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0265 - Des Satans Tätowierer

0265 - Des Satans Tätowierer

Titel: 0265 - Des Satans Tätowierer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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interessierte ihn nicht.
    Seine Gestalt hüllte er in die blaue Wolke ein, die hochstieg und sogar die Kronen der Bäumen erreichte. Myxin sah seinen Gegner nicht.
    Arkonada hielt sich innerhalb des seltsamen Schleiers versteckt. Einen Schleier, den er auch schon im alten Atlantis getragen hatte, denn dafür war er berühmt gewesen.
    »Zeig dich, Arkonada!« forderte der Magier. »Los, komm aus deinem Versteck, damit wir kämpfen können!«
    Der Dämon dachte überhaupt nicht daran, Myxins Aufforderung Folge zu leisten. Er spielte sein eigenes Spiel, und es gelang ihm, die Wolke noch weiter auszubreiten, so daß sie Myxin erfaßte. Der kleine Magier blieb stehen. Mit dem Schwert in der rechten Hand stellte er sich seinem Feind, wobei er dessen Gedanken spürte, die durch die Wolke in sein Gehirn drangen.
    »Atlantis ist weit, Myxin, ich aber bin nahe. Sehr nahe sogar, und auch du wirst es spüren…«
    Kaum waren die Worte verklungen, als es im Zentrum der blauen Wolke aufleuchtete.
    Arkonadas Fratze entstand!
    Ein widerliches, ein verzerrtes, grausames Höllengesicht. Mit scharfen Falten, Runzeln und Linien, die wie festgebrannt in der Fratze standen.
    Das Gesicht zeigte keine normale Größe. Es war übergroß, flächig und gleichzeitig tief, umwirbelt von den Schatten der blauen bis türkisfarbenen Zentrumswolke. Wie Spiralnebel umkreisten die Scharten das Gesicht Sie verzerrten es, zogen es in die Länge, dann in die Breite, so daß es immer andere Formen annahm. Myxin wollte nicht mehr warten. Es war die reine Todesverachtung, mit der er vorstürmte und sich in die verdammte Wolke hineinwarf, wobei er auf das Zentrum zielte. Er mußte das Gesicht zerstören!
    Myxin glaubte, sich in einem tiefen Schacht zu befinden. Etwas preßte seinen Körper zusammen, und im nächsten Augenblick rammte er mit voller Wucht die goldene Klinge nach vorn. Er traf. Ein Schrei!
    Grell, markerschütternd. Dieses Geräusch trieb den kleinen Magier zurück. Seine Augen leuchteten. Hatte er es geschafft? War es ihm gelungen, Arkonada bereits mit dem ersten Streich zu vernichten?
    Fast wollte er es nicht glauben, als er innerhalb des blauen Zentrums eine Bewegung wahrnahm.
    Jemand tauchte hervor.
    Arkonada?
    Nein. Gregg war es!
    Doch wie sah er aus?
    Nicht Arkonada hatte die Schwertklinge erwischt, sondern Gregg. Voll ins Schwarze war sie gestoßen, und Myxin sah auf der rechten Brustseite des Tätowierers einen dunklen Fleck. Blut!
    Gregg hatte die Arme halb erhoben. Auf seinem Gesicht spiegelten sich Schmerz und Schrecken wider. Der Mund stand offen, die Augen waren weit aufgerissen, und hinter ihm erklang das Lachen des Dämons Arkonada.
    »Du wolltest mich erwischen, Myxin!« rief er lauthals in das Lachen hinein. »Du hast dir den Falschen ausgesucht. Ich bin von dir nicht zu töten. Ich war es in Atlantis nicht und werde es auch jetzt nicht sein. Du kannst zuschlagen, wann immer du willst, aber mich packst du nicht. Ein Wesen wie Arkonada ist unsterblich, Myxin, das solltest du dir merken.«
    Verzweifelt versuchte der kleine Magier, den blauen Wirbel mit seinen Blicken zu durchdringen. Er wollte ein Ziel haben, einen Punkt, den er angreifen konnte, aber er sah nur die Wirbel. Arkonada selbst hielt sich zurück. Gregg taumelte weiter. Tot war er nicht. Er wollte kämpfen, hob eine Hand und preßte sie auf seine Verletzung. Erst jetzt entdeckte Myxin in der anderen Hand des Menschen den Stift. Er gehörte Arkonada, das wußte Myxin ebenfalls, und er sprang vor, um die magische Nadel an sich zu reißen. Im selben Augenblick warf sich der schwerverletzte Gregg zurück. Myxin griff ins Leere, aber er hätte den anderen auch so nicht erwischt, denn die Kraft des alten Magiers aus Atlantis riß ihn in den kreiselnden blauen Wirbel hinein. Gregg wurde verschluckt.
    Myxin sah ihn nicht mehr. Er schaute nur in den Strudel hinein und hörte die fürchterlichen Schreie. Der kleine Magier erlebte, was Arkonada mit dem anstellte, der ihm nicht mehr gehorchte oder seiner nicht würdig war. Er vernichtete. Etwas anderes konnten die Schreie nicht zu bedeuten haben, das war Myxin klar. Sekunden später sah er seine Annahme bestätigt. Während er noch immer unschlüssig in den rasenden Wirbel starrte, sank die Geschwindigkeit, dafür jedoch begann es zu brodeln und zu kochen. Blauer Dampf wölkte Myxin entgegen, und im nächsten Augenblick flog ein dunkler Gegenstand aus dem sich bewegenden Schacht. Ein Mensch!
    Oder das, was von dem Menschen

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