0262 - Der Meisterplan
versiegelten Umschlag zum Vorschein. „Das wurde per Hyperfunk übermittelt. Die Befehle sind verschlüsselt. Sie gelten auch für siebenhundert andere Schiffe."
Ko-Antin runzelte die Stirn. „Bedeutet das einen gemeinsamen Einsatz mit siebenhundert anderen Schiffen?"
„Nein", sagte der junge Tefroder. Jedes Schiff wird einzeln operieren. Sie werden das alles Ihren Befehlen entnehmen."
Ko-Antin wandte sich zu Arrek um und wedelte mit dem versiegelten Umschlag vor dessen Gesicht herum.
„Haben Sie gehört? Es gibt Arbeit für uns."
„Nach dem Umfang des Informationsmaterials zu schließen, wird es ziemlich kompliziert werden", prophezeite Arrek.
Ko-Antin bestätigte dem jungen Offizier den Empfang der Geheimbefehle. Er legte seine Ausweise vor, die von Kontrollgeräten innerhalb von Sekunden geprüft wurden. Ko-Antin ließ sich durch die Freundlichkeit des jungen Mannes nicht täuschen. Die Anmeldung war außerdem von drei Kampfrobotern besetzt, deren Waffen auf jeden gerichtet waren, der das Gebäude betrat. Jeder Spion würde sofort entlarvt und erschossen werden.
Ko-Antin lächelte. Bisher hatte es noch kein Spion geschafft, ein tefrodisches Gebäude unerkannt zu betreten.
„Wissen Sie, daß Sie in drei Jahren einen Kahlkopf bekommen werden?" sagte Arrek in diesem Augenblick zu dem Offizier in der Anmeldung.
Der junge Mann schaute ihn irritiert an. Ko-Antin packte Arrek an der Schulter und wollte seinen Stellvertreter wegziehen. Doch Arrek war nicht nur schwer, er war auch standfest.
„Sie fönen Ihre Haare mit einer Dabos-Turbine", stellte Arrek fest. „Das wird Sie eines Tages Ihre Haarpracht kosten."
„Das dürfte Sie kaum interessieren", schnarrte der Tefroder und preßte die Augen zusammen.
„Die Hitze einer Dabos-Turbine ist nicht nur unangenehm, sie ist auch gefährlich", fuhr Arrek unbeirrbar fort. „Trotzdem ist Ihr Haar noch zu retten, wenn Sie die Behandlung mit diesem primitiven Fön sofort einstellen."
Ko-Antin war froh, als Arrek endlich schwieg und ihn zum Ausgang begleitete.
„Was sollte der Unsinn?" erkundigte sich der Kommandant, als sie die Halle verließen. „Müssen Sie unbedingt überall Ihre guten Ratschläge loswerden?"
„Ich habe ihm nicht die Wahrheit gesagt", erklärte Arrek lächelnd. „Die Gefahr, durch eine Dabos-Turbine die Haare zu verlieren, ist viel größer, als Sie vielleicht glauben. Ab und zu entsteht innerhalb der Turbine ein Sog. Man kann nie vorausberechnen, wann es soweit ist." Arreks Lächeln verflüchtigte sich. „Ich habe Männer gesehen, die sich mit einer Dabos skalpiert hatten."
„Warum haben Sie ihm das nicht gesagt?" erkundigte sich Ko-Antin verwundert.
„Er hätte mir nicht geglaubt", sagte Arrek achselzuckend. „Es war besser, seine Eitelkeit anzusprechen. Die Angst vor einem Kahlkopf wird größer sein als die Bedenken wegen einer schlechten Funktion des ungeeigneten Föns."
Ko-Antin blickte seinen Stellvertreter von der Seite her an. „Wie oft haben Sie sich bei mir schon mit dieser psychologischen Tour durchgesetzt?"
„Öfter als Sie glauben", sagte Arrek ungerührt.
Am Horizont zuckte ein Blitz auf. Hinter dem Energieschirm, der das Landefeld umgab, brüllte ein Saurier. Ko-Antin hob den Umschlag, den er vor wenigen Augenblicken erhalten hatte.
„Scheint eine größere Sache zu sein", vermutete er. „Der junge Bursche wußte bestimmt nicht viel, sonst hätte ihn wahrscheinlich nichts abhalten können, uns mit seinem Wissen zu imponieren."
„Die SUSAMA und ihre Besatzung hat sich oft genug für schwierige Aufträge qualifiziert", sagte Arrek ruhig.
„Sie sind aber bescheiden", staunte Ko-Antin. „Ich hätte es nicht für möglich gehalten, daß an meiner Seite jemand soviel Selbstbewußtsein in sich heranzüchten könnte."
„Man lernt eben nie aus", versetzte Arrek.
Sie bestiegen einen der Personenwagen vor dem Verwaltungsgebäude. Arrek übernahm das Steuer.
Die SUSAMA stand am anderen Ende des Landefeldes. Das Duplikatorschiff durchmaß 650 Meter. Die Besatzung bestand zum größten Teil aus Wissenschaftlern. Die SUSAMA war mit drei Multi-Duplikatoren ausgerüstet.
Plötzlich hatte Ko-Antin das Verlangen, wieder an Bord seines Schiffes zu sein.
„Können Sie nicht schneller fahren?" fragte er Arrek.
Arrek beschleunigte, daß Ko-Antin in seinen Sitz gepreßt wurde. Wenige Minuten später hielten sie unterhalb des Landesteges an. Arrek schaltete die Robotsteuerung ein, und der Robotwagen glitt zum
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