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0265 - Todesschwadron

0265 - Todesschwadron

Titel: 0265 - Todesschwadron Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Werner Kurt Giesa
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Gelegenheit erhalten, eine Aufgabe zu erfüllen. Versagst du auch dann, wartet der Oronthos auf dich!«
    »Oh, Herr«, seufzte Tertius.
    Asmodis wandte sich ab. »Erbärmlicher Versager«, knurrte er grimmig und schritt durch die Flammen davon. »Ich werde eine ganz besondere Aufgabe für dich finden«, murmelte er. »Warte es nur ab…«
    ***
    Mike Miller pfiff ein vergnügtes Liedchen, wirbelte den Schlüssel am Schlüsselbund einmal um die linke Hand und trat durch das schmiedeeiserne Gittertor. Seine Villa am Stadtrand, mitten im Prominentenviertel Londons, im Westend, wurde von einer hohen Mauer geschützt.
    Miller, Top-Kameramann einer großen Filmfirma, schloß das Tor hinter sich ab und schärfte damit auch die Alarmanlage. Auf der Straße stand sein Jaguar. Er sah kurz auf die Uhr und stellte fest, daß er gut in der Zeit lag. Wenn er ein wenig schneller fuhr, erreichte er die Disco als einer der ersten und konnte unter dem auftauchenden weiblichen »Material« ungehindert aussuchen, was und wer sich als Gespielin für die kommende Nacht eignete.
    Miller verdiente mit seinem Job nicht schlecht und lebte entsprechend. Er nahm, was kam, und genoß den Augenblick.
    Daß dies sein letzter Augenblick sein sollte, erfuhr er schon Sekunden später. Er drehte sich zum Wagen um, als er Quartus gegenüberstand.
    Miller stutzte und schüttelte den Kopf. »Ich habe doch nicht getrunken«, stellte er fest. »Und einen Röntgenschirm trage ich doch auch nicht spazieren…«
    Trotzdem saß auf den Schultern des Mannes neben seinem Wagen ein Totenschädel. Leere Augenhöhlen und die leicht vorspringenden Zähne starrten Miller an.
    Das konnte auch kein übler Scherz sein. Dafür war der Schädel zu klein. Da hatte sich niemand eine Maske über den Kopf gestreift, sondern das Ding mußte echt sein. Zu weiteren Überlegungen kam Miller nicht mehr, weil der Totenkopfmann ihn ohne Warnung angriff.
    Und das auf offener Straße! Sicher, es war schon spät, aber die Laternen brannten und erleuchteten die Szene. Und der nächste Bobby war mit Sicherheit nicht weit.
    Miller wehrte sich, prügelte mit beiden Fäusten auf seinen Gegner ein. Er trainierte ständig, nicht allein, um seine Idealfigur zu halten und damit die abends aufzureißenden Disco-Schönheiten zu beeindrucken, sondern weil er sich so sicherer und jederzeit überlegen fühlte. Aber gegen diesen Knochenmann kam er nicht an. Der fiel über ihn her, blockte alle Schläge ab und griff immer wieder nach Millers Hals.
    Jede Berührung des Unheimlichen schmerzte und ließ Kälteschauer durch Miller rieseln. Er schrie, und sein Schreien wurde zum Stöhnen, als er mehr und mehr in die Knie gezwungen wurde. Der andere war einfach stärker, und Miller begriff nicht, woher er diese Kraft nahm. Und er war schnell, blockte jeden Karateschlag schon im Ansatz ab.
    Miller sah plötzlich nur noch Dunkelheit. Dann fühlte er nichts mehr, atmete nicht mehr, sank klappernd und rasselnd zu Boden.
    Der herbeieilende Streifenpolizist, durch Kampflärm und Schreie alarmiert, sah noch eine hochgewachsene Gestalt mit einem Totenschädel, die sich vor seinen Augen auflöste. Und vor dem schmiedeeisernen Tor lag ein Skelett, das Mike Millers Kleidung trug. Seine Kleidung, sein Geld, seinen Ausweis, seine Schlüssel.
    Miller war tot!
    Die herbeigerufene Mordkommission von Scotland Yard stand vor einem Rätsel.
    Quartus hatte seine Aufgabe erfüllt.
    ***
    Quintus trat aus dem Schatten hervor, als der Mann direkt vor seinem Mercedes stand. Der Dämonische mit den breit zu Seite stehenden, spitzen Ohren grinste wie ein hungriges Krokodil und machte einige rasche Handbewegungen.
    Quintus besaß eine ganz besondere Spielart dessen, was manche Leute Humor nennen. Es machte ihm teuflisches Vergnügen, nicht zu morden, sondern zu verblüffen und zu schockieren.
    Gerhards sah ihn, als Quintus ihn ansprach. Er stufte Quintus als eine Art Mißgeburt ein, die ihm höchst gefährlich erschien. Es war besser, so bald wie möglich zu verschwinden. Gerhards schob den Schlüssel ins Türschloß des Wagens.
    Genauer gesagt, er wollte es tun.
    Denn dieser Wagen war von einem Moment zum anderen verschwunden.
    Gerhards glaubte seinen Augen nicht trauen zu dürfen. Er sah zu Quintus, und dessen Grinsen wurde zu einem höhnischen Gemecker wie von einem Ziegenbock.
    Gerhards begriff nicht, wie dieser Bursche es gemacht hatte, aber er begriff, daß der etwas mit dem Verschwinden seines Wagens zu tun haben mußte. Er warf

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