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0268 - Wikkas Rache

0268 - Wikkas Rache

Titel: 0268 - Wikkas Rache Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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Cordtland sahen sie nichts. Sie wußten auch nicht, ob er das Schloß bereits verlassen hatte. Vielleicht war er verschwunden, vielleicht hielt er sich irgendwo versteckt.
    Niemand konnte etwas Genaues sagen.
    Sie rannten die Treppe hoch.
    Hinter sich hörten sie das Heulen und Schreien der befreiten Hexen. Der Rauch wurde immer dicker. Manchmal konnten sie die Hand nicht vor Augen sehen.
    Hin und wieder huschten fliehende Gestalten wie Gespenster durch den dunklen Vorhang.
    Am Ende der Treppe riß Wikka die Tür auf. Endlich konnten sie die unterirdischen Gewölbe verlassen, und sie wandten sich sofort dem Ausgang zu.
    Da sahen sie auch Mason Cordtland. Für einen Moment tauchte er auf, seine Peitsche dabei schwingend.
    »Hexenwürger!« brüllte Wikka.
    Cordtland blieb stehen, sah die beiden Hexen, schlug nach ihnen und tauchte weg.
    Dann schluckte ihn der Rauchvorhang.
    Im nächsten Augenblick spürten sie die kalte Luft, die von draußen in das Schloß drang. Sie befanden sich in der Nähe des Ausgangs und stürmten ins Freie.
    Beide hatten Glück, daß sie von den Flammen nicht erfaßt worden waren. Anderen erging es schlechter. Sie waren zu brennenden Bündeln geworden, und auch Cordtland hatte die Übersicht verloren. Er rannte in wilder Panik genau auf das Moor zu.
    »Er wird versinken!« schrie Wikka. »Er wird versinken…« Die nächsten Worte wurden ihr von den zerstörten Lippen gerissen, denn die Burg brach zusammen.
    Ein donnerndes Getöse, ein Krachen und Bersten. Zahlreiche Menschen wurden noch jetzt unter den herabfaltenden Trümmern begraben, und die befreiten Hexen erwischte es zum Teil auch.
    Andere wiederum schafften es. Sie rannten in den Sumpf hinein und versanken ebenso wie Mason Cordtland.
    Das Moor fraß alle. Ob es dämonische Wesen oder Menschen waren, da machte es keinen Unterschied.
    Den Hexenstein jedoch hatte niemand gefunden. Er konnte die Zeiten überdauern…
    ***
    Wikka und Jane Collins!
    Geahnt hatte ich es ja, ich war trotzdem überrascht. Vor allen Dingen wegen Wikka. Ich sah sie als verbranntes, schwarzes Wesen, das sich deutlich vor den tanzenden Flammen abhob. Und ich sah den in wilder Panik davonlaufenden Hexenwürger Mason Cordtland, der kurzerhand in den Sumpf hineinlief.
    Auch andere Hexen flohen ins Moor. Es waren schreckliche Gestalten unter ihnen, ausgemergelt, von der Folter gezeichnet. Sie verschwanden wie Schemen, entfernt nur hörte ich ihre Schreie, die plötzlich verstummten sowie auch das Feuer nicht mehr zu sehen war.
    Ich spürte kurz einen seltsamen Schwindel, dann war er vorbei, und ich sah die Burg so, wie sie sich mir in der Gegenwart präsentierte. Als ausgebrannte Ruine.
    Wie es dazu gekommen war, hatte ich erlebt, nun mußte ich mich den Tatsachen stellen.
    Noch immer war ich von den Vorgängen sehr beeindruckt.
    Obwohl ich in der Gegenwart stand und die Ereignisse der Vergangenheit ausgelöscht waren, kam ich nicht darüber hinweg. Ich hatte Jane und Wikka in der Vergangenheit gesehen, aber wie sah die Oberhexe aus!
    Unglaublich, so etwas. Verbrannt, fast vernichtet, und das konnte einfach nicht in der Vergangenheit geschehen sein, dieser Vorgang mußte seinen Platz in der Jetztzeit gehabt haben.
    Darüber dachte ich nach, suchte nach Lösungen und kam zu keinem Ergebnis.
    Plötzlich fiel mir etwas auf.
    Ich bemerkte einen dunklen Gegenstand, der vor der Burgruine stand und eigentlich dort gar nicht hingehörte.
    Es war ein Auto.
    Wegen der Dunkelheit konnte ich die Marke nicht genau erkennen und mußte erst näher heran, um zu sehen, daß es sich bei dem Wagen um einen älteren Triumph Spitfire handelte.
    Wem gehörte das Auto?
    Darüber nachzudenken, war müßig, doch das Vorhandensein war für mich eine Warnung. Niemand trug einen Wagen an irgendein Ziel und stellte ihn dort einfach ab. Unter Umständen konnte ich davon ausgehen, daß der Fahrer noch irgendwo in der Nähe steckte, falls er nicht ein Opfer des Sumpfs geworden war.
    Ich passierte den Wagen und befand mich ziemlich nahe der Burgruine. Von den Ereignissen, die ich als Zuschauer erlebt hatte, merkte ich nun nichts mehr. Es roch nicht verbrannt, ich sah keine Leichen, keinen Hexenjäger und auch keine Hexen.
    Nur etwas noch.
    Oben im höchsten Turm und dabei dicht unter der Zinne, brannte ein einsames Licht.
    Das mußte etwas zu bedeuten haben. Da wollte ich hin, daran konnte mich niemand hindern.
    Es gab noch ein Tor oder einen offenen Durchgang. So gelangte ich in das Innere der

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