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0267 - Die Taximörder von New York

0267 - Die Taximörder von New York

Titel: 0267 - Die Taximörder von New York Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Die Taximörder von New York
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schüttelte den Kopf. Phil ging zum Schreibtisch und holte unser Vergrößerungsglas.
    »Dann nimm mal die Lupe zu Hilfe, Jerry!«
    Ich ging zum Fenster und betrachtete das Foto zum drittenmal. Gerade als ich es aufgeben wollte, fiel mir ein Gl auf, der ganz rechts im Bild am Boden kniete. Es fiel mir wie Schuppen von den Augen.
    »Mensch, Phil. Ist das nicht unser Freund Hakennase?«
    »Na, endlich«, stöhnte mein Freund. »Das hat aber lange gedauert. Es besteht kein Zeifel, daß es sich um den Mann handelt, den Mr. Gibbons aus Portland als Robby Gleason bezeichnet. Und damit steht für mich fest, daß es sich wirklich um eine Gruppe von Männern dreht, die im Koreakrieg gemeinsam an der Front waren.«
    Ich meldete sofort ein Gespräch nach Washington an und ließ mich mit dem Pentagon verbinden. Man konnte mir noch nichts sagen. Es war nicht so einfach, das Material über die damals verstreut eingesetzten Truppenverbände zu sichten. Außerdem war uns mit Regimentsnummem wenig gedient. Man versprach mir, Himmel und Hölle in Bewegung zu setzen, um die gewünschten Auskünfte einzuholen. Ich legte den Hörer auf und sah Phil an. »Ich schlage vor, wir lassen in jedem Fall eine Fahndung nach Gleason anrollen. Die City Police muß Razzien durchführen. Vornehmlich die Bowery muß durchgekämmt werden. Und wenn alles sinnlos sein sollte, versucht werden muß es.«
    Phil pflichtete mir bei, und so war es eine beschlossene Sache.
    Am Dienstag saßen wir wie auf glühenden Kohlen. Der Unbekannte hatte mir diesmal keinen Brief geschrieben, und ich wußte nicht recht, was ich davon halten sollte. Entweder erschien ihm sein bisheriges Spiel zu gewagt, oder der Stichtag für seinen Coup war gekommen. Wir verzichteten auf einen Großeinsatz, gaben aber erhöhte Alarmbereitschaft für alle Polizeistationen. In der Center Street, wie bei uns, standen auf dem Hof Fahrzeuge mit laufendem Motor bereit. Am Nachmittag hatten wir noch einmal alle Banken gewarnt.
    Gegen drei Uhr früh erreichte uns die Meldung, daß man vor dem Portal des New York Hospital, in der York Avenue, einen toten Taxifahrer hinter dem Steuer seines Wagens gefunden hatte. Mit dem Jaguar brauchten wir bis dort knapp drei Minuten. Die 69. Straße Ost, in der unser Distriktgebäude liegt, führt nämlich direkt zum Hospital. Es war gewissermaßen ein Mord in der Nachbarschaft, der geradezu eine Herausforderung darstellte. Wir waren noch vor der Mordkommission am Tatort. Die Beamten des Streifenwagens hielten die wenigen Nachtschwärmer zurück, die sich neugierig herandrängten. Der Mörder hatte den Driver von hinten erstochen. Die Geldtasche hatte der arme Kerl noch um. Man legte also keinen Wert mehr darauf, uns einen Raubmord vorzugaukeln. Im Handschuhfach fanden wir seinen Führerschein. Er - hieß Willie Potter und wohnte in der Murray Street, im City Hall District.
    »Ich nehme an«, meinte Phil, »daß der Mörder dem Driver das Hospital als Fahrtziel angegeben hat. Wahrscheinlich hat er ihm erzählt, seine Frau oder sonst wer läge im Sterben.« Ich nickte.
    Wir gingen zu unserem Jaguar zurück und warteten das Eintreffen der Mordkommission ab. Es dauerte auch gar nicht lange. Sirenengeheul, zuckende Rotlichter und quietschende Bremsen. Dann sprang Lieutenant Tyber aus einem Wägen heraus und trat an das Taxi heran. Er besah sich die Szenerie und kam dann zu uns. Sah uns mit verkniffenem Gesicht an.
    »Wenn das so weitergeht, hänge ich den Beruf an den Nagel.«
    Ich informierte ihn über die letzten Ereignisse und bat um die Ergebnisse seiner Untersuchung.
    Tyber seufzte. »Na, dann wollen wir mal wieder! Ihr könnt ruhig ins Bett kriechen. Ich reiche euch das Ergebnis der Untersuchung ’rein.«
    Wir verabschiedeten uns von ihm und fuhren zum Distriktgebäude zurück.
    Die folgende Woche blieb ruhig.
    Am Samstag erhielt ich einen Brief mit dem folgenden Wortlaut:
    Mr. Cotton!
    Am Dienstag wird es noch einmal Arbeit für Sie geben. Halten Sie die Augen offen. Vor allem im Harlem District. Mehr kann ich Ihnen beim besten Willen nicht sagen. Nur soviel noch, es wird keinen Mord mehr geben.
    Ihr Taxi-Mörder
    Ich gab Phil den Brief. »Was hältst du davon, Alter?«
    »Nichts Jerry. Es ist eine Finte. In Harlem gibt es nur kleinere Bankfilialen, die für unsere Gang kaum interessant sein dürften. Sie wollen uns nur weit vom Schuß wissen.«
    Ich nickte. »Ich bin ganz deiner Meinung, Phil. Wir werden wieder erhöhte Alarmbereitschaft geben und

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