Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
0268 - Mit Vollgas in den Abgrund

0268 - Mit Vollgas in den Abgrund

Titel: 0268 - Mit Vollgas in den Abgrund Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mit Vollgas in den Abgrund
Vom Netzwerk:
ich Ihren Kollegen nicht getötet… jedenfalls nicht mit diesen Händen.«
    ***
    Ich zwang den aufsteigenden Zorn nieder. Es hatte keinen Sinn, sich durch den Verbrecher provozieren zu lassen.
    Dass Allans Tod auf Bashs Konto kam, stand fest. Dass er die Strafe für dieses und seine anderen Verbrechen erhielt, das allein war wichtig.
    »Wenn das alles ist, was Sie mir zu sagen haben, können Sie mir Ihre Patenttür öffnen.«
    »Sie sollten erkennen, Cotton, dass Ihnen, wenn Sie sich weiter gegen mich stellen, das gleiche Schicksal wie Allan Steve zustoßen könnte. Nehmen Sie hingegen Vernunft an, so…« Er brach ab und sah mich auffordernd an.
    »Soll ich Ihnen jetzt die Summe nennen, für die ich zu kaufen bin?«, fragte ich. »Haben Sie schon einmal einen G-man kaufen können, Bash? Wir sind nicht zu bestechen. Sie sollten das wissen.«
    »Ich kenne viele Leute, die zuerst große Töne redeten, aber sie taten es nur, um ihren Preis in die Höhe zu treiben. Ich wette, dass auch Sie Ihren Preis haben.«
    »Ich könnte mir den Spaß machen, über dieses Thema einigen Zauber mit Ihnen zu veranstalten«, sagte ich, »aber es wäre Zeitverschwendung. Ich weiß, dass Sie zu gerissen sind, um darauf hereinzufallen.«
    Mit Erstaunen sah ich, dass James Bash wieder lächelte, als ich ihn gerissen nannte. Der Mann musste ungeheuer eitel sein, und ich begann zu begreifen, dass diese Eitelkeit und der Wunsch, sie zu befriedigen, der Motor seiner Taten sein musste. Ich ahnte, dass die Eitelkeit seine verwundbare Stelle war.
    »Ich frage mich, warum Sie Allan erledigen ließen. War er Ihnen zu dicht auf den Fersen?«
    »Niemand ist je zu nahe an mich herangekommen«, antwortete er großspurig.
    »Sie waren nicht immer der große Boss, für den Sie sich heute halten, Bash. Es gab eine Zeit, in der Sie froh waren, wenn Charly Doun Ihnen ein paar Dollar in die Hand drückte. Damals mussten Sie sich vor Burschen wie Mosher Welsh und vor seinen Leuten fürchten und ihnen aus dem Weg gehen.«
    Bashs hässlicher Mund verzog sich.
    »Ich habe mich nie vor jemandem gefürchtet«, sagte er. Seine Stimme bekam einen kreischenden Tonfall. »Schon gar nicht vor einem Polizei-Köter von Ihrer Sorte, Cotton!«
    »Ich spreche nicht von heute, sondern von der Zeit vor fünfundzwanzig Jahren. Wenn Sid Kanovsky schneller geschossen hätte, dann… Sagen Sie die Wahrheit, Bash, hatten Sie damals keine Angst, als Sie in den Drugstore gingen, um Kanovsky umzulegen?«
    Er fuhr aus seinem Sessel hoch. Es war ein überraschender Anblick, denn er wurde nur wenig größer, als er aufstand, um wesentlich weniger jedenfalls als ein normal gewachsener Mensch. Sein Kopf machte zuckende Bewegungen, und er schrie: »An den verrosteten Haken werdet ihr mich nicht hängen. Ich war’s nicht. Der Fall wurde nie aufgeklärt.«
    »Er kann noch aufgeklärt werden. Ein Mord ist noch nicht verjährt.«
    Er stemmte die Hände, zu Fäusten geballt, auf die polierte Schreibtischplatte. Er bemühte sich, seine Erregung niederzukämpfen.
    »Sie bluffen, G-man. Warum suchen Sie nicht noch ein paar alte Morde aus Ihren Akten und hängen Sie sie mir an. Vielleicht finden Sie noch Verbrechen, die bisher Jesse James oder sonst einem Wildwest-Banditen zugeschrieben worden sind. Sie werden sie mühelos auf mich zurechtschneiden können.«
    Er sah sich nach Sander und Hank Borround um, und beide lachten beifällig; Sander kichernd und fast wie ein Mädchen, Borround wiehernd wie ein Gaul.
    »Der Mord an Kanovsky ist der einzige, für den Sie infrage kommen. Über alle anderen brauchen Sie sich keine Gedanken zu machen, aber über diesen einen Mord müssen Sie sich Gedanken machen…, Kleiner.«
    Es war eine gezielte Bosheit, dass ich ihn mit dem Spitznamen nannte, mit dem ihn New Yorks Ganoven vor fünfundzwanzig Jahren gerufen hatten, aber ich hatte nicht erwartet, dass er eine solche Wirkung zeigte. Er verfärbte sich, als hätte ihn ein knallharter Brocken genau auf den Punkt getroffen. Sein Unterkiefer klappte herunter, seine Lippen zitterten, und die Kälte war aus seinen Augen verschwunden.
    Er rang nach Atem.
    »Hank…«, stieß er so mühsam hervor, als wäre seine Zunge gelähmt und er müsse ihr jeden Laut abringen. »Kill… ihn!«
    Ich hielt die Pistole so schnell in der Hand, als wäre sie hineingezaubert worden.
    »Los, Bash«, sagte ich ruhig. »Wiederholen Sie den Befehl noch einmal, und du, Borround, mach dich an die Ausführung! Es vereinfacht alles, wenn ich

Weitere Kostenlose Bücher