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0268 - Wikkas Rache

0268 - Wikkas Rache

Titel: 0268 - Wikkas Rache Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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immer mehr Nahrung fanden, die Schreie der Menschen gellten und sich das Feuer weiter ausbreitete.
    Wikka hatte dafür keinen Blick mehr. Sie schaute nach vorn, sah, was vor ihren Augen ablief, und das war grausam genug.
    Ohne sie befanden sich noch fünf Menschen in der Folterkammer. Zwei Soldaten, der Hexenwürger, ein verwachsener Folterknecht und Jane Collins!
    Ihr ging es dreckig.
    Und ihre Schreie waren es, die die Stille durchschnitten. Jane befand sich in einer bedauernswerten Lage. Man hatte sie auf ein Folterrad gespannt.
    Ihr Rücken war durchgebogen. Arme und Beine langgestreckt, von Stricken wurde sie gehalten, während der Folterknecht an einer Kurbel stand, sie mit der rechten Hand umklammert hielt und das Rad jeweils um ein winziges Stück weiterdrehte.
    Der Hexenwürger stand neben der mit Stricken zusätzlich gefesselten Jane Collins und hielt eine glühende Zange in der Hand, mit deren Backen er Jane Collins malträtieren wollte.
    Und er hatte es bereits getan.
    Die Oberhexe sah deutlich die Brandflecken auf der Haut der ehemaligen Detektivin. Sogar Rauch stieg noch in die Höhe.
    Wikkas Auftreten hatte die anderen völlig überrascht. Sie wußten plötzlich nicht mehr, was sie machen sollten, ihre Blicke richteten sich auf eine Gestalt, die einem gräßlichen Alptraum entsprungen sein konnte.
    Wikka war nicht mehr das, was sie früher einmal gewesen war. Sie hatte sich verändert.
    Keine helle Haut mehr, keine Schlangen, die aus ihrer Stirn stachen. Als sie versuchte, den Hexenstein anzugreifen, war es geschehen. Dieser Stein, von dem niemand so genau wußte, wo er herstammte, hatte ihren Angriff nicht nur ab-, sondern auch zurückgeschmettert, und Wikka konnte keinen Gegenzauber aufbauen. Sie wurde voll getroffen.
    Die Kraft des Steins machte Wikka zu einer anderen, zu einer Bestie, einem grauenerregenden Monstrum mit der Haut einer Mumie, aus der nur die Aufäpfel schaurigweiß hervorstachen.
    Auch ihre Hände waren in Mitleidenschaft gezogen worden. Sie glichen schwarzen Krallen, die leicht glänzten und sehr lange Nägel besaßen. Die einst so mit kalter Schönheit ausgestattete Wikka glich nun einem schrecklichen Monstrum.
    Sie hatte sich den Weg in den Folterkeller regelrecht freigekämpft. Männer, die sie aufhalten wollten, lebten nicht mehr, denn im Gegensatz zu ihrem Äußeren hatte sich an den Hexenkräften nichts geändert.
    Die setzte sie voll ein.
    Jetzt stand sie in der Folterkammer, während oben die Flammen aus dem Schloß schlugen, und sie wußte die Überraschung auf ihrer Seite.
    »Wikka!«
    Der Schrei drang aus dem Mund der ans Rad gefesselten Jane Collins. Es war eine Erlösung, ein Schrei in letzter Sekunde, und die ehemalige Detektivin schluchzte befreit auf. Sie war Wikkas Schülerin und wußte genau, daß nur sie ihr helfen konnte.
    Die Oberhexe hatte sich vorgenommen, schreckliche Rache zu üben. Niemand außer Jane sollte den Keller lebend verlassen, dafür würde sie sorgen.
    Und sie begann.
    Zuerst erwischte es die Soldaten. Als Wikka plötzlich Zeichen in die Luft malte, war es für die beiden viel zu spät, noch zu reagieren. Sie sahen noch das rote Flimmern um die schwarzen Finger der Hexe, und im nächsten Augenblick hüllten die flammenden Kreise sie ein.
    Ihre Schreie hallten schaurig durch das Verlies.
    Und sie waren Musik in Wikkas verbrannten Ohren.
    Erst jetzt erwachte der Hexenwürger aus seiner Erstarrung. Er selbst griff noch nicht an, sondern schickte den Folterknecht vor. »La, pack sie dir. Brenne ihr das Zeichen ein!«
    Der Verwachsene fuhr herum. Selbst Wikka war von seiner Schnelligkeit überrascht.
    In der rechten Hand hielt er die noch glühende Zange, und Wikka stellte fest, daß dieser heimtückische Zwerg übergroße Hände besaß, da er die Zange mit einer Hand nur festhalten konnte.
    Er sprang auf Wikka zu!
    Dabei schrie er, seine Augen leuchteten, und er wollte der Oberhexe die Zange in das Gesicht drücken.
    Wikka wich geschmeidig aus. Dicht an ihrem Gesicht vorbei fuhr die glühende Zange, und im nächsten Augenblick mußte der Zwerg erleben, was es heißt, sich mit einer gefährlichen Hexe anzulegen.
    Es hob ihn in die Höhe.
    Er bekam einen Schlag. Unsichtbare Hände rissen ihn vom Boden hoch. Diesen Kräften hatte er nichts entgegenzusetzen, sie schleuderten ihn gegen die Wand, wo es einen dumpfen Laut gab, als er davorkrachte.
    Wikka lachte und konzentrierte sich weiter auf ihn. Der Zwerg lag jetzt am Boden. Die rechte Hand hielt nach

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