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0268 - Wikkas Rache

0268 - Wikkas Rache

Titel: 0268 - Wikkas Rache Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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wie vor die Zange mit den glühenden Backen, der Arm war ausgestreckt.
    »Foltere dich selbst!« brüllte die Oberhexe und schlug den Folterknecht in ihren Bann.
    Sie machte es hart, und der Verwachsene kam nicht dagegen an. Er wollte es nicht, aber sein Arm wurde von einer Kraft, der er nichts entgegensetzen konnte, allmählich in die Höhe gelenkt, dabei gedreht, so daß die glühenden Backen jetzt auf sein Gesicht zeigten.
    Nur noch Sekunden würde es dauern, dann mußte er das verspüren, was er eigentlich Jane Collins zugedacht hatte.
    Der Verwachsene schrie. Er konnte es nicht fassen, ein Opfer seiner eigenen Folterlust zu werden, und er spürte bereits die Hitze des heißen Metalls, das sich immer mehr seiner weit aufgerissenen Mundhöhle näherte…
    Wikka wandte sich dem neuen Gegner zu.
    Die letzten drei hatte sie innerhalb von Sekunden ausschalten können. Es war alles so gelaufen, wie sie es haben wollte, nun stand der härteste und gefährlichste vor ihr.
    Mason Cordtland!
    Und der hatte die Peitsche.
    Inzwischen trieben die ersten Rauchwolken durch die offene Tür in das Innere der Folterkammer. Auch Cordtland mußte bemerkt haben, was geschehen war, und er war für eine kurze Zeitspanne irritiert. Das reichte Wikka aus, um Jane Collins vom Rad zu lösen. Sie riß die starken Stricke entzwei, die kaum am Boden lagen, als ein fürchterlicher Schrei durch die Folterkammer gellte.
    Der Folterknecht hatte ihn ausgestoßen.
    Auch ein Zischen war zu hören, aber keiner schaute hin. Wikka wußte, daß sie gewonnen hatte, sie mußte nur noch Mason Cordtland packen.
    Jane rutschte vom Rad. Auf der schmutzigen feuchten Erde blieb sie liegen, stöhnte und hatte es schwer, sich aufzustützen.
    Wikka kümmerte sich nicht um sie. Der Hexenwürger war für sie wichtiger. »Komm doch«, lockte sie. »Komm her zu mir, wenn du etwas willst. Ich empfange dich schon so, wie es sich gehört, darauf kannst du dich verlassen.«
    Cordtland gab keine Antwort. Er schaute nur kurz zur Tür, wo die Rauchwolken immer dicker wurden. Zudem gellten die Schreie der in den anderen Verliesen gefangenen Hexen durch die unteren Gewölbe der Burg. Panik und Grauen waren als Gäste auf dieses Schloß im Moor gekommen.
    »Wer bist du?« schrie er Wikka an. »Verfluchte Hexe, sag deinen Namen, damit ich weiß, wen ich töten werde!«
    »Ich heiße Wikka!«
    »Dann stirb, Wikka!« Cordtland schlug zu. Er war ein Meister seines Fachs, aber auch Wikka reagierte. Sie wollte von der Peitsche nicht getroffen werden, wich aus und bewegte sich auf die Wand zu, wo zahlreiche Waffen hingen.
    Plötzlich hielt sie eine lange, leicht angerostete Lanze in den Händen, drehte sich, und die Spitze wies auf den Hexenwürger, der bereits zum zweitenmal zudrosch.
    Wikka riß die Lanze hoch.
    Und die Waffe rettete sie, denn die Peitsche wickelte sich um das Eisen.
    Die Oberhexe begann gellend zu lachen. Jetzt hatte sie den Hexenwürger da, wo sie ihn haben wollte.
    Mit einem plötzlichen Ruck riß sie ihn in ihre Nähe, doch sie war einfach zu eifrig, denn in seiner Panik riß Cordtland seinen rechten Fuß hoch und tat damit genau das Richtige.
    Er drückte ihn in den Leib der Hexe.
    Körperlicher Kraft hatte Wikka nichts entgegenzusetzen.
    Sie flog zurück, krachte mit dem Rücken gegen die Wand und verlor für einen Moment die Übersicht. Gleichzeitig machte sie sich Vorwürfe, ihre ureigensten Hexenkräfte nicht eingesetzt zu haben, jetzt verlor sie zuviel Zeit, denn Cordtland gelang es, durch eine Drehung die Peitsche von der Lanze zu lösen, und so hatte er seine Waffe wieder.
    Und dann tat er etwas, womit Wikka selbst nicht gerechnet hatte. Er machte auf dem Absatz kehrt und floh aus der Folterkammer. Dabei hatte er Glück, daß der durch die offene Tür hereinquellende dicke Rauch ihn schützte und Wikka einen Großteil der Sicht nahm.
    Mason Cordtland konnte fliehen.
    Wikka kam auf die Beine. Sie wollte natürlich die Verfolgug aufnehmen, mußte allerdings auch an Jane Collins denken und sorgte dafür, daß sie ebenfalls aufstand.
    »Komm mit!« brüllte sie.
    Jane war zu geschwächt. Wikka schleuderte die Lanze weg und stützte ihre Schülerin, damit sie gemeinsam die brennende Burg verlassen konnten.
    Wenig später irrten sie durch die Gänge. Und Wikka nahm sich sogar noch die Zeit, die schweren Riegel außerhalb der Verliestüren zu öffnen, damit ihre Artgenossinnen aus den Gefängnissen befreit würden und ebenfalls fliehen konnten.
    Von Mason

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