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0268 - Mit Vollgas in den Abgrund

0268 - Mit Vollgas in den Abgrund

Titel: 0268 - Mit Vollgas in den Abgrund Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mit Vollgas in den Abgrund
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Wanst, glotzen einen an… ja, Bulle, genau mit so’n Blick wie Sie glotzen sie einem an. Trimmen sie euch auf den Blick?«
    »Kann ich Legger sprechen?«, wiederholte ich geduldig.
    Sie zuckte die Schultern. »Meinetwegen. Wenn ich ihm sage, dass einer von seinen Cop-Lieblingen hier ist, wird er wenigstens aufstehen. Sonst liegt er doch bis zum Mittag im Bett. Kommen Sie rein!«
    Sie schlurfte mir voraus. Im Haus roch es wie in einem Ziegenstall. Sie stieß eine Tür auf.
    »Gehen Sie da rein. Warten Sie, bis er sich angezogen hat.«
    Alles in dem Raum, der einmal das Wohnzimmer gewesen zu sein schien, atmete Verfall. Der Staub lag fingerdick auf den wenigen Möbelstücken. Ich wagte es nicht, einen der Stühle zu benutzen, aus Furcht, er könnte unter mir zusammenbrechen.
    Ungefähr nach fünf Minuten erschien ein Mann, dem anzusehen war, dass er aus dem Bett kam. Ich wusste, dass Shug Legger erst zweiundvierzig Jahre alt war, aber er sah aus, als hätte er die Sechzig erreicht. Er war fast kahl, seine Augen lagen tief in den Höhlen, sein Gebiss war lückenhaft. Er war nur mit einem Unterhemd und einer Hose bekleidet. An den Füßen trug er zerschlissene Pantoffel.
    »Ich will keinen von euch mehr in meinem Haus sehen«, schrie er mich an. »Glaubt ihr, ich hätte Lust, mir euretwegen den Hals abschneiden zu lassen?«
    Ich musterte ihn ruhig.
    »Wer würde dir den Hals abschneiden, wenn du mit einem G-man sprichst?«
    Er starrte mich aus trüben Augen an. Dann ging sein Mund in die Breite, und er zeigte die schwarzen Stummel seiner Zähne in einem breiten Grinsen.
    »Wenn ich dir sage, G-man, dass James Bash mir den Hals abschneiden würde, so nützt dir das auch nichts. Mach mir doch kein Theater vor! Ich kenne den Rummel!«
    »Wenn ich so leben müsste wie du, Shug, hätte ich nicht so viel Angst. Viel Spaß kann es nicht machen, unter solchen Umständen zu vegetieren.«
    »Kann ich dafür, dass ich wie eine Ratte hause?«, schrie er. »Wer hat mich in dieses Loch gebracht? G-man, ich…«
    »Ich weiß, dass du früher ’ne ziemlich große Nummer in der Stadt warst.«
    In seinen trüben Augen leuchtete es auf.
    »Gib mir ’ne Zigarette!«, verlangte er. »Whisky hast du wohl nicht bei dir, wie?«
    Ich hielt ihm die Packung hin und gab ihm auch Feuer.
    »Verdammt«, sagte er und stieß den Rauch aus, »und ob ich ’ne Nummer war! Zehntausend und mehr habe ich im Monat gemacht, und keiner von den Jungs wagte es, mich schief anzusehen.«
    Ich hatte ihn da, wo ich ihn haben wollte. Er redete und redete von seinen früheren Glanzzeiten; er prahlte mit den Anzügen, die er besessen hatte, mit den Girls, die auf ihn geflogen waren. Es genügte ein halber Satz von mir, um ihn vom Prahlen in eine Hasstirade gegen den Mann zu lenken, der ihn entthront hatte: James Bash.
    »Okay, Shug«, sagte ich, als er sich erschöpft hatte. »Er hat dich zu dem gemacht, was du jetzt bist. Du hasst ihn! Aber du kannst nichts gegen ihn unternehmen. Wir können es. Also hilf uns!«
    Er schüttelte den Kopf.
    »Bash macht sich die Hände selbst nicht schmutzig. Ich weiß nichts über Bashs Verbrechen, die er eigenhändig begangen hat. Er hat seine Leute für jede Arbeit. Er kocht die Verbrechen nur aus.«
    »Vor vierzehn Tagen war ein anderer G-man bei dir, Shug.«
    »Dem konnte ich auch nicht mehr sagen als dir.« Er lachte heiser.
    »Der Junge fragte mich, wie er an ein Jugendbildnis Bashs kommen könnte. Zum Henker, ich möchte wahrhaftig wissen, wie ihr glaubt, Bash an die Angel kriegen zu können, wenn ihr wisst, wie er vor zwanzig Jahren aussah?«
    Ich hielt ihm noch einmal das Zigarettenpäckchen hin.
    »Hast du ihm einen Tipp geben können?«, fragte ich in einem Ton, als handele es sich um eine nebensächliche Angelegenheit.
    Shug bediente sich.
    »Na, ich sagte ihm, er müsse sich an ’ne Freundin von Bash heranmachen, aber ich weiß nicht, welche Lady augenblicklich die Ehre hat, seine Freundin zu sein, oder ob er sich überhaupt noch eine hält. Vor sechs oder sieben Jahren war es Elizah Marun, aber er hat sie längst abgesägt.«
    »Du kennst ihre Adresse?«
    Er gab einen Knurrlaut von sich. »Klar, sie wohnt in ’ner hübschen Villa in der Tennington Avenue. Bash hat ihr die Hütte geschenkt. Von Zeit zu Zeit packt ihn das Bedürfnis, groß anzugeben, und dann lässt er die Dollarscheine nur so fliegen. Elizah hat ’nen günstigen Augenblick erwischt. Er ließ sie in der Villa, als er sonst keinen Wert mehr auf ihre

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