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0265 - Des Satans Tätowierer

0265 - Des Satans Tätowierer

Titel: 0265 - Des Satans Tätowierer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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magisch aufgeladen und stammte aus einer Zeit, die längst finstere Vergangenheit war.
    Gregg kicherte, als seine Hand in die Tasche fuhr und den kleinen Stift umklammerten. Niemand wußte, daß er ihn besaß. Niemand ahnte, daß es ihn überhaupt noch gab, aber er hatte Nachforschungen angestellt und ihn schließlich gefunden. Oder auch nicht…
    Denn wie er in seinen Besitz gelangt war, konnte er nicht so recht sagen. Auf jeden Fall war es in der Nacht gewesen, da hatte er die Veränderung verspürt… Noch deutlich erinnerte er sich an das blaue Licht, das auf dem Wasser des Flusses schwebte, sich näherte und das am Ufer dümpelnde Hausboot erfaßte. Von diesem Moment an war alles anders gewesen. Sein Leben hatte sich verändert, und zwar schlagartig. Dennoch fand sich Gregg nicht zurecht. Er hatte kaum eine Erinnerung, irgendwie jedoch war ihm klar geworden, daß er eine Doppelexistenz führte. In seiner Brust oder in seinem Körper lebten zwei Seelen.
    Nur wußte er von seinen beiden Leben relativ wenig. Sein Erinnerungsvermögen war jeweils um die Hälfte gekürzt worden. Sehr seltsam…
    Aber Gregg gehörte zu den Typen, die sich mit neuen Situationen rasch abfanden. Irgendwie gefiel ihm die Existenz sogar, deshalb ließ er sich auch durch einige Ungereimtheiten nicht aus der Ruhe bringen. Er faßte es als Schicksal auf und sah dies durchaus positiv. Besonders eine Fähigkeit war bei ihm wieder voll ausgebrochen. Gelernt hatte er in seiner Jugend eigentlich nichts, bis auf eine Sache. Das Tätowieren!
    Schon als Kind hatte er sich dafür interessiert und überall seine Spuren hinterlassen. Später machte er diese Begabung dann zu einem Beruf und konnte davon einigermaßen leben. Schließlich kam eine Zeit, wo das Tätowieren nicht mehr ›in‹ war. Die Geschäfte gingen schlechter, und Gregg mußte seinen Laden schließen.
    Jahre vergingen. Mehr schlecht als recht hielt er sich über Wasser, verkroch sich in seinem Hausboot, das er einmal im Spiel gewonnen hatte, und stieg auch nicht mehr ins Geschäft ein, als es bei gewissen Schichten wieder Mode war, tätowiert herumzulaufen.
    Bis zu dem Zeitpunkt, als er den Stift fand. Da war es über ihn gekommen, und zeitlich fiel dieser Fund genau mit dem Sichten des blauen Lichts zusammen, das über der Themse schwebte.
    Dieses Licht hatte bei ihm wie eine Initialzündung gewirkt. Plötzlich wollte er wieder arbeiten. Nur ging dieser Wille nicht von ihm selbst aus, sondern wurde ihm eingeimpft. Da war eine andere Stimme, die ihm sagte, was er zu tun hatte.
    Und Gregg gehorchte.
    Wie auch jetzt, als er den Stift aus der Tasche holte. Es war ein dünner Stab.
    Gregg trat ans Fenster, schob den alten Lappen von Gardine ein wenig zur Seite, so daß Licht auf seine Hand und auf den Stift fiel.
    Er konnte die graue Farbe erkennen, die bei genauerem Hinsehen einen türkisfarbenen Einschlag aufwies. Ja, dieser Stift war etwas Besonderes. Manchmal hatte Gregg das Gefühl, als würde er nicht einmal von dieser Welt stammen.
    Er hustete trocken und sah, daß seine rechte Hand zuckte, ohne daß er sie selbst bewegte.
    Abermals hatte das Fremde in ihm die Regie übernommen. Seine dürre, hagere Gestalt straffte sich, ein Strom schien durch seine Adern zu fließen, der ihn aufblähte. Und gleichzeitig begann das Messer zu leuchten. Nicht das Metall an der Spitze, sondern der Griff des Stifts. Die eingeschossenen türkisfarbenen Schlieren übernahmen das Kommando und überdeckten alles andere. Ein Zeichen?
    Gregg stand still da. Er wußte, daß etwas passiert war. Mit jeder Faser seines Körpers spürte er dies, und plötzlich hatte er das Gefühl, als würde ihn die Kraft wegtragen. Er schwebte im leeren Raum. Die Innenwände des Schiffes verschwanden vor seinen Augen, eine völlig andere Umgebung erschien: Flammen, Licht, Kälte. Dann der Schrei!
    ***
    Mein Gott, damit hatte ich nicht gerechnet! Der Angestellte des Schauhauses stand nur zwei Schritte von mir entfernt. Die kleinen blauen Flammen führten wie dünne, gespenstische Finger einen makabren Tanz um seine Gestalt auf. Seine Gesichtszüge konnte ich wie durch einen Schleier erkennen. Sie wirkten auf eine seltsame und sehr blasse Weise verzerrt.
    Nick Preston sah ich neben mir. Er war zusammengezuckt, schüttelte den Kopf und flüsterte: »Wie bei Zack Ival. Verdammt, die gleichen Anzeichen. Auch er hat gebrannt!«
    Die Worte verstand ich zwar, aber ich reagierte nicht darauf. Der brennende Mann war jetzt wichtiger, denn

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