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Bille und Zottel 16 - Pusztaferien und Ponybriefe

Bille und Zottel 16 - Pusztaferien und Ponybriefe

Titel: Bille und Zottel 16 - Pusztaferien und Ponybriefe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tina Caspari
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Große Pläne

    „Ihr solltet Bille wirklich besser erziehen! Sie hat den halben Führstrick aufgefressen!“
    Florian hielt seinem Bruder Simon vorwurfsvoll das angeknabberte Ende eines altersschwachen Hanfstrickes vor die Nase. Simon blickte verständnislos erst auf das zerfaserte Ende in Florians Hand, dann auf seine Schwester Bettina, die hinter ihm den Stall betrat.
    Aus einer der Boxen tauchte lachend Bille auf. „Keine Verwechslungen bitte! Für die Untaten meiner vierbeinigen Tochter bin ich nicht verantwortlich! Glaubst du, daß einem Fohlen so ein Strick im Magen schaden kann?“
    Simon stöhnte erleichtert.
    „Für einen Augenblick war ich ganz durcheinander. Vielleicht hätten wir sie doch nicht nach dir nennen sollen! Wir werden ihren Namen anders abkürzen müssen. Sibyl oder Billy oder Silly. Sonst kriege ich jedesmal einen Schock, wenn mir jemand von ihren Streichen erzählt!“ Dann legte er zärtlich den Arm um die Schultern seiner Freundin. „Nein“, fügte er ernst hinzu, „der schadet ihr sicher nicht, er ist ja nicht aus Kunststoff. Sie wird ihn verdauen und ausscheiden wie Stroh oder zernagtes Holz. Du solltest sie bei Zottel in die Lehre geben, der wird ihr beibringen, Ungenießbares von wahren Leckerbissen zu unterscheiden.“
    Gemeinsam gingen sie die Stallgasse hinauf, an den Boxen der Mutterstuten vorbei, die entweder mit schweren runden Bäuchen der Stunde der Geburt ihres Pferdekindes entgegendösten oder bereits mit einem Fohlen diesen Trakt des alten Groß-Willmsdorfer Pferdestalles bewohnten, wo sie vor der Unruhe draußen abgeschirmt waren. Schließlich machten sie vor der Box der hübschen Fuchsstute Sinfonie halt. Das Fohlen Sibylle, bei dem sie vor wenigen Wochen Geburtshilfe geleistet hatten, glich seiner Mutter bis auf Kleinigkeiten. Die breite schneeweiße Blesse Sinfonies schien bei der Kleinen zu einem gleichmäßigen Kreidestrich geschrumpft, die hohen weißen Strümpfe der Stute erinnerten bei dem Pferdekind eher an rutschende Söckchen. Nur das Temperament hatte die kleine Sibylle ganz und gar von der Mutter geerbt.
    Bille öffnete die Boxentür und trat ein. Simon, der ihr folgte, hatte Mühe, die Tür schnell genug wieder zu schließen, denn das Fohlen entdeckte die Möglichkeit auszureißen sofort und stand in Sekundenschnelle neben ihm, um sich hinauszudrängen.
    „He, hiergeblieben! Du bist ja schneller als der Schall! Hast du das gesehen?“ Simon schob das neugierige Pferdekind liebevoll zurück.
    Bille lachte.
    „Wollte sie dich reinlegen? Das ist nicht das erste Mal. Dem alten Petersen ist sie schon mehrmals entwischt. Sie hat ganz richtig erkannt, daß er nicht mehr so schnell laufen kann. Das nützt sie schamlos aus!“
    „Intelligent auch noch! Da kann ich mich ja auf was gefaßt machen, wenn ich dich eines Tages unterm Sattel habe. Aber wenn wir zwei uns einig werden, dann sollst du mal sehen! Dann sahnen wir ab, daß sich Bille die Große die Augen reiben wird vor Staunen!“
    „Abwarten!“ widersprach Bille schmunzelnd. „Schließlich habe ich da auch noch so ein paar Geheimwaffen im Stall.“
    „Wir werden uns die Siege brüderlich teilen. Was meinst du“, Simon klopfte dem Fohlen zärtlich den Hals, „schließlich bleibt’s ja in der Familie, oder?“
    Wie zur Bestätigung rieb das Fohlen seine Nase an Simons Brust. Dann erinnerte es sich daran, daß es bereits wieder bohrenden Hunger verspürte, und wandte sich der Stute zu, um zu trinken. Aber kaum wollten Simon und Bille sich leise hinausschleichen, ließ es von seiner Mahlzeit ab und versuchte, ihnen zu folgen.
    „Das geht leider nicht, mein Mädchen, heute wird drinnen gespielt. In zwei, drei Tagen, wenn die Koppeln nicht mehr so aufgeweicht sind, dürft ihr hinaus. Da kannst du dich dann austoben“, tröstete Bille das temperamentvolle Pferdekind.
    „So ein Schlitzohr!“ Simon grinste. „Ich muß sagen, die Ähnlichkeit ist nicht von der Hand zu weisen.“
    „Zwischen ihr und Sinfonie?“
    „O nein. Zwischen ihr und ihrer großen Namensschwester. Die muß auch immer ihren Kopf durchsetzen.“
    Bille zwickte ihren Freund energisch in die Rippen. „Das nimmst du sofort zurück!“
    „Pst! Wir sind auf der Mütter-Station!“ Simon legte in übertriebener Besorgnis den Finger an die Lippen. „Äußerste Ruhe bitte! Gekämpft wird nur auf dem Hof oder auf dem Heuboden.“
    „Das kannst du haben!“
    Bille ergriff Simons Arm und zog ihn nach draußen, vorbei an Florian und

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