0262 - Der Meisterplan
Der Meisterplan
Die SUSAMA ist eine fliegende Falle - ein Lockvogel für die terranische Andromeda-Expedition!
von William Voltz
Auf der fernen Erde schreibt man den 23. April des Jahres 2404.
Noch weiß niemand an Bord der CREST III, welche Schlußfolgerungen die geheimnisvollen Herren Andromedas aus dem überraschenden Auftauchen des terranischen Ultraschlachtschiffs in ihrem ureigensten Machtbereich ziehen. Auch Perry Rhodan ist bislang nur auf Vermutungen und Theorien angewiesen.
Immerhin ist ihm und den Führungskräften der terranischen Andromeda-Expedition bereits bekannt, daß den 'Meistern der Insel' die Position der Erde seit Urzeiten kein Geheimnis ist, denn sie oder ihre Handlanger hatten auf dem Planeten „History" ein Reservat eingerichtet, in dem Menschen aller Epochen zeitlos dahindämmerten.
Diese Insassen des „galaktischen Zoos" wurden von den MdI durch die Aufhebung des Zeitschutzfeldes gnadenlos dem Tode überantwortet, als die terranische Expedition sich für das Schicksal der Unglücklichen zu interessieren begann.
Der Planet „Multika" mit seiner „Menschenfabrik" war eine weitere Station des Schreckens für die Männer der CREST.
Da Perry Rhodan und seine Leute selbst dem Ansturm der Duplos widerstanden, versuchen es die Herren Andromedas mit einer neuen Taktik! Die fliegenden Fallen sind Teil ihres MEISTERPLANS...
DIE TEFRODISCHE SEITE
1. EINE FALLE WIRD GEPLANT
Das gleichmäßige sanfte Summen des Memo-Schreibers wurde von einem harten Klack-Klack-Klack unterbrochen. Es hörte sich an, als pochte jemand mit einem Fingerknöchel gegen den Helm.
Ko-Antin schlug die Augen auf und blinzelte verwirrt. Er benötigte einige Sekunden, um sich in der Wirklichkeit zurechtzufinden. Mit einem Ruck zog er den Helm vom Kopf und beugte sich weit im Sessel zurück.
Arrek war in die Memo-Box gekommen und stand mit erwartungsvollem Gesicht hinter seinem Kommandanten.
Ko-Antin zwang sich dazu, dreimal tief durchzuatmen, bevor er sprach. Er wußte, daß es vollkommen sinnlos war, Arrek anzubrüllen.
„Die Zeit ist um", sagte Arrek.
Ko-Antin blickte auf die Uhr und konzentrierte sich sofort wieder auf das rote Gesicht seines Stellvertreters. Dann deutete er auf die offene für der Memo-Box.
„Seit wann ist es üblich, daß man während einer Memo-Aufzeichnung gestört wird?" erkundigte sich Ko-Antin bissig. Er war ein großer und hagerer Tefroder, mit schwarzen Haaren und ausgeprägtem Kinn.
Arrek blickte nun ebenfalls auf die Uhr und verkündete ungerührt: „Sie wissen, daß ein zu langer Aufenthalt innerhalb einer Memo-Box zu gesundheitlichen Schäden führen kann."
„Ich habe noch nie gehört, daß jemand während einer Memo-Aufzeichnung den Verstand verloren hätte", erklärte Ko-Antin. „Allerdings soll es in den Irrenhäusern von Kommandanten wimmeln, die durch pflichtbesessene Stellvertreter dorthin gebracht wurden."
Arrek grinste.
„Es ist meine Pflicht, mich um Ihre Gesundheit zu kümmern", sagte er.
„Sie sind ein Gesundheitsapostel!" schrie Ko-Antin aufgebracht. Nirgends bin ich vor Ihnen sicher.
Lege ich mich zur Ruhe nieder, wollen Sie meine Kissen in die richtige Lage bringen, damit mein Kreislauf einwandfrei zirkuliert. Wache ich auf, sind Sie wieder zur Stelle, um meinen Diätplan aufzustellen." Er verzog angewidert das Gesicht. „Ich lebe nur noch von Kräutertinkturen und grauen Pülverchen. Ich wage schon nicht mehr, mich zu räuspern, weil Sie mich sofort zum Arzt schleppen wollen."
„Sie sind ein wichtiger Mann" wandte Arrek ein. „Wichtige Männer müssen auf ihre Gesundheit achten."
Ko-Antin warf den Memo-Helm so heftig hinter das Aufzeichnungsgerät, daß er scheppernd gegen die Wand prallte.
„Eines Tages", schwor er Arrek, „werde ich mich sinnlos betrinken und drei Nächte hindurch nicht schlafen."
„Ich befürchte, daß eine solche Handlungsweise Sie die Befehlsgewalt über die SUSAMA kosten würde", bemerkte Arrek.
Ko-Antin schaltete den Memo-Schreiber aus. Er hatte gerade einen Bericht über seinen letzten Einsatz gegeben. Das Aufzeichnungsgerät würde alle wichtigen Ereignisse an die Komputer weiterleiten. Auf jedem militärischen Raumhafen gab es mindestens hundert Memo-Boxen. Die Komputer werteten alle Berichte aus und gaben sie an eine Zentrale weiter. Auf diese Weise wurde dafür gesorgt, daß die Führungsspitze der Tefroder ständig über alles informiert war, was innerhalb des
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