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0267 - Dämon der sieben Meere

0267 - Dämon der sieben Meere

Titel: 0267 - Dämon der sieben Meere Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Werner Kurt Giesa
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Willen!«
    Sie selbst war zu schwach, um wie Tarzan an dem Seil emporzuturnen. Aber zu ihrem Glück begriff der Mann oben am Deck und begann sie hinaufzuziehen. Gerade noch rechtzeitig, denn in diesem Moment beschlossen die Haie, einen neuen Vorstoß zu wagen. Haarscharf unter Nicole pflügten sie durch das Wasser, und einer schlug dumpf gegen die schwarze Bordwand.
    Eine Minute später warf sich Nicole erschöpft und naß wie eine gebadete Katze auf die hölzernen Planken. Sie hatte es geschafft.
    Aber gerettet war sie längst noch nicht. Sie befand sich nach wie vor an Bord des Feindes, und der war noch nicht besiegt.
    Vielleicht ließ er sich überhaupt nicht besiegen…
    Sie fragte sich, was aus Zamorra geworden war.
    ***
    Zamorra erwachte aus seiner Bewußtlosigkeit, als ihn die beiden Durchsichtigen zum Achterdeck schleiften. Sie hielten ihn an den Armen und zogen ihn einfach hinter sich her.
    Er wußte nicht, was sie mit ihm vorhatten, aber es konnte nichts Gutes sein. Zamorra spannte die Muskeln an und schnellte sich den beiden Gespenstischen entgegen, versuchte sich dabei aus ihrem Griff zu drehen. Er brachte sie damit zu Fall, und einer ließ auch los, aber als Zamorra mit der jetzt freien Hand nach dem zweiten schlug, ging der Hieb glatt durch den Geistermatrosen hindurch.
    »Asha ryal n’hen zvar«, schrie Zamorra einen Zauberspruch der Silbermond-Druiden. Es war nur ein leichter Zauber, der nicht lange anhielt, aber die Wirkung war verblüffend. Die beiden Gespenster verfestigten sich. Zamorra setzte sofort einen zweiten Schlag hinterher und betäubte einen seiner Gegner. Der zweite sprang zurück und zerrte eine Art Machete aus dem Gärtel, um damit nach Zamorra zu schlagen.
    Der Professor wich dem Hieb aus und versuchte erst einmal, Abstand zwischen seinem Gegner und sich zu gewinnen. Der Ju-Ju-Stab war irgendwo oben auf der Kommandobrücke, und er besaß außer dem unzuverlässigen Amulett derzeit keine Waffe mehr.
    Der Durchsichtige setzte ihm nach. Als Zamorra versuchte, zur Schiffsmitte hin auszuweichen, sprang der Durchsichtige über ein paar Hindernisse hinweg und verlegte Zamorra den Weg.
    Zamorra war sich nicht sicher, wie lange der Zauber noch anhielt, der den Gespenstischen greifbar machte. Er griff nach einem losen Belegnagel, faßte ihn mit beiden Händen und stürmte auf den Gegner los. Der versuchte mit der Machete, Zamorras Behelfswaffe beiseitezuschlagen, aber die Klinge verhakte sich darin. Zamorra drehte ihm die Machete aus den Händen und schleuderte den Gespenstischen zugleich mit einem Fußtritt zu Boden. Dann betäubte er ihn mit einem Fausthieb.
    Auch bei Gespenstern, die ihn umbringen wollten, brachte er es nicht fertig, Zu töten…
    Sofern dies überhaupt wirkliche Gespenster waren. Er zweifelte plötzlich daran. Die aus dem Holz befreite Machete in der Hand, sah er sich um. Da kamen sie von der ANTARES zurück, die Menschenfänger! Sie brachten die Matrosen und Seesoldaten des Kreuzers und schleppten sie unter Deck, in einer Kolonne, die scheinbar nicht abreißen wollte.
    Zamorra konnte nichts dagegen unternehmen.
    Unwillkürlich tastete er nach seinem Amulett. Aber es war und blieb metallisch kühl. Es sprach nicht auf die teuflische Magie an, die hier regierte.
    Ein paar Sekunden lang hatte er nicht aufgepaßt, erholte sich wieder von dem Schlag, und zugleich verlor er seine Festigkeit. Aber er war dennoch kampffähig, und das nutzte er aus. Zamorra hörte noch das Pfeifen in der Luft, dann erwischte ihn der harte Schlag. Ein schweres Tau wickelte sich, peitschenartig geschleudert, blitzschnell um seinen Körper und riß ihn zu Boden. Die Machete entfiel seiner Hand, und da wurde er schon über die Decksplanken nach achtem geschleift! Er faßte nach dem Tau, versuchte, sich herumrollend zu befreien, aber als er es endlich geschafft hatte, war es zu spät. Der Geistermatrose schleuderte ihn in ein schwarzes Loch vor dem Achterkastell.
    Zamorra versuchte noch, seinen Sturz zu verhindern, aber es gelang ihm nicht mehr. Lautlos verschwand er in der Tiefe.
    ***
    Der Kuttenträger befahl den Rückzug. Er war mit der Aktion zufrieden. Wer in der ANTARES seinem Bann nicht unterlag, der wurde auch nicht gebraucht. Er hatte jetzt Opfer genug für den Gefräßigen, für lange Zeit.
    »Löst die Haken und Seile«, befahl er. »Schiff wenden. Wir kehren zurück.«
    Die Durchsichtigen trennten die beiden Schiffe voneinander. Langsam schwang der schwarze Segler herum. Ein Teil der

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