkannte Matt, dass sie keine ausgebildeten Kämpfer waren. Das kam ihm gelegen, denn zumindest im Schwertkampf war er das auch nicht.
Er wurde nicht langsamer, als er sie erreichte, duckte sich unter einem Knüppel hinweg und stieß die lange Klinge in den Oberschenkel des ersten Mannes. Ohne auf das Resultat zu achten, riss er sie wieder hervor, nutzte seinen eigenen Schwung und drehte sich. Er traf mit der Breitseite den Kopf des zweiten Angreifers, der mit einem dumpfen Laut zu Boden kippte.
Der dritte wich zurück. .Sein Blick zuckte zwischen dem Verletzten, dem Bewusstlosen und seinem Gegner hin und her. Als Matt einen Schritt auf ihn zu machte, ließ er die Axt fallen und rannte laut »Frosen!« schreiend weg. Der Verwundete schloss ich ihm humpelnd an.
Yuli kam zitternd auf die Beine. »Maddrax«, stieß sie hervor. »Die Frosen… sie haben-Enn…«
Sie brach ab und begann zu schluchzen.
Matt legte seinen Arm um Yuli und zog sie sanft weiter. Die Schreie der Flüchtenden gellten immer noch durch die Straßen. Es konnte nicht mehr lange dauern, bis die ersten Blutgierigen in der Gasse auftauchten.
»Wir müssen weiter«, sagte er leise.
Yuli nickte stumm, und Matt war sich einen Augenblick nicht sicher, ob sie ihn überhaupt verstanden hatte, aber dann beschleunigten sich ihre Schritte. Gemeinsam liefen sie die Straße entlang, hörten Schreie und Waffenklirren, dann bogen sie endlich auf den Platz ein, an dem die Residenz lag.
Matt stockte der Atem.
Brennende Leichen lagen überall auf dem schmelzenden Eis vor den Doppeltürmen des World Trade Centers. Bewaffnete Nuu'orks hatten sich in die Deckung der Gassen zurückgezogen und brüllten ihre Wut den Soldaten entgegen, die in den untersten Fenstern des nördlichen Turmes standen und stoisch Brandpfeile auf jeden schossen, der sich zu nah heranwagte. Eine kleine Einheit von Schwertkämpfern stand im Eingangstor und stellte sicher, dass niemand, der dem Pfeilhagel entgangen war, durchbrechen konnte,
»Was jetzt?«, keuchte Yuli. »Glaubst du, sie werden uns reinlassen?«
Matt bezweifelte das. Er öffnete den Mund, um etwas 'unverfänglich Optimistisches zu sagen, als Schreie hinter ihm laut wurden.
»Da sind die Frosen! Sie wollten uns töten!«
Die blutgierige Menge, die aus der Gasse stürmte, brauchten diesen Hinweis nicht, um die Feinde vor sich zu erkennen. Mit hoch erhobenen Knüppeln, Äxten und Messern rannten sie los.
Matt wusste, dass er nur noch eine einzige Chance hatte. Er zog Yuli in Sichtweite der Soldaten auf den Platz, warf das Schwert weg und hob die Hände.
Keine gute Idee.
Ein Pfeilhagel schoss auf sie zu.
***
Pieroo drehte sich im Kreis. Schritt für Schritt kamen die Frosen näher, streckten ihm die von Würmern wimmelnden Hände entgegen.
Fiigo fiepte schrill in sein Ohr, als wolle er ihn anfeuern, etwas zu unternehmen.
»Tut mi Leid, mei Freun«, sagte Pieroo bedauernd. »Kanni nix meh mache.«
Er griff nach dem zitternden Tier und setzte es auf den Boden. »Los.« Er gab ihm einen leichten Stoß, aber Fiigo rührte sich nicht.
Zwischen ihnen und den Frosen lag weniger als eine Manneslänge. Sie schienen zu wissen, dass ihr Opfer nicht entkommen konnte, und ließen sich Zeit.
»Hau scho ab«, drängte Pieroo. Einer der Frosen machte einen plötzlichen Schritt nach vorne. Der Hüne katapultierte ihn mit einem Tritt nach zurück, bemerkte jedoch, dass die Angreifer hinter ihm ebenfalls aufschlossen.
Fiigos Fell sträubte sich. Er fiepte, drehte sich um die eigene Achse, fiepte erneut. Dann raste er plötzlich wieder an Pieroo empor, sprang von der Schulter auf dessen Kopf - und hob den buschigen Schwanz.
Ein nasses Geräusch erklang, als würde Nieselregen auf die kalten Steine fallen. Beißender Gestank stieg auf und raubte Pieroo den Atem. Obwohl ihn nur einige winzige Tröpfchen der Flüssigkeit trafen, schossen ihm sofort Tränen in seine Augen. Seine Nase brannte. Er presste sich den Schal vors Gesicht und hustete gequält.
Die Frosen vor ihm bekamen die volle Ladung aus Fiigos Hinterteil ab. Sie taumelten zurück. Innerhalb von Sekunden verschwanden die Würmer von ihren Händen, zogen sich ins Innere des Körpers
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