0262 - Der Meisterplan
ebenso wie ich, daß wir nichts zu verlieren haben", dachte Gucky müde.
Er richtete eine Gedankensperre auf, weil er verhindern wollte, daß Marshall weitere Einwände erhob. Der Mutant würde jetzt Redhorse und Rhodan von der Lage an Bord des Duplikatorschiffes berichten.
Geduldig wartete Gucky, daß irgend etwas geschehen würde. Die Gedankenströme der Tefroder vermochte er nur undeutlich zu empfangen. Es war unmöglich, auf diesem Wege wichtige Informationen zu erlangen.
Plötzlich verstummte das Summen der Maschine. Gucky hätte nicht zu sagen vermocht, wie lange er bereits hier lag. Er schätzte jedoch, daß nicht mehr als eine Stunde verstrichen war. Während er wartete, daß man ihn aus seiner unangenehmen Lage befreite, überlegte er, wie er Tolot und Noir retten konnte. Würden sich die beiden anderen Gefangenen noch in einem Aufzeichnungsgerät befinden, oder war ihre Schablonisierung bereits abgeschlossen? Davon hing alles ab, denn Gucky ahnte, daß ihm die vorsichtigen Tefroder nur wenig Zeit für eine Flucht lassen würden.
Wenn er Gelegenheit dazu bekam, mußte er sich zunächst um Andre Noir kümmern. Der Haluter dagegen war stark genug, um den Tefrodern kurze Zeit widerstehen zu können.
Gucky fühlte, wie jemand nach ihm griff. Er wurde ein Stück durch das Kraftfeld im Innern des Aufzeichners gezerrt, dann kehrte die Schwerkraft zurück. Der Mausbiber wurde schlaff, doch er konnte die Augen öffnen und sich behutsam bewegen. Er wäre zu Boden gestürzt, wenn ihn nicht starke Arme aufgefangen und auf die Beine gestellt hätten. Er trug noch immer den Schutzanzug. Man hatte ihn also mit seiner Ausrüstung schablonisiert.
Auch dafür besaßen die Tefroder bestimmt einen Grund.
Mit schwankenden Schritten verließ Gucky den Aufzeichner. Die Helligkeit des Duplikatorraumes blendete ihn, so daß er zunächst Mühe hatte, irgend etwas zu erkennen.
Er wurde von bewaffneten Tefrodern umringt, die ihn neugierig betrachteten und offenbar warteten, was er unternehmen würde. Die meisten trugen Antiparahelme. Die Tefroder bildeten eine Gasse, so daß der Mausbiber außerhalb des roten Warnkreises treten konnte, der die Grenze des Strukturaufzeichners bildete.
In diesem Augenblick sah Gucky den Haluter.
Icho Tolot lag bewußtlos vor dem mittleren Käfig am Boden. Behutsam schickte Gucky eine telepathische Frage an Tolot. Der Haluter zeigte keinerlei Reaktion. Dafür empfing Guckys empfindliches Gehirn plötzlich Impulse aus der Nähe des dritten Käfigs.
Noir! Gucky blieb stehen und erweckte den Eindruck, als wüßte er nicht, wo er sich befand. Vor ihm stand ein baumlanger Tefroder und grinste. Das Grinsen würde ihm bald vergehen, schwor sich Gucky.
John! rief er den Telepathen an Bord der KC-1.
„Was ist passiert?" kam Marshalls prompte Antwort.
„Ich bin jetzt außerhalb des Käfigs", sendete Gucky. „Noir und Tolot ebenfalls. Der Haluter ist noch bewußtlos, doch Noir scheint jetzt zu erwachen. Benachrichtige Rhodan, daß ich zusammen mit dem Hypno in wenigen Augenblicken an Bord der CREST auftauchen werde."
„Sei vorsichtig!" ermahnte ihn Marshall.
„In Kürze werdet ihr soviel Mausbiber an Bord haben, daß ihr froh sein werdet, wenn ihr mich loshabt", dachte Gucky voll bitterer Ironie.
„Unsinn!" erwiderte Marshall heftig.
Gucky blickte zum dritten Aufzeichnungsgerät hinüber. Noir war gerade dabei, sich langsam aufzurichten. Drei Tefroder, die ihre Waffen gezogen hatten, schauten ihm dabei zu.
Gucky wußte, daß es unmöglich war, zu Noir hinüberzugehen. Das würden die Tefroder nicht zulassen. Es blieb keine andere Möglichkeit für den Mausbiber, als mit einem kurzen Teleportersprung die Stelle zu erreichen, wo der Mutant lag. Wenn er entmaterialisierte, würden die Tefroder so schockiert sein, daß sie dem Hypno keine Aufmerksamkeit mehr schenken würden. Diese Verwirrung mußte Gucky ausnutzen.
Wenn er Noir wenigstens über sein Vorhaben hätte informieren können. Der Mutant war noch zu benommen, um sich auf Gucky konzentrieren zu können. Der große Tefroder vor Gucky amüsierte sich immer noch.
Gucky watschelte auf ihn zu. Als er noch einen Meter von ihm entfernt war, hob der Mann den Arm.
Gucky hörte, wie jemand hinter seinem Rücken einen Befehl rief.
Das war für ihn das Signal.
Vor den Augen des Tefroders, dessen Lächeln zu einer Grimasse wurde, setzte Gucky zur Teleportation an. Fast gleichzeitig materialisierte er neben Andre Noir. Die Tefroder standen wie
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